Das wars, früher als erwartet…

Ganz recht, das war es von der Reise.  

Duden ist schon wieder zurück in Deutschland und Gabriele genießt noch die Zeit in Namibia bei ihrer Familie.

Unsere Beziehung hat die Reise leider nicht überstanden. An der Reise im eigentlichen lag es aber nicht, oder vielleicht doch? Mit Sicherheit hing alles ein bisschen zusammen.

Als duden noch alleine im Caprivistreifen war, haben wir die Beziehung telefonisch beendet, nicht gerade die feine Art, aber am Ende beruhte die Entscheidung auf Gegenseitigkeit. Circa zwei Wochen später haben wir uns in Otjiwarongo getoffen und über alles geredet. 

Wir sind mit dem Ganzen im Reinen und haben auch weiterhin einen guten Kontakt.

Die Entscheidung von duden, die Reise abzubrechen, traf er nicht wegen der Trennung, sondern entschied das schon etwas früher und aus anderen Gründen.

Wir freuen uns sehr, wie zahlreich ihr diesen Blog verfolgt habt und es tut uns leid, dass er nun nicht mehr weiter gehen wir.

Wir wünschen euch (wenn ihr es feiert) frohe Weihnachten und einen schönen und guten Rutsch in das neue Jahr! 

Ein Deutscher auf dem Bierfest in Sambia 

Freitag, 21.10.

Ich in der erste der im Dorm aufwacht, wie so oft in letzter Zeit noch vor meinem Wecker. Mein Ziel heute ist eine Farm süd-westlich von Lusaka. Die Besitzer, Warwick und Kathy haben Gabriele und ich in Sansibar kennengelernt. Wobei kennengelernt übertrieben ist, denn im grunde waren sie nur unsere Zimmernachbarn und das erste Mal, das wir ein echtes Wort gewechselt haben war als sie in Taxi stiegen um zum Flughafen zu fahren. Gabriele nutze die Gelegenheit um tschüss zu sagen. Das Gespräch dauerte etwa 3 Minuten und endete mit einer Einladung auf ihre Farm nach Sambia. 
Leider ohne Gabriele will ich diese Gelegenehit natürlich gerne wahrnehmen. 

Gegen 12 Uhr habe ich mich mit Warwick in Mazabuka verabredet. Die Stadt liegt ca. 100 Straßenkilometer von Lusaka entfernt und bezeichnet sich selbst als den schönsten Ort Sambias. 
Ca. 2,5 Stunden brauche ich von Lusaka bis Mazabuka hat mir Warwick gesagt.
Vorsichtshalber plane ich mal noch ne Stunde mehr fahrzeit ein, man weiß in Afrika ja nie.

Mit dem Taxi fahre ich in Lusaka schließlich zu der Minibusstation, von woaus die Fahrzeuge richtung süd-westen fahren. Mein Fahrer erfragt direkt, welchen ich nehmen muss ich ich kann einfach umsteigen.
Ich bin er zeweite im Fahrzeug und bereite mich schon mental darauf vor, dass ich eine Ewigkeit warten muss. Doch schon nach 20 Minuten ist der Minibus voll und die Fahrt geht los. 
Wie mittlerweile auch für mich schon üblich, bis wir us Lusaka raus sind, ist die hälfte der LEute schon wiedr aus dem Minibus ausgestiegen und ich habe das seltene Erlebniss einen Minibus zu erleben, in dem ich jede Menge Platz habe. Der Fahrer ist schnell und zügig unterwegs und Warwicks voraussage von 2,5 Stunden scheint sich zu bewahrheiten. Die Straßenverhältnisse sind sehr gut und es sind außer uns nur wenige Autos unterwegs. 

gegen 09:30 erreichen wir Kafue, an der Haltestelle steigen alle bis auf einen anderen Fahrgast aus und ich freue mich schon über noch mehr Beinfreiheit im Fahrzeug. Warwick schreibe ich schon mal, dass ich wohl doch eine Stunde früher komme. 

Auch der Fahrer steigt aus, ich vermute, dass er sich mal kurz die Beine vertreten will. 
Nach ca. 5 Minuten kommt er wieder.

„Take this car!“ sagt er und zeigt auf einen anderen Minibus, der neben uns steht. 

usteigen ist also angesagt. Noch kurz kläre ich mit dem anderen Minibusfahrer, dass ich schon beim ersten bezahlt habe, damit er nicht doppelt berechnet und dann steige ich ein. 

Ich bin die nummer 5 im Minibus und dieser scheint seinen Wagen tatsächlich voll bekommen zu wollen. Bestimmt 15 Minuten stehen wir rum, dann beginnt sih allem anschein nah ein anderer Fahrgast zu beschweren, verstehen tue ich ihn nicht, da er wohl Tonga spricht (ein anderes Tonga als das in Nordmalawi, die sparache heißt nur genauso, ist aber anders). Etws Muffelig steigt der Fahrer ein und fährt los.
Neben der Straße und mit 5 km/h unterwegs fragt er jeden, ob er mitkommen will. Ca. 100 Meter die Straße runter fährt er zur Tankstelle und tankt, derweilen steigt er aus, geht auf Leute zu und zeigt auf den Minibus, vermutlich fragt er sie, ob sie mitfahren wollen.
Einen weiteren findet er noch, der in der ins Fahrzeug einsteigt.
Ca. 30 weitere Minuten fährt er noch in der Stadt im Kreis, bis er seinen Minibus endlich voll hat und es los geht.

Ich habe noch nie so viele verunglückte LKWs in so kurzer Zeit gesehen, wie hier auf dieser Strecke. Die LKWs liegen meistens auf der Seite oder sind völlig zerlegt.Nur noch schrott und wenn diese Unfälle jemand überlebet hat, dann grenzt das eher an ein wunder. Teilweise liegen auch noch Leute in der Farercabine und cih bin mir sicher, dass sie nicht mehr leben. 

Ich muss allerdings an eine Mahnung denken, die ich nun schon mehrfach bekommen habe: Wenn du in einen Autounfall verwickeltbist oder einen Siehst, ebi dem es Personenschaden gibt, dann fahre weiter und bleibe nicht stehen. Das wurde mir schon mehrfach mahnend erklärt. 
Die Leiterin von dem Camp von Kiboku-Safari hatte mir das auch in einem Abendgespräch mal erläutert. Das Problem ist, dass hier die Selbstjustitz noch absolut üblich ist und wenn die Anghörigen desjenigen der da tötlich verunglück ist dich erwischen ist die übliche Strafe, dass sie dich an einen Baum binden und anzünden, egal wer die Schuld an dem Unfall trägt. 
Schon zwei Mal in drei Jahren Arbeit hier hätte sie es erlebt, dass sie verkohlte Leichen hängend n Bäumen gefunden hat. 
(Später am Tag werde ich mch auch noch Mal mit Warwick über das Thema unterhalten und auh er bestätigt mir diese Aussage und dass das durchaus eine übliche Strafe ist.)

 Mit der ganzen Warterei auf Fahrgäste in Kafue wird es am Ende 12.15 Urh bis ich in Mazabuka ankomme.
Warwick ist ncoh nicht da.Er kommt gleich, sagt er am Telefon, ich soll schon Mal zum Spar laufen. 

Gegen 13.00 Uhr kommt Warwick vorgefahren, mit afrikanischer Pünktlichkeit, nicht in seinem Auto, denn seines kaputt, das müssen wir jetzt erstmal von der Werkstatt abholen und dann muss er noch ein Paar beorgungen machen.
Geagt getan und ich nutze die Zeit um ihn ein Bisschen über sein Buiseness und das Leben hier für ihn auszuquetschen. 

Es stellt sich raus, dass er ursprünglich aus Zimbabwe kommt, dort aber in der Zeit als Zimbabwe alle Weißen rausgeschmisen hat, aus demLand raus musste. Dabei haben sie alles verloren und er und seine Familie standen von einem auf den anderen Tag mittellos da, Fotoalben und ein paar persönliche Sachen konnten sie wohl noch mitnehmen, der rest wurde enteigenet, selbst das Geshirr und die Bücher im Schrank mussten sie zurücklassen.

Dannach sind sie nach Süd-Afrika gegangen, wo er in der Zeit seine Frau kennengelernt hat und jetzt hatte er von einem Italiener das Angebot bekommen hier in Sambia auf einer Rindrfarm zu arbeiten. Das macht er jetzt seit drei Jahren.

Auf diese Farm geht es auch gleich dannach. Es ist ca. eine 3/4 Stude Fahrt dort hin. Was ihm noch ein bisschen Sorgen macht, ist weiterhin sein Auto, denn dieses war zwar gerade in der Werkstatt, macht aber immernoch komische Geräusche.  Bei nähere betrachtung kmmen sie vom Unterboden, hier sind einige Teile nicht richtig fixiert und drohen verlust zu gehen, wir fahren also eher langsam und morgen geht das Auto dann wohl wieder in die Werkstatt.

Seine Haus ist nciht unweit der Farm erklärt er mir, wenn man die Straße entlangfährt, dann am großen Baum links, so würde er den SAmbesen immer den Weg erklären.
Aber zunächst geht es auf die Farm. Rinder züchten sie hier und ab Montag soll auch Sonnenblumenöl gepresst werden.      

Wirklich glücklich ist Warwick mit seiner Arbeit hier nicht erzählt er. Besonders damit, wie sein Chef aus Italien mit seinen Mitarbeitern umgeht. Der Chef ist die Woche auch gerade da und deshalb sind die Mitrbeiter noch gestresster berichtet er. Etwas über 60 Leute arbetnn auf der Farm, ihr Lohn ist zwischen 60 und 80 Euro im Monat, dafür arbeiten sie 6 Tage die Woche für jeweils 10 Stunden. Seinem Chef aus Italien ist das immernoch zu wenig udn wenn er da ist nötigt er die Arbeiter oft dazu 7 Tage zu arbeten mit der Androhung, dass er sie sonst auch einfach entlassen kann, denn Arbeitnehmerschutz gibt es hier keinen und Arbeitslose gibt es sehr viele. 

Ca. 4000 Rinder halten sie auf der Farm. Sie halten die Rinder dort für ein paar Wochen und züchten sie hoch, bevor sie sie für ein vielfaches weiterverkaufen. 

ca. eine Stunde gucken wir auf der Farm rum und Warwick macht noch ein paar erledigungen, bevor es weiter geht zu ihrem Wohnhaus. 

DAs Haus liegt idyllisch gelegen und die die Auffahrt ist eine fast ein halten kilometer lange Allee gesäumt von rot blühenden Bäumen.
Das wohnhaus selbst haben sie für die Zeit gemietet, es ist ein grasbedecktes U-Förmiges Haus, aus den Traditionellen Lehmziegeln gemauert. Ich komme im Charlett unter, ein kleines Hinterhas, dass ein Gruoßes Schlafzimmer, ein voll ausgestattetes Bad und eine Küche mit vorgelagertem Wohnzimmer hat.    

Gummibärchen und zwei kleine Kallebassen habe ich für seine Kinder mitgebracht und bin von da an nur noch Onkel duden für seine beiden Mädels. 

 

Samstag, 22.10.

Ich wache gegen 07 Uhr auf, gechlafen habe ich hervorragend, dennoch bin ich etwas verspannt.
Als ich aufstehe treffe ich zuerst die beiden Kinder, sie sind gerade in der Küche am spielen. Warwick ist schon weggefahren um auf der Farm nach dem rechten zu sehen und Kathy pflückt im Garten Blumen für das heutige Bierfest.

Das Bierfest organisiert die Bezirksgruppe aus der Community. Eine Bezirksgruppe besteht aus 5-10 Familien aus der Umgebung und mit der Community sind alle weißen Familien hier aus der Umgebung des süd-westlichen Samibas gemeint. 

„Man muss als Weiße hier zusammenhalten und ab und zu gemeinsame Aktivitäten machen, andernfalls lebt jeder für sich sein eigenes Leben“ erklärte mir Warwik gestern. 
Sie haben einen direkten Nachbarn, mit dem sie sich die Einfahrt teilen, von ihnen haben sie das Haus gemietet, aber der nächste Nachbar wohnt 10 km von hier.

Zum Frühstück gibt es Ei, Speck und Ziegenwurst, dazu ein Toast und als NAchtisch ein paar Erdbeeren aus dem Garten. 

Den Vormittag gehen sie beim Nachbarn im Pool schwimmen und ich nutz die Zeti um ein bisschen für mich zu sein.

Als es um das Mittagessen geht, sollen die Töchter den Hausangetellten in der Küche helfen. 

Sam, die jüngere Tochter kommt zu Warwick gerannt, ihre Schwester hat die Hausangstellte in der Küche gehauen, weil die ihr zum Mittagessen nicht zubereiten wollte, was sie haben wollte. Das geht nicht, auch Warwick lässt ihr das nicht durchgehn. Doch die Strafe fällt vergleichsweise milde aus, sie soll ins Bad gehen, sich waschen und dann soll sie sich bei der Angestellten entschuldigen.
Er sagt, es ist sehr, sehr schwer, die Kinder zu erziehen, dass sie Respekt vor den Hausangestellten haben, die Verhältnisse in anderen Familien sind da oft nicht eindeutig geklärt.

So gegen 15.00 Uhr geht es los zum Bierfest. Kathy ist mit dem Auto der Nachbarn schon vorgefahren und die Kinder, Warwick und ich kommen jetzt mit ihrem Auto nach. 
Unterwegs fahren wir an mehreren Schildern von der Hilfsorganisation Word Vision vorbei und ich nutze die Gelegenheit Warwick zu fragen, was er von diesen Hilfsorganisationen hält. 
Nix hält er von ihnen sagt er, World Vison ist dafür bekannt, dass sie Patenkinder rund um die Welt haben sollen, die man unterstützen kann, doch in der Umgebung gäbe es nur ein paar wenige Kinder, die Teil des Projekt sind, vielleicht drei. Dafür gäbe es aber unzählige Parten für jedes dieser drei Kinder und wenn mal jemand kommt um sein Kind zu sehen, bekommt es eines dieser drei Kinder gezeigt. 
Auch zahlreiche andere Hilfsornagiastionen gäbe es, die damit Werbung machen, dass sie hier aktiv sind. Tatsächlich tuen sie jedoch gar nichts, außer dass sie nciht wissen, was sie mit den Geldern machen sollen. Die Rinder, die ihre Firma einkauft, werden zum Beispiel fast ausschließich mit Geldern von Hilfsorganisationen gekauft, so das die Firma keine Kosten für ihre Rinder hat. Das liegt daran, dass sie die Rinder von einheimischen kaufen und sie damit ja angeblich den kleinen Bauern fördern würden, so sagt er erklären im die Hilfsorganisationen, deshalb reißen sich mehrere Hilfsorganisationen regelmäßig darum, wer für seine Firma die Rinder kaufen darf. Er selbt versteht das nicht, und hat deshalb keinen respekt, vor diesen Organisationen, sein Chef aus Italien aber nimmt die Gelder natürlich  gerne an, da es für ihn geschenktes Geld ist. 

Das Bierfest ist in der Stadt am anderen Ende auf dem Gelände des Tennisclubs. Ca. 45 Minuten fahren wir wieder. Als wir ankommen laufen noch die letzten Vorbereitungen. 
In einer großen Halle stehen Tische und Bänke, Am Hang ist eine Wasserrutsche und eine Hüpfburg und unten auf dem Sportplatz steht schon ein kleiner Pool und ein Ballwurfspiel, bei dem bei jedem Treffer jemand ins Wasser fällt. 
Für ein großes Volleyballspiel am Abend präparieren gerade noch ein Paar Leute die Spielfelder und hängen die Netze auf. 
Ein Sport- /Bierfest, wie es auch eben so gut in Deutschland hätte stehen können. 
Nur mit einem Unterschied, am Rand des Platzes stehen fast den Ganzen abend Kinder aus der Stadt und gucken aus der Ferne mit neidischem Blick dem Treiben zu. 

Ca. 400 Kinder und Erwachsene sind zu dem Fest gekommen. Warwick und Kathy stellen mich immer mal verschiedenen Leuten vor, doch es ist schwer den Anschluß zu finden. Oft sitze ich einfach ur alleine rm und man merkt, dass er sich bei der Community um eine eingeschworene Gemeinschaft handelt, die seit Generationen gewachsen ist. Tatsächlich sind die Meisten hier schon seit Genearationen und nur wenige in den letzten Jahren zugezogen. 
Einige sind nur mit Zeitverträgen hier, wohnen aber auch zumindest schon seit mindestens einer Generation in Afrika, bekomme ich zwischen druch erklärt. 

Mit mühe schaffe ich es mit einer älteren Dame in das Gespräch zu kommen. Sie freut sich, dass ich aus Europa zu besuch komme, sagt aber auch, dass die Europäer hier nicht so hoch angesehen sind, sie haben keine Anhung vom echten Leben und sie sind mehr und mehr gottlos.
Sie selbst besitzt hier eine Zuckerrohrfarm, auf dem weg zu Stadt, ih müsste sie gesehen haben sagt sie, auf der Straße ist sie auf der Höhe wo die Kinder am Straßenrand die Zuckerrohrpflanzen verkaufen, die sie täglich auf ihrer Farm klauen.  
Ihr Familie kommt seit drei Generationen aus Sambia und Süd-Afrika. In Europa war sie schon einmal, aber da will sie nie wieder hin.
Als ich sie frage, warum sie da nicht mehr hin will, sagt sie, dass es ihr zu unsicher ist, man hört so viel über Kindersentführungen und Mord in Europa, sie bleibt lieber hier, da ist sie sicher, hier passiet ihr nix und sie muss nicht ständig nach ihren Kindern schauen ob sie noch da sind.
Ob sie sich in sie sich in Afrika sicher fühlt, Frage ich sie: Ja auf jeden Fall, sie will hier auch nicht weg.  

Das Volleyballspiel gewinnt die Gruppe Pandapower, die auf ihre schirts mit Edding ein Pandagesicht gemalt haben. Warwicks Manschaft scheidet leider im viertelfinale aus, aber immerhin haben sie es soweit geschaft. Fast 20 Gruppen haben gespielt, also fast jeder zweite anwesende Erwachsene stand Mal auf dem Feld. 

Gegen 22.00 Uhr fahren wir wieder mit dem Auto der Nachbarn zurück. Räumen vorher noch ein bisschen zusammen und stellen auf dem Wegs Warwicks Wagen noch schnell wieder bei der Werkstatt ab, damit sie ihn endlich reparieren. 

Auch wenn ich keinen Anschluß zur Gruppe gefunden habe, so habe ich dennoch viele neue Eindrücke und Informationen gesammelt, die ich erstmal verarbeiten muss. Insgesammt betrachtet ist der Tag fast ein Kulturschock für mich gewesen und es Fühlt ich an, als wäre ich über den Abend in eine Seifenblase eingetaucht. 

 

Sonntag, 23.10.

Die Mehrheit der Menschen in Afrika sind streng gäubig und da es Sonntag ist, heißt es auch für mich, mit der Familie in die Kirche zu gehen. 
Die Kirche ist ganz in der Nähe von dem Bierfestplatz von gestern. Um genauso zu sein, wird die Messe im Vereinsheim des Poloclub abgehalten. 

Polo spielt hier fast jeder lerne ich am heutigen Tag und auch der Traumberuf von Kathy und Warwicks Mädels ist es einmal professionelle Polospieler zu werden.

Die Kirche beginnt um etwa 09.00 Uhr, der Altarraum ist sehr improvisiert. Vor der Bar stehen ein paar Notenständer und ein Tisch mit einem Folienprojektor drauf, mit dem am Anfang das Abbild Jesu an die Wand geworfen wird. 

Die Kirchgänger sind fast nur Weiße, mit Ausnahme von 5 anderen Einheimischen.
Wie es dazu kommt, dass hier nicht mehr andere Einheimische sind, kann mir keiner erklären, sie sagen alle, dass auch sie natürlich herzlich eingeladen sind an der Kirche teilzuhaben.
Zu beginn der Gottestdienste werde ich extra begrüßt, muss kurz aufstehen und mich vorstellen. Dannach geht der Gottesdienst mit ein paar Biebelzitaten und anschließendem Singen los. Dafür wir die Abbldung Jesu vom Projektor genommen und stattdessen die Liedtexte aufgelegt. 
Die Musik errinert mehr an modernen Christian Rock, als an Kirchenmusik, begleitet von Gitarre singen einige wenige in der Gemeinde leise mit. 

Dannach gehen die Kider im Raum hoch zur Bibelschule und unten legt einer der Anwesenden seine Rede auf. Es geht um Körper, Geist und Spiritualität und davon, wie wir am besten Funtionieren wenn alles zusammen kommt. 

Ca. eine Stunde dauet der Gottesdienst, dannach treffen sich alle draußen zu Kaffee und Tee, natürlich beides mit Milch. 
So schwer es mir gestern viel den Anschluß zu finden, um so akzeptierter scheine ich heute zu sein. Draußen werde ich sofort in zahlrieche Gespräche verwickelt. 
Eine Frau erzält mir, dass sie als 20 Jährige hier her kam, zwichendurch hat sie noch Mal versucht in HongKong und Australien zu leben, aber hier gefiel es ihr einfach am besten. Heute ist sie 85 und ihre beiden Kinder sind beide hier, sie sind auch nach dem Studium in Europa wieder hier her gekommen und haben jetzt beide Farmen übernommen, erzählt sie stolz.

Eine andere Familie lädt gerade ihren Hausrat aus, jeder darf sich mitnehmen, was er braucht. Sie ziehen weg von hier, Arika ist ihnen zu anstrengend und zu trocken, dahalb wandrn sie ende der Woche aus nach Canada, da so sagen sie, ist das Leben einfacher und es hat mehr Regen.  

Auf demRückweg fagt mich Warwick mit wem ich mich so alles unterhalten habe und da mein Namensgedächtnis so schlecht ist, beschreibe ich ihm die Leute. Er kennt sie natürlich alle. Die Frau mit der ich mich am Anfang unterhalten habe, so erklärt er mir ist mittlerweile Witwe, ihr mann wurde von Einheimischen Erschossen, weil sie dachten er hätte Geld im Haus und die Anderen wandern jetzt aus, nachdem bei ihnen eingebrochen wurde und der Ehemann (der heute auch nicht da war) von einem der Einbrecher brutl mit einr Axt angegriffen wurde, nur schwer verletzt überlebte er es. 

Als wir an ihrem Haus ankommen steige ich aus um das Gatter zum Grundstück auf zu machen. Promt versetzt er mir einen elektischen Schlag. Ich bin an einen der Drähte gekommen, die im Gatter gespannt sind und sie hatten wir vergessen zu sagen, das Starkstrom auf dem Zaun ist. 

Am Nachittag nutze ich die Gelegenheit zum Warwick und Kathy zu fragen, ob sie schon Mal dran gedacht haben auszuwadern, denn scheinbar ist es für Weiße ja nicht so sicher.
Für weiße ist es sehr sicher  versichet er mir und den Starkstrom auf dem Zaun haben sie ja nur, damit niemand einbricht. Fast jeder hätte mit sowas schon Mal Erfahrungen gesammelt und auch er hat immer sein Jagdmesser griffbereit auf dem Nachtisch liegen.
Ja, mit dem Gedanken vom Auswandern habe sie schon Mal gespielt, aber so enfach geht das nicht, da sie immernoch Simbabwische Staatsbürger sind und keine europäischen. Für sie gelten daher die gleichen Visumsbedingenen wie für alle Afrikaner, auch wenn sie sich immernoch als Europäer von den Leuten hier gesehen werden. Nach Europa könnten sie daher nicht, Eigentlich gäge es nur drei machbare Optionen: Australien, Canada und Neu Seeland.
Mit dem Gedanken nach Australien auszuwandern haben sie schon öfter gespielt, aber sie haben hier noch Familie und gerade diese Farm. Das sie diese Farm haben ist schließlich Gottes Wille, sagt er. Gott sucht unser Schicksal aus, deshalb sind wir in Afrika und auch wenn er diese Farm nciht mag und nicht für diesen Arbeitgeber arbeiten will, weil er seine Angestellen unfäir behandelt und schlecht bezahlt, so ist es dennoch Gottes Wille und gegen den können wir nichts machen. Doch in zwei Jahren läuft der Vertrag aus und dann will er zumindest erstmal wieder nach Süd-Afrika. Da sind die Schulen für die Kinder auch besser, günstiger und näher. 

Am späten Nachmittag wechelt das Wetter, vereinzele Regenwolken ziehen auf, die Temperatur fällt schlagartig und es riecht nach Regen. 
Die Ganze Familie kommt raus und guckt, wie man eine Regenolke auf das haus zu ziehen sieht. tatsächlich fallen ein paar Tropfen. Für ca. 2 Minuten nieselt es. Wir stehen alle draße und genießen wie die Tropfen auf uns fallen. 
Für ihre 9 Monate alte Tochter ist es der erste Regen ihres Lebens, auch die anderen Beiden Mädels sind begeistert und holen sofort ihre Regenschirme raus, die sie letztes Jahr zu Weihnachten bekommen haben. Die ältere Tochter singt der weilen:

„The rainy season is comming now, I´m happy, too“

Die Tatsache, wie sie sich um mich herrum über den Regen freuen, steckt an, es gühlt sich für mich fast an als würde ich an einem jahrhundert Ereignis teilnehmen.

Wenig später kommen zwei Leute aus dem Dorf auf das Grundstück und fahren mit dem Auto der Nachbarn weg. Jemand im Ort hatte einen Arbeitsunfall mit einr Axt, Warwick, der für zwei Wochen auch das Auto der Nachbarn hat, weil diese in Urlaub sind, leiht ihnen das Auto, damit sie ihn ins Krankenhaus fahren können. 

Am Abend kommt er Chet von Warwick zu besuch. Er ist nicht glücklich über den Regen heute, in zwei Wohen beginnt die Regenzeit, aber seine einzige Sorge ist, dass er noch eine Baustelle auf der Farm hat, die er vorher abschließen will. Wie dringend das Land den Regen nötig hat ist ihm egal, er wässert im Zweifelsfall seine Felder mit dem Wasser aus den Borlöchern. 

Auch unglücklich ist er, dass morgen Nationalfeiertag ist. Er hat seinen Arbeitern trotzem angeordnet zu arbeiten, wer nicht kommt wird entlassen, das wäre ihm egal es gibt genug Arbeitslose in der Region, die auf Arbeit hoffen. 

Den Abend über bleibe ich nicht lange auf, mir geht es nicht sonderlich gut und mein Magen rumort vor sich hin.  


Montag, 24.10.

Ich bin Krank, Fieber mit bis zu 39°C, Bauchschmerzen und Durchfall sind die symptome, die ganze nacht über habe ich wach gelegen, weil ich ständig auf da Klo musste und mich in der zwischenzeit die Bauchschmerzen wach gehalen haben.
Mein verdacht ist, dass ich etwas falsches gegessen habe. 

Den Tag über bleibe ich im Bett und versuche mch gesund zu schlafen. 

Ausgerechnet am Natinalfeiertag, wobei viel stünde heute eh nciht an. Warwick und Kathy haben schon vorgewarnt, dass man an diesem Tag besser zuhause bleibt, weil sich wirklich alle bretinken und es dann für Weiße auf den Straßen gefährlich wird. 
Traditionell jedoch müssen am heutigen Tag alle weißen Familien in Sambia den Dörfern im Umkreis ihres Wohnortes eine Kuh schenken um die Unabhängigkeit Sambias symbolish anzuerkennen. 

Auch am Abend geht es mir noch nicht besser, wir beschließen daher, da wenn es mir morgen immernoch nciht besser geht, wir in das Krankehaus fahren wollen, wenn es möglich ist. 

 

Dienstag, 25.10.

Mir geht es nur unwesentlich besser. Ins Krankenhaus können wir leider dennoch nicht, dass Auto, was Warwick vor zwei Tagen den Leuten aus dem Or geliehen hat ist immernoch nicht wieder da, es steht wohl noch vor dem Krankenhaus und in der Umgebung lässt sich kein Auto auftreiben. Das Krankehaus ist aber ca. eine Stunde mit dem Auto we, also gibt es auch keine Möglichkeit da so hin zu kommen. 
Wir beschließen daher noch einen Tag zu warten. 
André meinem sehr guten Freund, der Heilpraktiker mit speziallisierung auf die traditionelle chinesische Medizin ist, schicke ich ein Zungenbild nach Deutschland. Manchmal ist es schon praktisch einen Heilpraktiker zum Freund zu haben, auch wenn ich normal versuche seine Dienste nicht in Anspruch zu nehmen, da er mit mir zusammen doch eher ausspannen als arbeiten soll.  
Seine Diagnose: Darminfekt, ich soll Wärmende Speisen essen, Scharf würzen und den Alkohol lieber weglassen. 
Unsere Idee woher es kommt ist außerdem das Wasser. 

Den restlichen Tag beginnen wir also das Wasser für mich abzukochen und ich halte mich an Andrés Speiseempfehlung.

Am Abend geht es mir schon besser.  
Auf der Farm haben sie ab heute begonnen ihre Sonnenblumenölpresse in Betrieb zu nehmen. Die Sonnenblumenkerne kaufen sie von Kleinbauern, weswegen sie den Einkauf von Hilfsorganisationen komplett subventioniert bekommen, das Öl verkaufen sie und die als Abfallprodukt entstehenden Pallats verfüttern sie an die Kühe und sparen dadurch Geld für Futtermittel. 

 

Mittwoch, 26.10  

Gesund bin ich immernoch nicht, weshalb ich mir den Vormittag noch frei nehme und ein bisschen länger schlafe. 

Erst ab dem Mittag komme ich aus meinem Charlet.
Zwi Tage sind mir durch die Krankheit verloren gegangen an denen ich eigneltich hoffte mal ein paar mehr Einblicke in ein Farmleben in Sambia zu bekommen. 

Am NAchmittag will ich mich zumindest ein bischen was auf der Farm tun, auch wenn ich denitalenischen Unternehmer nicht unterstützen will, so interssiert es mich dennoch mal ein bisschen einen Einblick zu bekommen. 
Arbeit gibt es für mich, ich soll eine Flipchart im Büro montieren. In das Büro lassen sie keinen ihrer Arbeiter rein, das sie Angst haben, dass Sachen aus dem Büro sonst verschwinden könnten.
DIe Montage dauert ca. 2 tunden, da es Werkzeug nicht wirklich gibt. ZumSchlß arbeiten wir mit zwei Komponenten Kleber und kleben die Flipchart einfach an die Wand. 

Viel mehr gibt es für mich nicht zu tun. Warwick muss noch den Bagger reparieren, wobei ich ihm nicht helfen kann und ich habe dummerweise mein abgekochtes Wasser stehen lassen, weswegen ich dann doch wieder nach der Flipchartmontge zurücklaufe.

Der Weg sind ca. 2 km und ich ereiche das Haus etwas dehydriert.

Den restlichen NAchmitag sitze ich mit Kath zusammen auf der Verranda und frage sie noch ein bisschen über das Leben für sie in Afrika aus. 
Eure Familien sind hier schon seit über 150 Jahren, fürhl ihr euch eigenltlich als Einheimische, als Uugewanderte oder immernoch als Europäer? ist eine der Fragen, die ich ihr stelle. 

Weder noch ist die Antwort, es ist schwer zu beantortet, sie fühlen sich eigentlich keinem Land zugehörig. Früher mal fühlten sie sich als Simbabwien locals, sie haben Schulen in den Dörfern auf ihrer Farm errichtet und sogar auf ihre Kosten ein Krankehaus bauen lassen, aber trotzdem, haben die Leute aus den Dörfen, sie vertrieben, als die Regierung von Simbawe zur Enteignung der Weißen aufgerufen hat. 
Aber als Zugehörig kann man sich trotzdem nciht sehen, viele von den Einhemischen sagen zwar, dass sie Christen sein, aber sie sind immernoch heiden, weil sie auch an ihre Naturgötter glauben, deshlab könen wir als gute Christen niemals zu ihnen gehören. Aber Europäer sind wir auch nciht, wir können nur schwer dort einreisen und es fühlt sich dann zwar vertraut an, aber für die sind wir immernur die Afrikaner. 

Auf die Frage, ob sie sich dann quai Heimatlos fühlen, sagt sie: Afrika ist unsere Heimat, aber es ist nicht einfach für uns hier zu leben. 

Kein Visum für Angola!

​​Mittwoch, 19.10. 

Mein Tag beginnt heute schon um 02 Uhr morgens. Die Nachtwächter wecken mich netterweise, denn um 3 Uhr fährt bereits mein Bus. Der Safari Guide fährt mich netterweise runter und so habe ich auf dem Weg im Auto noch ein bisschen Gelegenheit mich mit ihm über die britische Familie im Camp lustig zu machen. 

Der Bus ist schon da und ich kann direkt einsteigen. Als ich sitze kommt einer vom Busunternehmen auf mich zu um den Fahrschein zu kontrollieren. Ich zeige ihm den Fahrschein, den ich am Vormittag zuvor gekauft habe.

Er sei nicht gültig, bekomme ich zur Antwort. Warum frage ich? 
Er ist mit rotem Kugelschreiber ausgefüllt, er muss aber mit blaubem Kugelschreiber ausgefüllt sein. Ich müsse deshalb nochmal einen Fahrschein kaufen. 

Ich erklär ihm also vorsichtig aber mit Nachdruck, dass ich bereits bezahlt habe und dass sein Kollege den so ausgefüllt hat und wenn er damit ein Problem hat, dann soll er sich mit seinem Kollegen in Verbindung setzen. Ich sitze jetzt im Bus, würde hier nicht weggehen und wenn der Fahrschein falsch augefüllt ist, dann soll er mir einen neuen schreiben, aber ich sei nicht bereit dafür nochmal zu bezahlen. 
Er guckt mich frustriert an. Schließlich sehe ich seinen Kollegen, der mir am gestrigen Vormittag den Fahrschein verkauft hat, ich zeige auf ihn und er geht raus um mit ihm zu diskutieren. Nach ca. 10 Minuten bringt er mir einen neuen Fahrschein, Mit der Überschift Gepäcktransport im Gegenwert von 190 ZMK, ob das nun richtiger ist wage ich zu bezweifeln, aber mir soll es egal sein, wenn es sein muss, lasse ich mich auch noch ein zweites Mal auf eine Diskusion ein.  

Die meiste Zeit der Busfahrt schlafe ich, nur ab und an gucke ich mal aus dem Fenster um ein paar Schnappschüsse zu machen.  Ca. 11 Stunden dauert die Fahrt nach Lusaka. zwischenzeitlich ist die Straße eine Baustelle und die Ersatzstrecke ist mehr eine Offroadpiste als eine Straße. 

Verbrannte Wälder prägen Streckenweise das Straßenblid

Lusaka ist eine für afrikanische Verhältnisse sehr moderne Stadt. Mehrere Einkaufszenten und Hochhäuser prägen das Innenstadtbild.

Der Busbahnhof ist mitten in der Stadt und wie fast jeder anderer afrikanischer Busbahnhof, den ich bisher gesehen habe, ist er völlig überfüllt und überbevölkert. der Bus ist noch am fahren, da bekomme ich schon zahlreiche offerationinen von Taxifahrer, die mir von draußen ihre Fahrdienste anbieten. 
Der Bus parkt ganz am Ende und glücklicherweise direkt vor einem Ausgang, so dass ich schnell durch die Masse huschen und die zahlreichen Menschen, die mich von rechts und links anquatschen um mir ihre Fahrdienste oder ein günstiges Hotelangebot zu unterbreiten, einfach ignorieren kann.   

Auf der Straße suche ich mir erstmal ein Retaurant, wo ich etwas zu Mittag essen kann. Nsima mit Gemüse, Flisch und einem Getränk gibt es hier für 15 ZMK. 

Nach dem Essen mache ich mich auf die Suche nach einer Unterkunft. In meiner Handykarte, Maps.me, habe ich mir drei Hostels markiert, die ungefähr alle in der gleichen Gegend sind und nicht mehr als 2km vom Busbahnhof entfernt.

So modern, die Stadt auf den ersten Blick wirkt, so dreckig ist sie auf den zweiten. Traumhafte Alleen schmücken das Straßenbild der Seitenstraßen, und dazu mischt sich der Duft der offenen Abwasserkanäle, die vor Dreck stehen. Aller Müll scheint seit Jahren einfach nur obend drauf geworfen zu werden und immerwieder weht einem in der Stadt der Geruch von Fäklien und Verwesung in die Nase.

Bei meinem zweiten Anlauf zur Suche nach einer Unterkunft werde ich fündig. Im Vergleich zum Ersten Hostel ist es zwar ein bisschen teurer, aber dafür hat es eine besser Gepflegte Anlage und die Getränke an der Bar sind günstiger.
Ich nehme ein Bett im Dorm, das Kostet nach ein bisschen Verhandlung nur noch 85, statt 130 ZMK. 

Den restlichen Tag verbring ich im Hostel und gehe auch früh schlafen, ob ich hier wirklich Duschen will bin ich mir nicht sicher, denn das Wasser welches aus der Leitung kommt stinkt nach Kloake, so wie auch die Abwasserkanäle der Stadt. 
Cholera, so bekomme ich erklärt ist ein Dauerproblem in dieser Stadt, das letzte Mal, dass es hier eine Cholera-Epedemie gab ist nicht mal ein Jahr her. 

 

Donnerstag, 20.10. 

Gegen 08 Uhr fahre ich im Hostel los, mein Ziel ist die Botschaft von Angola. Sie liegt nur ca. 4 km vom meinem Hostel, doch laufen will ich trozdem nicht. 
Sonst habe ich mein frisch gewaschenes Hemd gleich wieder verschwitzt und ich will ja in der Botschaft gut ausehen. 
Als ich aus dem Taxi aussteige empfängt mich gleich der Wächter vor der Botschaft, sie hat noch zu. Im Internet standen keine Öffnungszeiten, er sagt sie mir jetzt, ab 09.30 Uhr soll ich wiederkommen, dann hätten sie offen.   

Also gehe ich erstmal frühstücken. Gleich um die Ecke soll es etwas geben, erklärt mir der Wächter, da seie eine Heberge, wo es günstig gutes Essen gibt. 
Wo genau das sein soll bleibt mir ein Rätsel, denn seiner beschreibung nach soll es einfach die Straße runter links sein, doch da ist nichts, ich biege also noch zwei Mal um diverse Ecken und gehe schließlich in die  in das erst Bese was ich finde. Es ist ein Hotel, welches ein Restaurant dran hat. Das essen ist völlig überteuert, aber mit ein bisshen diskusion erklärt sie sich bereit, mir einfach Brot und Ei für ein etwas günstigeres Angebot zu machen. 

Gegen 09.45 Uhr finde ich mich wieder an der Botschaft ein, der selbe Wächter empfängt mich wieder, dieses Mal in der Funktion des Pförtners. 

„I can let you in!“ sagt er mir als Berüßung an der Tür.

Ich bin erstaunt und will wissen warum. Seine Antwort habe ich nicht erwartet: Ich entspräche nicht dem Dresscode der Botschaft. Der wäre Anzug und schwarze Schuhe, ich hingegen Trage, was ich immer trage, eine lange weiße Hose, ein Hemd und meine Flip-Flops. Mit diesem Dress bin ich bisher immernoch in jede Botschaft reingekommen.

Wenn dass seine Masche sein sollte um an Bestechungsgelder drn zu kommen, dann denke ich mir, hat er sich geschnitten, den Gefallen tue ich ihm nicht. 
Ich frage ihn ob es sein ernst ist, doch er lächelt mich an, er hat es also tatsächlich wohl eher auf ein kleines Trinkgeld angelegt. Vorsichtig erkäre ich ihm also, dass ich nichts anderes Habe, ich mir sonst extra Shcuhe und einen Anzug kaufen muss, und dass ich dazu aber ncht gewillt bin und dann lieber auf das Visum verzichte. Er solle doch bitte den Boschafter fragen, ob er nicht mal eine ausnahme machen kann. 
Er druckst rum, den Botschafter will er nicht fragen, doch ich bestehe drauf. Als ich eine andere Mitarbeiterin kommen sehe Frage ich sie, ob der Dress nicht doch OK wäre um ein zu treten. sofort mischt sich der Pförtner wieder ein und ich kann schließlich doch so eintreten. 

Am Schlater für das Visum sitzt eine Frau, die sehr freundlich und aufgeschlossen wirkt. Zu erst soll ich meinen Pass vorzeigen und dann Fragt sie von welcher Organisation ich bin un ob ich ein Einldungsschreiben habe. 

Nour für touristische Zwecke möchte ich einreisen erkläre ich ihr. Sie guckt mich groß an.

„Ohne Einladung kann ich ihnen kein Visum geben“ erklärt sie mir. 

„Wollen sie denn keine Touristen? Ich habe gehört Angola soll ein wunderschönes Land sein!“ Gebe ich zurück.

Sie schnapp sich meinen Pass und verschwindet nach draußen. Ca. 20 Minuten später kommt sie wieder. 

„Ok, kein Problem sie bekommen das Visa.“ Sagt sie und ich atme erleichtet auf. „Sie müssen nur folgendes dafür bringen: Ein Bestätigungsschreiben ihrer Botschaft, dass sie tatsächlich nur als Tourit einreisen und keinerlei kommerzielle interessen verteten, ein Bestätigungsschreiben ihrer Botchaft, dass sie keienrlei in unserem Land verbotetenen Organisationen angehören, die z.B. gegen das kommunistische System sind, sowie eine Kotostanübersicht, von all ihren Konten die sie haben.“ 

Das klingt für mich, wie eine abgewandelte Version der Einreisebedingungen in den Schengenraum. 
„wie lange dauert das Visum dann udn was soll es kosten?“ frage ich noch.

„das Express visum dauert eine Woche und kostet 500 USD.“ Antwortet sie.

Das ist weit mehr als ich erwartet hatte. „und das normale Visum?“ frage ich

Das Normale Visum dauert 15 Wochen und kostet 200 USD.

Damit steht es fest. Angola wird kein Land sein, in dass ich auf dieser Reise reisen werde. 

Zurück beschließe ich zu laufen und unterwegs noch in einem Supermarkt ein wenig Wasser kaufen zu gehen. Ein großes Einkaufszentrum, so sehe ich auf meiner Karte, liegt auf meinem Weg, an dem ich gestern auch schon mit dem Bus vorbei gefahren bin.

Das einkaufszentrum ist riesig und sehr Moden. Drin habe ich eher das Gefühl in einem Deutshen Einkaufszentrum zu stehen und es ist als vergäße man völlig, dass man gerade mitten in Afrika ist. Zahlreiche Modelabel-Läden reihen sich in dem Einkaufszentrum aneinander und auch die Preise sind mehr Europäisch, dass man sie hier vermuten würde.

In der Mitte des EInkaufzentrum ist eine Rolltreppe, die auf die zweite Ebene und das Parkdeck führt. Vor der Rolltreppe steht eine Gruppe von kindern, die scheinbar zum ersten Mal in ihrem Leben eine sich selbst bewegende Treppe sehen. Mit einem gemischten Geischtsausdruck von Interessiert und Angst gucken sie anderen dabei zu, wie sie die Rolltreppe benutzten und trauen sich selbst nur schritweise näher. Schließlich scheinen sie es zum Wettbewerb zu machen, wer isch als erster von ihnen auf die Rolltreppe traut. 
Am Ende ist es keiner, denn der Hallenwächter jagd sie vorher weg.    

Die Supermärkte im Einkaufszentrum sind Spar und Shopprite, die man beide eigentlich ständig in Afrika findet. Von den Einheimischen gehen hier nur die etwas reicheren essen, der Normalverdiener geht eher auf den Makrt, da es da billiger ist. 

Spar macht gerade Werbung, dass wenn man für 150 Kwatscha oder mehr einkauft, man an einer Auslosung teilnehmen kann, bei der es Eintrittskarten für ein Fußballspie der Maschaft Chealsey in London gibt. Es bleibt mir schleierhaft, ob der Flug auch mit drin ist, oder ob die Visumsfrage mit dem Gewinn geklärt ist.

Nach dem Einkauf und einem Kurzen Essen beim Thai, laufe ich zurück in das Hostel, wo ich den restlichen Tag damit verbringe zu entspannen und Blog zu schreiben. 

South Luangwa eine Bilderstorry 

Samstag, 15.10.

Mein Wecker klingelt um 06.15 Uhr. Die meisten Sachen habe ich schon am Vorabend gepackt und bin noch Mal alles durchgegangen, damit ich heute keine Probleme an der Grenze bekomme. Heute geht es nach Sambia!
Über die Grenze fahre ich mit einem Safariunternehmen mit dem es dann in den South Louangwa Nationalpark geht.

Treffen ist um 08 Uhr keine 5 Minuten Fußweg von meiner Unterkunft.

Pünklich geht es los. Das Gepäck wird auf dem Dach des Jeeps verstaut und die ganze Gruppe steigt ein. 

Wir sind insgesammt 7 Leute auf dieser Tour. Ich bin der Einzige Europäer, alle anderen kommen aus Canada oder den USA. Die meisten von ihnen arbeiten oder Studieren im Auslandssemester in Malawi, nur einer ist unter ihnen, der wie ich tatsächlich ein reiner Tourist ist. Die Gruppe selbst ist sehr harmonisch, was wohl auch daran liegt, das wir alle ungefähr gleich alt sind. 

Die Fahrt zur Grenze dauert ca. 2 Stunden. Wir nutzen die Zeit um uns alle gegenseitig bekannt zu machen und ein wenig zu plauschen.

Über die Grenze dachte ich mir schon, ist es warscheinlich besser in der Gruppe zu reisen. Tatsächlich scheine ich Recht zu behalten, als der Grenzbeamte meinen Pass mit den ganzen Visa sieht, guckt er mich lange an. Als einziger in der Gruppe soll ich mich in ein Buch eintragen mit Passnummer, Adresse und Signatur. Dann soll  ich zur Seite gehen. 

„Oh, but I have to look for my group, that i don´t miss them.“ sage ich in dem Moment.

„Whitch group?“ fragt er.

„Kiboku Safari“ antworte ich.

„Oh you belong to Kiboku?“ Er guckt etwas missmutig. 

Vermutlich hatte er schon Optionen gesehen bei mir extra zu kassieren. Schließlich darf ich durch, ohne weitere Probleme stellt er mir sogar ein Double-Entré-Visa aus. Dafür muss ich keinen Zettel ausfüllen, keine weitere Unterschrift geben. Ich bin noch nie so einfach an ein Visum gekommen. 

Direkt hinter der Grenze sieht die Welt schon wieder ganz anders aus, die Straßen sind breiter und im beseren Zustand und auch bei den Häusern merkt man, dass das Land und die Leute allem Anschein nach mehr Geld haben, als die Leute in Malawi. 
Dennoch sind die Mehrheit der Häuser traditionell gebaute Häuser, aus Lehm mit Strohdach. 

Von der Grenze aus fahren wir durch bis zum Nationalpark.

Die Nächsten Tage verbringe ich im Camp. Das Camp liegt direkt am Fluß, der die Grenze zum Nationalpark ist. Im Camp selbst stehen zahlreiche Safarizelte, die für Zelte erstaunlich luxoriös eingerichtet sind. 
Bis zum Nachmittag und zu unserer ersten Safari haben wir noch ein bisschen Zeit. Erst um 16 Uhr geht diese los. Wir nutzen die Pause um in der Gruppe die Anlage zu erkunden. Sie ist halb integriert in eine Hotelanlage, die alles zu bieten hat. Einen Pool, einen Fitnespavillion, einen Hängemattenbereich und eine voll ausgestattete Bar. Die nur leider etwas teuer ist –  3 USD kostet hier ein Bier, das normal um die 50 cent liegt. 

Das Camp

Mein Zelt für die nächsten Tage

Um 15.30 Uhr gibt es noch Kaffee und Tee und dann geht es auf die erste Safari.  
Mit nem klassischen Safrai Jeep, der hinten einen Aufbau mit Bänken und einem Sonnendach hat. 

Insgesammt soll die Safari 4 Stunden dauern, so dass wir gegen 20.00 Uhr wieder da sind. Unser Fahrer ist unglaublich gut und weiß wirklich alles über die im Park lebenden Tiere. Anhand der Fußspuen kann er uns sagen, wie lange es ungefähr her gewesen seien muss, dass das hier lang gekommen ist und anhand eines Vogelschreis, den wir hören, kann er uns sagen, wa für ein Vogel es ist und ob er gerade einem Weibchen hinterherpfeift, oder sich gerade um den Nestbau kümmert. 

Die erste Safari sprengt gleich unsere gesamten Erwartungen. Von den vier der Big Five, die dieser Park zu bieten sehen wir gleich alle in den ersten zwei Stunden. 
Besonders der Löwe ist interesant, da es sich bei ihm um einen Albinolöwen handelt, so erklärt uns unser Guide, Leider können wir ihn nur von hinten sehen. 

Als wir wieder im Camp ankommen ist gerade große Aufregung. Ein Elefant, der den Anschluß zu seiner Familie verloren hat, rennt durch das Camp. Wir sollen in den Wagen bleiben und nicht rausgehen, solange bis der Elefant wieder aus dem Camp getrieben ist. das dauert ca. 10 Minuten. Doch dann können wir direkt zum Abendessen übergehen. 

Dannach gehen wir tatsächlich alle früh ins Bett, denn Morgenfrüh müssen wir schon um 04 Uhr für die Safari aufstehen. 

 

Sonntag, 16.10.

Der Tag geht heute wieder früh los, um 04.15 Uhr gibt es einen Weckservice. 

das Frühstück macht dem Begriff der Frühe alle ehre, es ist um 04.45 Uhr, nach britischem Vorbild mit Bohnen, Würstchen Brot und Marmelade, dazu gibt es auch noch Ei und ein bisschen Obst, während im Hintergrund am Fluss ein paar Nilpferde gemütlich in das Wasser trotten.
Gegen 05.30 Uhr sitzen wir wieder auf dem Safari Jeep und es geht los. 
Gleich zu Beginn wrtet wieder auf uns eine Büffelherde. Sie sehen ungefähr noch genauso verschlafen aus wie wir und gucken uns an, als ob sie ich fragen würden, wer von uns gerade Gespenster sieht. 

Büffel

Direkt hinter dem den Büffeln sitz eine Eule und nur ein paar Meter weiter tront ein Seeadler auf einem Ast über einem Wasserloch.

Der Seeadler ist der Wappenvogel von Sambia

Weiter die Straße runter ist der Parkeingang. Ein Schild mit dem Namen des Parks und den allgemein im Park gültigen Regeln steht direkt neben dem Pförtnerhäuschen bei dem unser Guide aussteigen und unterzeichnen muss. Direkt dahinter liegt die Brücke, die in den Nationalpark führt. Unter der Brücke trinken einige Impalas und eine riesige Masse von Nilpferden liegt entspannt im Wasser und sonnt sich.
Auf der Brücke sitzen etliche Affen und Paviane, die genauso wie die meisten Tiere um diese Zeit nichts tun.  

Gleich am Parkeingang chillen dutzende Nilpferde im Wasser

Nicht alle Affen tun nichts, hinter der Brücke sind auch schon einige auf Essenssuche. Da kommt der Elefantenkot gerade recht, denn das Meiste was die Elefanten essen, wird von ihren Mägen nicht richtig verdaut, sondern ganz wieder ausgeschieden. Deshalb tragen Elefanten nicht nur zur verbreitung von Pflanzensamen bei, sondern nicht selten ist ihr Dung auch sehr beliebter Nahrungslieferant bei kleineren Säugetieren.

Ein Pavian pickt verbliebene Leckerbissen aus dem Elefantenkot

Wir sind keine 30 Meter in den Park reingefahren, da legt er mit seiner ganzen Schönheit los, zahlreiche Vögel sieht man immerwieder in den Bäumen sitzen und singen. Auch in den Baumkronen tummeln sich die Giraffen, auf dem Boden die ersten Impalas und andere Antilopenarten.

Red Bee-Eater

Girafffininen…

… und Giraffe

Als wir an dem Wasserloch im Park ankommen, ist schon großer Trubel zahlreiche Safarijeeps drängeln sich um den besten Blick auf das zu erhaschen, was sich da abspielt. Die Löwen haben über Nacht ein Büffel gerissen, denn sie im verlauf des Morgens fachmännisch zerlegt haben. Als wir ankommen ist gerade der letzte in der Hirachie dran mit fresen, die meisten Löwen liegen schon satt in sicherer Nähe. Doch wir kommen zu spät um noch einen guten Platz zum schauen zu ergattern. Erst als die Löwen alle fertig sind machen die anderen safarijeeps mal Platz, damit wir auch Mal ein Foto machen können. Schade… so bleibt uns nurnoch ein Foto vom satten Löwen und ein Foto vom zerlegten Büffel, an dessen resten sich gerade noch ein Krokodil zu schaffen macht. 
Aber es ist trotzdem ein cooles Gefühl dabei gewesen zu sein!

Die satte Löwin Entspannt sich nach dem großen Mahl am Büffel neben dem Wasserloch

Das Opfer war heute Nacht ein bereits kranker Büffel

Wir fahren ein bisschen weiter, vorbei an vielen Vögeln, und diversen Impalas und einer Gruppe Elefanten (die man hier so oft sieht, dass sie gar nicht mehr besonders sind) auf eine Grasebene. Auf der Grasebene stehen zahlreiche Herden verscheidener Wildtiere. Die wohl imposanteste von ihnen ist eine Herde von ca. 20 Zebras, die mit ihrem schwarz-weißen Fell unglaublich majestetisch aussehen. 

die Zebras hier sind nicht scheu, bis auf weniger Meter können wir an sie ranfahren

Ich hab keine Ahnung wie dieser Vogel heiß, aber er sieht sehr elegant aus, finde ich!

An die meisten Tiere kann man unglaublich nah ranfahren, ohne dass sie sich davon gestört zu fühlen scheinen. 

Relativ dicht kann man an die Tiere ranfahren, scheinbar ohne das sie sich davon gestört fühlen

Die Grasebene geht bis an das Wasser, wo wir noch Mal kurz ausseigen und den Blick auf das Wasser genießen. Während hinter uns die Warzenscheine im Dreck nach Esse suchen, versucht vor uns am Fluß eine Giraffe zu trinken. Das dauert, denn Giraffen sind bei sowas sehr vorsichtige Tiere, sie kontrollieren erst 10 Mal ihr Umfeld, bevor sie ihre Beine auseinandergrätschen um ihren Kopf zum Wasser zu hängen. 

Bis eine Giraffe erstmal trinkt, kann eine Ewigkeit vergehen

Anschließend fährt unser Guide mit uns eine ganze Weile einfach durch den Nationalpark –  Landschaft gucken. Viel ist nicht los in den Gegenden wo er uns hinlenkt, aber so ist das in der Natur, man steckt nie drin, wo gerade was los ist, es ist immer auch ein bisschen Glück, was man sieht, egal wie erfahren der Guide ist. Nur zum beobachten einiger Vögel haben wir zwischendurch die Gelegenheit. 

Red Horn Bill

Unter einem Riesigen Baobab-Baum machen wir eine Tee- und Kaffeepause, bevor es auch schon wieder Zeit wird langsam Richtung Camp zurück zu fahren. 

Auf Rückweg kommen wir noch an einem weiteren Wasserloch vorbei. Auf den ersten Blick sehen wir nur ein paar entenähnlich Vögel, die auf dem grün, veralgtem Schlam spazieren gehen, doch auf dem zweiten Blick sehen wir keine zwei Meter davor das Nilpferd und ein Krokodil liegen. Sie chillen, sehen dabei beide so friedlich aus und zählen doch zu den gefährlichsten Tieren der Welt. 

Fast unsichtbar sind auf dem ersten Blick die beiden und sind damit so gefährlich…

vor allem für die Enten keine zwei Meter weiter.


Bei uns geht es jetzt aber erstmal zurück ins Camp. Auch wir chillen, die meiste Zeit am Pool oder in unseren Zelten, wärend wir im Hintergrund zum Beispiel den Elefanten zugucken können, wie sie den Fluß zu unserem Camp überqueren. Zwichendurch gehe ich noch Duschen und lassen mir von den Affen mein Schampoo klauen.
Es scheint ihnen aber nicht zu schemecken, den wenig später finde ich es auf dem Rasen wieder. Ein Affe hat ein Loch reingebissen, vemutlich sitzt er jetzt in irgendeinem Baum, hat Schluckauf und produziert dabei jedes Mal Seifenblasen. 

Elefanten überqueren nahe unseres Camps den Fluß

Gegen 16. Uhr geht es auf die nächte Safari. Wieder rein in den Park, über die Brücke und diesesmal zuerst zum Wasserloch. Ein Kamerateam hat sich mittlerweile auch eingefunden um die Szenerie zu filmen. 
Kamerawagen

Die Löwen liegen immernoch Faul im Schatten und mittlerweile haben sich Heerschaaren von Geiern eingefunden, die sich über die Reste her machen. Überall sitzen sie in den Bäumen und warten darauf, das ihr Artgenossen ihnen Platz machen oder sie haben schon gegessen und verdauen da. 

Nach den Krokodilen sind es die Geier, die sich am Kadaver erfreuen

Wir fahren weiter und Versuchen ein bisschen im Busch unser Glück. Vobei an zahlreichen Antilopenherden, Giraffen und Vögeln. 

Schließlich wird unser Guide aufmerksam, er sieht eine Spur, der er folgen will und hat nach ca. 10 Minuten Erfolg. In der Sonne auf dem Boden liegt Garlick, der Bruder von dem Albinolöwen Ginger, den wir gestern schon gesehen haben. 
Bis auf 1,5 Meter fährt er an ihn ran. Er ist alleine und wir gucken ihm ca. 10 Minuten zu, bevor er aufstehet und sich langsam trottend weiterbewegt. 

Garlic, der Bruder von Ginger

Weiter geht es mit unserer Safari, durch immer wieder wechselnde Landschaften in denen man Elefanten, Giraffen und risige Herden von Impalas auf den Grasweiden und zwischen den Bäumen sieht. 

Die Sonne geht über dem Luangwa-River unter und wir steigen aus um uns dieses Spektakel anzugucken. Zahlreiche Vögel und ein Seeadler stehen am Fluß und warten auf die Dämmerung, genauso wie wir, denn ab jetzt beginnt unsere Nachtsafari. 

Sonnenuntergang über dem Luangwariver

Sie wird genial. Wir sind keine 10 Minuten unterwegs, da sieht unser Guide einen Leoparden im Gebüsch sitzen. Mit einer Lampe scheint er ihn an, damit wir ihn besser sehen können. Der Leopard lässt sich davon nicht irritieren. Viel mehr lässt er sich von der Hyäne irritieren, die auf einmal in der Nähe auftaucht, sie könnte dem Leoparden eine eventuelle Beute streitig machen, denn sie ist schwerer und stärker als der Leopard. 

Leopard auf der Lauer

Die Hyene beobachtet aufmerksam den LeopardenNach ca. 10 Minuten läuft er los und rennt durch das Unterholz. Unter Guide hat alle Mühe ihm mit dem Safarijeep zu folgen, doch um ehrlich zu sein sind wir schwer beeindruck, wie gut es unser Guide schafft mit einem Jeep einem Leoparden hinterher zu fahren.

Ein Schnappschuß, den ich sehr gelungen finde

Ca. eine Stunde folgen wir ihm, wobei er immerwieder Pausen einlegt. 
Den erfolg seiner jagd sehen wir leider nicht. Spektakulär war es dennoch allemal. 

Die restliche Nachtsafari bleibt dagegen fast unspektakulär. Neben den üblichen verdächtigen des Tages, sehen wir noch einen Mungo.

Junge bei Nacht

Zum Schluß ist es noch Mal Garlic, der Löwe vom Nachmittag, den wir sehen, bevor wir den Park verlassen, auch er scheint sich gerade nochmal an den Resten des Ochsen von heute Morgen gelabt zu haben.
 
 
Montag, 17.10. 

Am frühen Morgen reist meine Reisegruppe schon wieder ab. Ich bleibe noch da und habe stattdessen beschlossen noch ein paar Tage in dem Camp dran zu hängen. 45 USD wollen sie pro extra Nacht, dafür sind drei Mahlzeiten und zwei Snacks inklusive. Die Safaris müsste ich nochmal extra bezahlen. 
Ich beschließe also noch zwei Tage länger zu bleiben, ein bisschen auszuspannen und spontan zu entscheiden, ob ich noch an einer Safari teilnehme. 

Den Vormittag verbringe ich mit Chillen am Pool, Blogschreiben an der Bar und damit den Elefanten zuzugucken, die neben der Bar die Planzen in der Hotelanlage fressen 

Nicht selten kommt es vor, dass uns Elefanten oder Nilpferde im Camp besuchen

Zwischendurch fährt mich einer vom Camp nochmal runter in den Ort, damit ich mir am Geldautomaten ein bisschen Geld holen kann, denn der vor ein paar Tagen an der Grenze war leer. 
Am Nachmittag kommt die neue Gruppe an, sie ist ganz anders als die Vorherige und besteht aus einer britischen Famlie: Muter, Tochter mit Lebensgefährten und Freundin. Sie ignorieren mich erstmal völlig und treten auf, frei nach dem Motto: „Es gibt hier eh keinen, der unserer würdig ist“

Beim Kaffee fragen sie mich schließlich, ob ich auch hier arbeiten würde. Nein, antworte ich, Ich bin hier Gast wie sie. Worauf hin mich die Mutter von oben bis unten Mustert und für die restliche Kaffezeit kein Wort mehr mit mir wechselt. 

Erst wieder beim Abendessen, als sie mich nach meinem Beruf fragt. Ich beschließe es ihr nicht zu einfach zu machen und mein Studium erstmal zu verschweigen. 

„I learnd as a carpenter“ antworte ich ihr. 

Ich hätte den Moment in ein Video bannen sollen. Man kann ihr dabei zusehen, wie sich schlagartig ihre Miene in Entsetzten umwandelt und ich frage mich kurz, ob sie wohl mit dem Gedanken spielt sich nach der Antwort duschen gehen zu müssen.

„My doughter is teacher!“ sagt sie noch, als seien dazwischen meilenweite Unterschiede und dreht sich demonstrativ von mir weg.
Der Guide, der mit am Tisch sitzt und ich amüsieren uns prächtig darüber.
Das weitere Gespräch der Familie am Tisch dreht ich um die Royals und wie sie ihre Politik in Australien im Griff haben. 

 

Dienstag, 18.10.​

Heute Morgen fahren die anderen schon früh auf Safari und ich bin froh ein bisschen länger schlafen zu können. Mein Frühtück hole ich mir direkt an der Küche und kann mir dadurch sogar ausuchen, was genau ich zum Essen haben möchte.  

Nach dem Frühstück fahre ich nochmal in den Ort um mir mein Busticket für morgen nach Lusaka zu kaufen. Netterweise nimmt mich eine Familie, die in der Lodge nebenan residiert in ihrem Auto mit runter. 

Das Busunternehmen ist gleich am Ortseingang. 190 ZMK (ca. 18 €) kostet die Fahrt von hier nach Lusaka, das ist eine Strecke von etwa 650 km. Der Verkäufer ist nicht gerade begeistert, dass er Arbeit hat, als ich komme. Sichtlich unmotiviert füllt er mein Busticket aus. 200 MWK gebe ich ihm anschließend.

„No change!“ sagt er und macht schon anstallten,die gesammten 200 MWK in seine Tasche zu stecken. 

„Than try to organise Change“ sage ich, denn passend habe ich es auch nicht.

Mit einem Blick der töten könnte guckt er mich an und ich wiederhole nochmal meine Fordrung. Sichtlich missmutig zieht er schließlich von dannen um die nächste Ecke. Nach 5 Minuten kommt er wieder mit einen 50 MWK-Schein in der Hand.

„No change“ sagt er und wedelt mit den 50 MWK-Schein.

„No problem“ sage ich und nehme den 50 MWK-Schein, sage „Wait here“ und drehe mich um.

Als ich gehe guckt er mich irritiert an. Zwei Läden weiter kaufe ich mir eine Cola für 3 MWK, bezahle mit dem 50 Kwatscha-Schein und drücke dem Mann von dem Busunternehmen 40 MWK in die Hand.
Er ist sichtlich unzufrieden, dass ich ihn um sein Trinkgeld gebracht habe. 

Zurück nehme ich ein Taxi. Die restliche Zeit des Tages, mache ich, wie auch schon gestern nichts außer Chillen und Blogschreiben. 

Am Vormittag kommen die Britten von der Safari wieder. An der Bar spricht mich schließlich die Tochter von der Familie an, die mit mir im Camp ist. 
Aus was für einer Familie ich komme fragt sie mich und ich beschließe mal zu gucken wie sie wohl auf folgende Antwort reagieren:

„Oh my father was a development aidhelper and my grandfather was working for the UN.“

Sie guckt mich sichtlich verwirrt an. Ich frage sie noch, wo sie den Lehrerin sei und sie Antwortet, auf der internationalen Schule in Lilongwe, das seie die, auf die die Kinder des Präsidenten gehen. 

Keine Stunde später läuft mir auf dem weg zum Mittagessen ihre Mutter über den Weg.

„Your Grandfather was working for the UN?“ Fragt sie ohne ein Hallo.

„Yes, but I am only a carpenter.“ sage ich und gehe einfach weiter.

Eigentlich wollte ich am Nachmittag nochmal eine Safari mitmachen, doch ich beschließe, dass ich keine Lust habe, diese Familie auf die Safari zu begleiten, stattdessen begnüge ich mich damit die Affen im Camp zu beobachten und lustige Fotos von ihnen zu machen.

Beim Lausen erwischt

Die spielen nur…

Monkey Bay, ein letzter Tag am See…

Montag, 08.10. 

Obohl ich heute vernünftiger Weise eher früher aufstehen sollte, versuche ich ein bisschen auszuschlafen. Das fürhe auftehen in den letzten Tagen hat mich geschlaucht. 
Die nach habe ich im Umuntht Campsite in Mzuzu verbracht. Ein sehr nettgelegener Zeltplatz mit Dorm, der von einem Süd-Afrikanischen Päarchen geleitet wird, die hier nun seit ein paar Jahren ansäßig sind. 
Eigentlich ist Montag sein freier Tag, aber wir verstehen uns ganz gut und deshalb freut er sich, sogar als ich rauskomme, wenn ich noch zum Essen bleiben würde, er lädt mich dazu ein. 
Ich darf wärend des Frühstücks sogar meine erste Papaja selbst pflücken, sie schmeckt selbstgepflückt natürlich noch besser, als gekauft…

DER Papaja-Baum

Die Anlage ist brand neu und mit viel Liebe zum Detail gestalltet, fast wie eine Oase in der Wüste pflegen sie mit viel Hingabe die Pflanzen. 
Während er mir mein Frühstück zu bereitet begrachte ich mir den Garten und versuche ein Foto von einer Gottesanbeterin zu machen. Ich muss sher nah ran gehen und kaum habe ich mich versehen sitz dsie auf meiner Kamera und am Ende kann ih nur ein Foto von der Gottesanbeterin auf meiner Kamera machen. 

Nach Liongwe will ich heute den großen Bus nehmen. Am Busbahnhof in Mzuzu stehen gleih 3 Große Buse nach Lilogwe, als ich gegen 10.00 Uhr ankomme, meine Entscheidung fällt auf den Vollsten. 
Auf die Frage, wann wir abfahren, bekomme ich nur die Antwort:

„10 minutes“

Die zehn Minuten ziehen sich immermehr… 

um 13.00 Uhr geht es endlich los. zu dem Zitpunkt ist der Bus gerammelt voll, alle Plätze sind belegt und es stehen noch Leute auf dem Gang.
Ich bin gespannt wann wir ankommen, denn es sind knapp 300 km, die wir nach Lilongwe fahren müssen.   
Die Fahrt nach Lilonge zeht sich und bleibt eigentlich recht unspektakulär. Neben mi sitzt eine frau mit ihrer ousine, sie sprechen ein bisschen Englich und wir veruschen uns zu unterhalten. Die Cosuine will mir ein bisschen Tonga beibringen, wo ich auch mitmache, aber um ehrlich zu sein vergesse ich alles wieder sofort, denn in Lilongwe spricht man kein Tonga mehr sondern Chitimba und so schnell komme ich in kein Gebiet mehr, wo man Tonga spricht. Wir halten noch drei Mal zwischen und sonderlich schnell ist der Bus nicht unterwegs.

Als es dunkel wird fragt mich die junge frau neben mir, wie ich in Lilongwe weiter reise und wo ich übernachte. Auf grund von verschiedenen Empfehlungen entscheide ich mich heute Nacht im Mabuya Camp zu übernachten. Doch wi ich dahin komme habe ich keine Ahnung. Davon, ich nachts im usbahnhof Lilongwe aufzuhalten wird selbst im Reiseführer gewarnt. Ich habe also keine Idee. Sie steigt auch in Lilongwe aus, ein bisschen früher als zum Bsbahnhof. Ein Taxi von dort kostet ungefähr 3000 – 4000 MwK, erklärt sie mir. 
Ich entscheide, dass das eine gute Idee ist, besser als bei Nacht am Busbahnhof zu stehen. 

Gegen 19.30 Uhr kommen wir erst an. Es ist schon lange dunkel. 
Kurz bevor wir aussteigen entscheidet sie um, eigentlich kann mich auch ihr Sohn kurz rüberfahren, er holt sie eh ab und dann kann ich auch ihm die 3000 MwK geben. 
Gesagt, getan.
Gegen 20.30 uhr komme ich im Mabuya Camp an. Es ist sehr teuer, die Nacht im Dorm kostet 12 USD, verhandlen kann ich so so fortgeschrittener Stunde nicht mehr mit ihnen. 
Was anderes bleibt mir trotzdem nicht über, ich esse noch kurz im Retaurant und setzte mich ein bisschen zu den anderen Bckpackern an die Bar, so es das bier für 3 USD gibt, kein gutes, sondern das der Malawischen Staatsbrauerei Carlsberg, die seit über 100 Jahren einen Exclusivvertrag mit Malawi haben. 

 

Dienstag, 09.10.

Die Checkouttime verschlafe ich gekonnt, erst um 10.30 Uhr wache ich auf, also steht wohl die Entscheidung, dass ich noch eine Nacht hier bleibe. 
Auf dem Weg zum Frühstücksttisch sehe ich einen Flyer rumliegen: 
Kiboku Safaris in South Luangwa (Sambia)

Eiegentlich keine so schlechte Idee denke, zusammen mit einer Gruppe über die Grenze zu reisen ersparrt mir bestimmt ärger und ne Safari wäre Mal ne schöne Sache. 
Den Tag verbringe ich weitgehend mit nichts tun. Mittags gehe ich wieder in das Nepalesische Restaurant und dannach zu dem Kiboku anbieter, der um die Ecke vom Restaurant ist. 
390 USD will er offiziel für 3 Tage Safari, Ich erkläre ihm allso, dass ich flexibel bin im Abriese Termin und er mich irgendwo einfach auf einen sonst eh freien Platz buchen kann. 
Daraufhin geht er auf 350 USD runter. Schließlich lade ich ihn auf eine Cola ein, da ich auch durstig bin und es nur praktisch sein kann sich damit freunde zu machen, im Verlauf der Cola geht er nochmal auf 310 USD runter, dass wäre aber sein Maximum. 
schlißelich erkläre ich ihm, dass ich ja nur einen Weg mitfahren würde und auf dem Rückweg nicht wiedr nach Lilogwe kommen würde, sondern meine Rückreise aus Luwangwa selbt organiseren würde. 
Am Ende kann er mir die Safari für Samstag anbieten 210 USD statt 390 soll ich ihm bezahlen. 
Mit dem gefühl immer besser zu werden im Verhandeln gehe ich wieder zurück zum Hostel. 

Am Abend treffe ich mich noch mit Christian und Rike. 
Sie habe ich in einem Afrikaforum im Internet kennengelernt und sie haben mir eingeladen sie mal in Lilongwe zu besuchen. Das will ich gerne tun und so nutzen wir die Gelegenheit. Sie arbeiten beide hier für eine große Entwicklungshilfeorganisation und sind bereit seit 2 Jahren in Malawi, nur selten sind sie Mal in ihrem Heimatland zwischendurch. 
Unser treffen findet im Livingroom statt, eine von zwei Location, in denen man in Lilongwe auch mal nachts weggehen kann, so erfahre ich. 
Heute ist hier Aukkustik-Musik-Tag, fast jeden Tag ist hier Livemusik. 

Mittwoch, 10.10. 

ich bin unentschlossen, waas ich machen soll. Freitag abend sollte ich wieder in Lilongwe sein, da Samstagmorgen die Safari startet. Nur was ich mit den 1,5 Tagen dazwischen machen soll, weiß ich nicht so ganz. 
Eigentlich würde ich gerne noch Mal in den Süden, aber die Zeit dafür ist zu knapp. Also gehe ich nochmal alle Empfehlung durch, die sich so in den Letzten Wochen bekommen habe und gucke dannach, das nicht mehr als 200km weg ist, damit ich nciht länger als einen alben Tag auf der Straße bin. 

Es ist 10.00 Uhr als ich mich entscheide, das Monkey Bay mein Ziel sein soll, dort soll es eine Unterkuft geben, die eine Alte Frau aus Sambia leitet und die sehr schön sein soll. Hier will ich noch einen letzten Tag am See ausspannen, bevor es weiter geht. 

Der Minibus nach Monkey Bay soll ab Lilongwe Busstation ungefähr 4 Stunden fahren habe ich mir sagen lassen. Genug Zeit dinke ich mir, als ich um 11.00 Uhr dort ankomme. 4500 MwK kostet mich die fahrt mit dem Minibus, als ich dort ankomme muss gerade einer abgefahren sein, in dem einzigen Minibus, der dort nach Monkey Baygeht sitzen gerade Mal 3 andere Leute…
Ich nutze die Zeit um ein bisschen mit Gabriele zu Schreiben:

um 12:05 Uhr schreibe ich ihr: „So im Minibus nach Monkey Bay, sidn erst 6 andere hier im Bus, bis der voll ist, dauert es noch.

um 12:22 Uhr :  „8 Leute, ab 16 fährt er los…“

um 12:53 Uhr: „10, wir kommen der Sache schon näher, jetzt ist auch schon der Fußraum zugestellt worden mit Maismehl und Reis. In der zwischenzeit habe ich einen Rasierspiegel, zahnpasta und ein paar Samaosas am Fenster gekuft.“

um 14:09 Uhr: „11!“

um 14:29 Uhr: „14, in den nächsten 30 Min könnte es losgehen!“

um 14:38 Uhr: „ES GEHT LOS!!!“ 

Planmäßig dürfte ich jetzt alo doch wieder im Dunkeln ankommen, etwas was ich eigentlich zu vermeiden versuchte.  
Es dämmert schon, als der Minibus, ca. 10 km vor Monkeybay in einem kleinen Ort an einer Kreuzung hält. Ich soll umsteigen, in einen anderen Minibus, der steht zum Glück schon da. 
als ich in Monkey bay ankomme ist es schon wieder dunkel und als ich aussteige sehe ich kein Taxi weit und breit auch kein Motoradtaxi.
Ich frage noch mal nach im Minibus, ob sie wissen wo ich ein Motoradtaxi finde.

„where do you want to go?“ fragen sie 

„Mufasa Backpackers Lodge“ antworte ich 

„no problem we drive you there“ sagen sie.

5000 MwK wollen sie dafür, viel zu viel, dafür, dass es nur ein Kilometer ist und mehr als ich bis hierher bezahlt habe. Wir einigen uns schließlich auf 1000 MwK, das ist immerhin annähernd fair. 

Von dem Flair der Unterkunft sehe ich erstmal nix, es ist zu dunkel. Die Besitzerin begrüßt mich glecih und beichtet mir ihr leid, dass ich seit einer Woche der erste Gast bin. Ich erhzähle ihr, dass ich den Platz wärmstens empfohlen bekommen habe, gerade auch, weil sie so eine sympatische Person sei. 
Ihr mitarbeiter zeigt mir die Zimmer, das einzelzimmer kostet 8000 MwK, der Dorm 5000 MwK.
ich verhandeln ein bisschen und schließlich erklärt er sich bereit mir das einzelzimmer zum Dormpreis zu geben. 
Mit der Besitzerin, unterhalte ich mich ncoh eine Wei, wir trinken zusammen ein Bier und mitten im Gespräch, ruft sie ihren Mitarbeiter zu mir. 
Er soll bitte meinen Rucksack umräumen, ich bekomme die Suite, zum Dormpreis selbstvertändlich, es ist eh gerade keiner da und sie mag mich….

 

Donnerstag, 11.10.

Vor dem, was mich da am morgen weckt, wurde ich schon am Abend vorgewarnt. Es sind um ca. 5 Uhr die Seeadler und Fischadler, die über dem Seekreisen. Ich bleibe trotzdem noch ne ganze Weile liegen und döse vor mich hin. 

Die Anlage ist traumhaft gelegen in einer einer Bucht, die von Felsen umgeben ist und in ihr ist nichts anders als diese Lodge. Mehrer Felsen ragen ins Wasser und ein zwei Schiffswaracks liegen nahezu romantisch am Strand der Bucht. 
„AfricanQueen“ heißt eines der beiden es gehört der besitzerin der Lodge, sie hat das Schiff gerade mal vor zwei Jahren gekauft. keine 6 Monate später hat es der Capitän, den sie angeheuet hat auf grund gesetzt, sie konnten es noch in die bucht schleppen, aber das wars erstmal. Dannach hat sie sich ncoh ein zweites angeschaft. Ein anderen Kapitän hat sie angeheuet, doch auch er schafft es das schif nach gerade Mal zwei Monaten zu versenken, dieses Liegt aber auf dem Grund des Sees. „Das kriegen wir nicht mehr geborgen“ sagt sie.

Die AfricanQueen, war nur wenige Monate auf dem Wasser, bevor sie zu sinken begann.

Das zweite Schiffswrack ist nicht ganz so kaputt, es ist ein kleines ausflugsboot, dass wohl irgendwo ein Loch hat, so erzählt sie, sie könnte es eigentlich mal reparieren lassen, beschließt sie und so habe ich den restlichen Vormittag das Vergnügen, den Mitarbeitern ihrer Lodge zugucken zu dürfen, wie sie versuchen das Schiff zu bergen und wieder an Land zu ziehen. 

Mitarbeiter der Mufasa Lodge versuchen eines der Schiffe wieder zu bergen.

Gegen Mittags macht Monkey Bay seinen namen alle ehre, als Herrschaaren von Affen einmal quer durch die Lodge ziehen und eine Stunde später wieder verschwinden.   
Am Nachmittag kommt noch ein anderer Gast, sie kommt aus Holland, heißt Antje und lebt seit drei Monaten in Malawi, zusammen mit ihrem Freund hat sie hier in der Nähe ein Hotel auf 99 Jahre gepachtet. Sie muss morgen auch nach Lilonge und so beschließen wir zusammen den frühen Bus zu nehmen. 

Eigentlich will ich den Tag über Blogschrieben, doch am Ende läuft es auf Quatschen mit der Besitzerin und auf Fotos machen raus. 

Am Abend höre ich mein erstes Nilpferd, tagsüber kann man sie nicht sehen und nachts kommen sie zum Fressen raus, dann sieht man allerdings nur die Schatten… 

 

Freitag, 12.10. 

Am nächsten Morgen klingelt mein Wecker um 5.30 Uhr, den Abend zuvor hat mich die Besitzein der Lodge und eine Peace-Corp-Voluntärin aus dem Ort noh auf diverse Drinks eineladen, weil sie mir umbedingt die ganze Palette von malawischen Alkoholikern zeigen wollten. 
Trotzdem geht es mir erstaunlich gut. 

Die Sonne ist schon auf und so beschließen Antja und ich zum Bus zu laufen. Die Besitzerin schläft noch, nur einer ihrer Mitarbeiter verabschiedet uns. Wir laufen in den Ort und ein letzes Mal macht Monkey Bay einem Namen alle ehre, massen von Pavianen sitzen im Ort und wecken die Einheinmischen auf.

Der Bus fährt am Platz im Ort, schon mehrere andere stehen da, er fährt direkt und ohne warten, nur den Preis müssen wir noch ein bisschen diskutieren, sie wollen wie immer viel zu viel. 

Von ort zu ort wird der Bus ein bisschen voller, aber nicht zu voll. Es ist ein Typischer Bus für Afrika, der vom Zustand her vermutlich nur gerade noch so fährt und in dem die Leute alles tranportieren, z.B. gucken einen aus der Gepäckablage mehrer Hühnchen entgegen.

Ganz normal in Afrika, das Huhn in der Gepäckablage, auf dem ach im Gepäckraum oder in der Kiste auf dem Boden.

Der Bus fährt tatsäclich druch und wir rechnen uns schon aus, dass wir es durchaus schaffen könnten, gegen 10.00 Uhr in Lilongwe zu sein. 
Eines sollte ich mittlerweile aber schon in Afrika gelernt haben: Mache niemals exakte Pläne, sie gehen immer schief. so auch dieses mal.

Wir sind gerade mal 50 km vor Lilongwe, als der Bus wegen einer Polizeikontrolle stoppen muss. Das wars, er springt nicht mehr an. Der Fahrer steigt aus und mehrere Fahrgäste fangen an am Motor rum zu basteln. Nach ca. 1,5 Stunden wird Antje doch ungeduldig, da sie Termine in Lilongwe hat. Ich gehe schließlich vor und frage:

„what´s wrong?“ frage ich einen, der gerade mit dem Kopf im Motor hängt

„we have no idea!“ Antwortet einer der daneben steht. 

„oh so, how long will is take to continue our juerney?“ frage ich zurück

„Maybe two hours, maybe three“ sagt er.

Wenn Afrikaner von 2-3 Stunden sprechen, dann kann es sein, dass es niemals los geht, sonst würden sie von, max. 30 min sprechen und damit 2-3 Stunden meinen. 
Wir beschließen also auf den Minibus umzusteigen. 
Wir haben gerade unsere Rucksäcke angezogen, und stehen in der Tür um raus zu gehen, da kommt ein Jubeln aus dem Motor und der Bus läuft wieder.
Die lacher im Bus und den Ruf als die ungeduldigen Musungos haben wir jetzt im Bus sicher. 

Tpische Straßenzene aus dem Bus raus

In Lilongwe kommen wir jetzt voll in den Berufsverkehr und so ist es gegen 14.00 Uhr, als wir  in Lilongwe ankommen. 
Ich gehe noch kurz einkaufen und suche mir dann eine Unterkunft. 
St. Peters, es ist die Katholische Mission in Lilongwe, das Zimmer kostet 3500 MwK und ich kann von hier morgen zu dem Safarianbieter laufen. Zu dem liegt es in der Nähe von meinem leiblings Nepalesen. 

Den Nachmittag will ich endich Blog schreiben und setzte mich dem zum Zweck beim Nepalesen hin, da kennt mich nur der Wirt, denke ich. 
Doch kaum, komme ich um die Ecke, kommt eine ältere Frau die Treppe hoch, sie erkennt mich sofort. Sie war zur gleichen zei wie ich in Nkhata Bay im gleichen Guesthouse wie ich. kurz bevor sie fahren musste sind wir noch ins Gespräch gekommen. Sie kommt aus Canada und betreibt dort mehrer Eine-Welt-Läden. 
Für die war sie jetzt in den letzten Tagen einkaufen, am Dienstg fliegt sie dann zurück.
Wir quatschen den ganzen Abend. Im sommer ist sie immer in Bali und so beschließen wir, nicht unsere Kontake auszutauschen, sondern einfach zu versuchen und nächsten Sommer (Juni- August) in Bali zu teffen, sie ist sich sicher, dass das klappen wird – wir werden sehen. 

Mit Super-Mario auf der Mushromfarm und die Suche nach dem Flüchtlingslager…

​Mittwoch, 05.10.

Der Wecker klingelt heute schon um 6 Uhr. Zu früh für meinen Gechmack, aber ich habe eine Verabredung.

Auf dem Festival habe ich Mario wiedergetroffen, dem Gabriele und ich schon auf Sansibar begegnet sind. Er läuft und rennt für 3 Jahre durch Afrika, von Kapstadt nach Kairo. Zwischendurch will er zudem die großen Seen Afrikas mit dem Kanu durchrudern. Mit diesem ehrgeizigem Plan schaffte er es nun schon mehrfach in die Medien und viele andere Backpacker, denen er auf dem Weg begegnet nennen ihn deshalb spaßeshalber den „Supermario“. Mit ihm mit reisen in der letzten Zeit Francesco und ein Mädel, dass alle nur Slymie nennen. Francesco arbeitet für National Geograpic und will eine Doku über Mario machen, seit ca. einem halben Jahr begleitet er ihn. Slymie ist Francescos Freundin, seit ca. 3 Monaten. Damals lernte sie die beiden in Lilongwe in Malawi kennen und als sie zufällig beim Zeltkauf ihren Rückflug verpasste, beschloss sie einfach ihren Job in den Niederlanden ganz zu kündigen und von jetzt an mit den beiden mitzureisen. 

Mit den dreien bin ich heute Nachmittag in der nähe von Livingstonia verabredet. Unser Ziel ist es ein Flüchtlingslager an der tansanischen Grenze zu besichtigen. Bis dahin sind es etwa 100 km, die wir in den nächsten Tagen zusammen wandern wollen.

Als ich aufstehe regnet es gerade; bestimmt fünf Minuten lang fallen dicke tropfen- Regen, den dieses Land dringend nötig hat. Aber das hält mich nicht ab aufzustehen, mein Zeug zu schnappen und zur Rezeption zu wandern. 
Hier bin ich mit Caro und Charlotte verabredet, da sie heute wieder nach Tansania müssen, haben wir beschlossen einfach ein Stück zusammen zu reisen. 

Die Rezeption ist aber noch nicht besetzt. Die verantwortliche Person arbeitet offiziell erst ab 7 Uhr. 
bis wir loskommen ist es also dann doch 7.30 Uhr.
Runter in den Ort beordern wir uns mit dem ganzen Gepäck ein Taxi, dass uns zum Geldautomaten fahren soll und dann zur Busstation.
Am Geldautomaten haben wir wiederholt Pech. Er ist immernoch leer und es stehen bereits 20 Malawen davor, die darauf warten, dass der Automat befüllt wird. 
Als wir bei dem Geldautomaten sind, fragt uns der Fahrer, wo wir heute noch hin wollen.
Wir erklären ihm, dass wir nach Mzuzu müssen und dann von da aus weiter in verschiedene Richtungen. 

Nach Mzuzu muss er eh auch gerade erklärt er uns und bietet uns deshalb an, dass er uns für den Preis, den wir sonst für den Minibus zahlen würden nach Mzuzu mitnehmen kann.
Glück für uns, denn wir sind dadurch wesentlich früher in Mzuzu als gedacht und konnten zwischen durch an einem Geldautomaten halten, der noch Geld hat. 

Bevor wir nach dem Bus gucken frühstücken wir erstmal gemütlich in einem Restaurant direkt an der Busstation. Brot und Ei, für umgerechnet gerade Mal 35 cent.     
Als ich beim Frühstück sitze kommt die erste Textnachricht von Mario:
„we are heading to Livingstonia today“

„I am on my way! Now in Mzuzu…“ antworte ich

„Cool, we will arrive in Citimba in about 30minutes… it best we meet in Mushroom Farm and then hike to Livingstonia. Let me know when you reach Chitimba … If you can´t contact us we will be on the road toword Mushroom Farm so you can meet us there.“

Der Bus, mit dem die Mädels zur tansanischen Grenze müssen hält auch in Chitimba, so das wir am Ende sogar alle den gleichen Bus nehmen. Es ist ein großer und etwas komfortablerer Bus. Es ist nicht der Einzige Bus in die Richtung, aber wir vermuten, dass er der ist, der früher fährt, so genau weiß man das nie… 
An der Bushaltestelle ist besonder auffällig, der ausgebrannte Bus, welcher gegenüber von unserem Bus mitten auf dem Platz steht.  

Ein fast normales Bild: Leute die einem Sachen am Fenster zeigen, die sie einem verkaufen wollen und im Hintergrund das Wrack eines Busses, das keiner wegräumt…

Es dauert noch bestimmt 2 Stunden die wir auf dem Busbahnhof rumstehen, bevor der Bus sich endlich in Bewegung setzt und Charlotte und Caro machen sich schon gedanken, ob sie wohl noch rechtzeitig genug ankommen werden. 

Bei der Fahrt mit dem Bus verlassen wir den Grünstreifen um Mzuzu und die Landschaft wird wieder etwas trockener und karger. 
Die Zeit im Bus verbringen wir mit Witze erzählen. Alle auf uns aufmerksam, machen wir spätestens in dem Moment als wir anfangen zu singen. gefühlt der halbe Bus starrt in unsere Richtung. So genau können wir das nicht sagen. 

Nach ca. 1,5 Stunden komme ich an, mitten in einem kleinen Ort der maximal aus 30 Häusern besteht von denen die Mehrheit Straßenläden sind. Der Fahrer zeigt mir an, dass ich aussteigen muss. Theoretisch ist in meiner Karte eine große Kreuzung eingezeichnet, von der aus es nach Livingstonia, einer der größten Städte im Norden abgeht. Als ich aussteige zeigt mein Busfahrer auf ein Schild, das gefühlt mitten im Busch steht und fährt schließlich weiter. 
„Livingsonia 15“ steht darauf und daneben führt eine Lehmpiste in den Busch. 

Relativ bald kommt ein junger Mann auf mich zu.

„To Livingstonia? This car.“ sagt er und zeigt auf seinen Picup 

2500 MwK will er dafür haben, dafür bekäme ich den Beifahrersitz. Bei der Abfahrt haben ca. 20 Leute auf und in seinem Picup platzgenommen, unter und neben ihnen stapelt sich tonnenweise Gepäck. Ich wundere mich, wieviel so ein Picup wohl aushalten mag.   
30 Minuten warten wir noch, dann geht es los. 

nicht gerade vertrauenserweckend: mein Taxi zur Mushroom Farm

Dafür, dass es sich bei dieser Straße um eine von zwei Hauptstraßen zu einer der größten Städte Nord-Malawis handelt, ist sie im desaströsen Zustand. Es ist fast, als hätte man mal einen Bulozer durch den Wald fahren lassen und aus seinen Spuren eine Straße gemacht. 

Die Hautstraße nach Livingstonia

Die endlosen Serpentinen sind nur ab und an mal geteert und selbst der höher gelegte Picup setzt auf dieser Straße mehrfach auf. 
Gleich zu Anfang der Fahrt legen wir noch eine kurze Zwangspause ein, bei der der Fahrer aussteigt um noch schnell ein bisschen was am Motor rum zu schrauben.

Die Straße geht mehere 100 Meter steil den Hang hoch und immerwieder führt sie knapp am Abhang vorbei. Ca. eine Stunde dauert die Fahrt, dann hällt der Fahrer mitten im Busch an einer Kreuzung. 

„This is Mushroom Farm! Walk this road.“ sagt er.

Ca. nach 150 Metern  sehe ich erste Zelte und einen Parkplatz. Das Hostel Mushroom Farm ist mir schon mehrfach von Backpackern hier in Malawi empfolen worden. Unteranderem habe ich durch sie erfahren, dass die Mushroom Farm wohl schon mehrfach zu einem der schönsten Hostels weltweit gewählt wurde. 
Das bestätigt sich in meinen Augen, obwohl oder vielleicht gerade weil es völlig abseitst liegt ist es ein Ort, der zum länger bleiben einlädt. 

Zwischen den Bäumen stehen mehrere Safarizelte, in denen sich die einfacheren Zimmer und die Dorms befinden, daneben gibt es auch noch kleinere verträumt aussehende Hütten, in denen die etwas besseren Zimmer sind. Weiter unten ist die Bar und das Restaurant, von dem aus man einen traumhaften Ausblick über das Land und den See hat.  

Der Blick vom Restaurant aus

der Eingang zur Mushroom Farm

Mittlerweile ist es etwa 14.30 Uhr. Mario, Francesco und Slymie waren schon auf mich. Sie sind hochgelaufen und seit ca. einer Stunde da. schnell noch bestellen wir uns etwas zu Essen und dann wollen sie mit mir weiterlaufen nach Livingstonia.
Ihr Plan is es eigentlich heute Nacht nicht hier zu schlafen, sondern stattdessen unten bei Chitimba auf einen Zeltplatz zu übernachten. Der Grund, die Mushroom Farm ist uns zu teuer. 12 USD kostet die Nacht im Dorm pro Person und außerdem haben sie letzte Nacht schon auf dem Zeltplatz geschlafen und ihre Sachen liegen dort noch. 
Nur für den Fall, dass wir zu lange unterwegs sein sollten, verhandeln wir dennoch Mal mit ihnen, ob sie uns nicht doch ein günstigeres Angebot machen können. 
Wir verhandeln eine ganze Weile und schließlich bieten sie uns an, dass wir Zelte von ihnen bekommen und dann 3500 MwK pro Person bezahlen. Das ist ein mehr als akzeptabler Preis und so bechließen wir das Angebot anzunehmen und heute Nacht doch hier zu bleiben.

Mario, Slymie und Francesco bei meiner Ankunft an der Bar

Gegen 16.00 Uhr kommen wir erst los Richtung Livingstonia. Meinen Rucksack lasse ich im Hostel und nehme nur meinen kleinen Tagesrucksack mit. Ein bisschen kürzen wir ab im ersten Teil und Laufen einen kleinen Trampelpfad hoch zu der Straße, an der mich der Picup wenige Stunden zuvor rausgelassen hat.  

Die Straße ist hier oben besser, als im Ersten Teil, dennoch ist sie eine der schlechtesten Straßen, die ich bisher kennengelernt habe. Die Gegend ist trocken und die Pflanzen rechts und links der Straße überwiegend dörr. Auf der Straße liegt der Staub, stellenweise bis zu 10 cm dick, so dass man mancherorts in der Straße förmlich versinkt und das Laufen manchmal schwer fällt. 
Recht schnell merke ich, das ich definitiv nicht das richtige Schuhwerk habe. Auch meine Kondition lässt etwas zu wünschen über, vor allen Dingen in anbetracht der Hitze., den es ist zwar Nachmittag, aber dennoch sind es knapp 30°C im Schatten. 

Zwischendurch taucht neben der Straße plötzlich ein Bachlauf auf. Er fließt fast unwirklich neben der Staubigen Straße entlang und die kühle Briese, die von ihm ausgeht ist für uns alle ein erfrischendes Gefühl. 

Nach ca. zwei Stunden erreichen wir den Stadtrand von Livingstonia, es dämmert schon, bzw. es ist schon fast dunkel.
In Livingsonia wollte sich Mario eigentlich zwei Dinge angucken: Das Museum und die Kirche. Als wir wir im Stadtkern ankommen ist es schon dunkel. Bei der Kirche handelt es sich um einen über hundert Jahre alten Klinkerbau, es ist die älteste Kirche Malawis. Sie ist riesig und errinnert an die neogotischen Bauwerke in Europa. 
Drine ist sie eher spatanisch eingerichtet. Dafür, dass es so spät ist schein in ihr jede Menge los zu sein. Ständig gehen Leute in den Raum hinter den Altar. Man hört von dort Kirchenchor gesäge, das Stöhnen von einer Frau und zwischendurch immermal wieder jemanden, der zu Prädigen scheint. 
Ein bisschen gruselig ist das schon und wir fragen uns kurz, ob die dahinten wohl noch exorzismus betreiben. Auskunft, was dahinten passiert will uns keiner geben, rein dürfen wir auch nicht. 

Das Museum hat schon zu. Der Nachtwächter will es uns auch nicht mehr aufschließen, er scheint sehr loyal zu sein, selbst für eine kleine Bestechungssumme lässt er sich nicht drauf ein.

Kath. Kirche Livingstonia

Als wir den Rückweg aus Livingstonia antreten ist es schon nach 20.00 Uhr.Es ist zum ersten Mal, das ich in einer solchen Stadt bei Dunkelheit unterwegs bin. Die Stimmung ist fast romantisch, wenn man überall die Feuer vor den Häusern brennen sieht und dabei ausblendet, das man hier in einem der ärmsten Länder der Welt unterwegs ist. 
Auf halben Weg zurück sehen wir einen Pritschenwagen stehen. Wir diskutieren ein bisschen mit dem Fahrer und schließlich willigt er ein und für 3000 MwK alle zusammen zurück zur Mushroom Farm zu fahren. 

10 km sind wir damit heute noch gelaufen. Für meinen ersten Tag finde ich das vollkommen ausreichend. Morgen steht wesentlich mehr an. 

Als wir an der Mushroom Farm ankommen, haben die Leute dort umdisponiet. Wir schlafen doch nicht im Zelt, stattdesen haben sie zwei zusätzliche Isomatten in ein Doppelzimmer gelegt und bieten uns dieses zum selben Preis an, wie zuvor, 3500 MwK pro Person. 

Den Abend verbrignen wir noch im Resturant, zusammen mit ein paar Mädels, die in der Nähe von Lilongwe als medizinische Voluntäre arbeiten. Erst gegen 12.00 Uhr fallen wir ins Bett. 

  

Donnerstag, 05.10.

Geplant ist ein frühes aufstehen um möglichst früh loszulaufen und dafür nicht so sehr in die Mittagshitze zu kommen. Der Wecker klingelt deshalb schon um 05 Uhr. Doch wir ignorieren ihn – alle. 
Erst um 07 Uhr wachen wir so allmählich auf. Wir versuchen uns also zu beeilen, zahlen die Rechnung und laufen schließlich so gegen 08 Uhr los. 

Wir sind kaum an der Waldkreuzung angekommen, an der ich gestern auch abgesetzt wurde, als ein Auto hält und uns Fragt, ob wir mit nach Chitimba fahren wollen. Da wir schon viel Zeit heute verloren haben sagen wir dankbar zu.
Das Auto ist ein kleiner Kombi, der innen nach vergorener Milch stinkt.
Der Fahrer wirkt nicht sehr sicher auf der Straße, er bremst regelmäßig ganz runter, schaltet dann nicht und so geht sein Motor immerwieder bei der Fahrt aus. Wir sind kurz vor dem Ziel, als er gar nicht mehr angeht. Wir müssen alle schieben. Ca. 10 Meter, dann läuft der Motor wieder. 

Nur einmal müssen wir noch zwischenhalten, weil die andere Frau, die auch noch mitfährt unterwegs einen Arzt konsultiert, aber auch das dauert nur ca. 5 Minuten. Dannach wieder kurz den Wagen anschieben bis der Motor läuft und weiter gehts. 

Unten in Chitimba trennen wir uns erstmal wieder. Die drei gehen auf den Zeltplatz und holen ihre Sachen, wärend ich versuche Frühstück zu organisieren. Es gibt genau ein Restarant das offen hat. Der Besitzer gehört ganz offensichtlich der Afroszene an, darauf lässt nicht nur sein eigenes Stylig schließen, sondern auch, dass er sein Restaurant in den Afrofarben gestirchen hat und drinne an den Wänden die größte Bob-Marley Plakatsammung hägt, die ich in meinem bisherigen Leben gesehen habe. 

Die Rastabar, der Bestitzer nennt sich selst „the Hero“

Ich bestelle Ei und Brot zum mitnehmen. Kein Probelm sagt er und läuft rüber zu den Läden um die Zutaten zu kaufen. 
Das Frühstück ist fertig, als auch die anderen wiederkommen. Er hat viermal drei scheiben Brot zusammen mit einem fettigen Spiegelei in eine Plastiktüte gepackt. Die anderen kommen im Taxi, das sie unterwegs organisiert haben, sie wollen noch bis Hara (ca. 6 km) vorfahren um die verlorene Zeit von heute morgen wieder aufzuholen. 

Bis wir in Hara sind ist es 10.00 Uhr und jetzt schon sind die Temperaturen auf 35°C hochgeklettert. Wir kaufen uns hier noch schnell etwas Wasser und laufen los. 

Ich merke recht schnell, dass die anderen schon wesentlich besser an die Temperaturen gewöhnt sind als ich, meine Energie sinkt mit jedem Kilometer merktlich. Dennoch ist das Wandern sehr schön. Oft werden wir unterwegs schräg angeguckt und Kinder, wie Erwachsene stehen immerwieder mit offenem Mund am Straßenrand und rufen:

„Musungo, Musungo!“ was übersetzt soviel heißt wie „Weiße, Weiße!“ oder „Ausländer, Ausländer!“

 Oft winken sie und freuen sich drüber, manchmal werden wir aber auch kritisch und skeptisch beobachtet, fast als wären wir unerwünschte Eindringlinge. 
Meine Wasserreserven schwinden rasant, innerhalb von 8 km habe ich zwei Liter geleert. Doch Wasser kaufen kann man unterwegs nicht – es wird nicht verkauft. Die Läden unterwegs verkaufen wenn dann immer nur Cola, Fanta oder andere Zuckergetränke. In unseren Pausen die wir machen gönnen wir uns immer Mal eine Fanta, aber wirlich energiegebend ist das natürlich nicht.
Ein Händler verweist uns schließlich auf den Brunnen im Ort, er sei Trinkwasser. Auch die anderen Drei mit denen ich laufe bestätgen mir, dass das Bohrlochwasser in 90% der Fälle Trinkwasser ist und ich mir also keine Sorgen machen muss.  

Fantapause….

Nach ca. 15 km, gegen 13.00 Uhr gebe ich für heute auf, zu heiß ist es für mich, die Temperaturen dürften mittlerweile um die 40°C liegen. 
Die anderen wollen noch weiter laufen, dehalb vereinbaren wir, dass ich schon mal bis zum Tagesziel vorlaufe und die Unterkunft für die Nacht organisiere. 

Mit dem Minibus fahre ich bis Nyungwe, dem Ort zu dem wir heute noch kommen wollten. Insgesammt ist der Ort ca. 30 km von unserem heutigen Ausgangspunkt entfernt. 
Nyungwe ist eine etwas größere Ortschaft, die primär aus Markt besteht. Als ich ankomme starren mich alle an. Von überall höre ich das getuschel: „Musungo, Musungo“. 

In der Karte ist keine Unterkunft eingezeichnet. Ich frage deshalb rum, doch die meisten hier sprechen nur Tonga und kein Englisch. Ein Mann in einem Fahrradladen lädt mich ein, ich soll mich in seinem Laden hinsetzten. Er drückt mir eine Cola in die Hand und ich versuche ihm mein Anliegen zu erklären. 

„I am seraching for a accomondation. Do you know an accomondation?“ er guckt mich ungläubig an. Ich ergänze: „A Hotel, Guesthouse, a Campsite?“

„Oh!“ antwortet er mit langer Pause. „Accomondation! Yes!“

„Oh! where?“ frage ich

„Yea! accomondation! Yes, yes!“ sagt er mir und guckt mich weiterhin an.

„you know a accomondation?“ frage ich wieder.

„Yes, ask me!“ sagt er, geht raus und deutet mir an, dass ich sitzen bleiben soll. 

Nach ca. 5 Minuten kommt er wieder. Er hat jemand anderen dabei. Sie kommen beide rein und starren mich an. Ich breche das schweigen und starren:
„You know a accomondation?“ frage ich den anderen, den er mitgebracht hat. 

„Accomondation?“ fragt er zurück. „No“

„Oh!“ gebe ich zurück „A guesthouse, hostel or campsite?“ frage ich weiter.

Die beiden stecken ihre Köpfe zusammen und diskutieren, scheinbar verstehen sie beide nicht, was ich will. 

„Accomondation?“ fragt der zweite noch Mal und ich nicke mit dem Kopf. „Jea! Accomondation!“ 

Ich gebe es auf. Bedanke mich herzlichst, gebe ihm meine leere Colaflasche zurück, gebe im dafür 250 MwK von denen er mir 50 wieder zurück gibt und suche weiter im Ort. Weiter vorne frage ich nochmal jemanden. schließlich finde ich wen der Englisch spricht. Ein Schweißer, der auf der Straße eine Werkbank stehen hat und gerade dabei ist einen Fahrradrahmen zu bauen. Er spricht fließend englisch und erklärt mir, das ich hier richtig bin, in dem Haus hinter ihm seie ein Guesthouse. 

Ich gehe in das Guesthouse rein, es ist dunkel drin und nicht gerade sauber. Es scheint aber das einzige zu sein, dass es hier gibt. Am Hinterausgang sitzt eine Frau auf den Stufen, sie ignoriert mich erst.
Schließlich schaffe ich es doch sie auf mich aufmerksam zu machen. 

„Do you have free rooms for tonight?“ frage ich sie.

„No musungo!“ sagt sie und dreht sich von mir weg. 

Ich gehe also wieder raus, scheinbar will sie mich hier nicht haben.
Draußen treffe ich den Schweißer wieder, er fragt mich, ob ich niemanden drinne finde. Doch, sage ich und erkläre ihm die Situation.
Er geht schließlich mit mir rein und diskutiert mit der Dame.
Wir können drei Zimmer haben, für je 1000 MwK (ca. 1,20 €).  

Die Zimmer sind im miserablen Zustand. Nicht nur dass an vielen stellen der Putz runterfällt und die Räume keine Fenster mehr haben (es hängen nurnoch Reste von einstigen Fensterrahmen in den Fensternieschen), auch die Laken sind nicht gerde sauber und ich hoffe, dass es keine Bettwanzen gibt; ich beschließe, dass ich die Matratze lieber nicht zu genau inspizieren will. 
Eine Dusche gibt es nicht, auch kein fließend Wasser. Die Toilette befindet sich ca. 20 Meter außerhalb des Guesthouses. Es ist ein kleines Häuschen, dessen Tür man nicht verschließen kann. Drinne ist eine Betonplatte mit einem Loch, durch das man zu treffen versuchen muss. Das ist nicht schwer, denn die Ränder des Loches sind schon weitgehend eingebrochen und man hat schon eher Angst mit dem Betonboden einzubrechen und eine Etage tiefer zu landen. 

Es hilft nix, denn es gibt im Ort nix anderes. 

Mario schreibe ich eine Textnachricht:

„guys, you will hate me for the accomodation… No shower and it is more a adenture than something else. But we get 3 rooms for 3000mwk.“ Anbei schicke ich ihm drei Fotos

Seine antwort kommt prompt: „sweet we take it“ 

Bis sie wiederkommen drüften noch zwei Stunden vergehen, also nutze ich die Zeit um mir den Ort anzugucken und setzte mich nahe dem Guesthouse auf eine Bank unter einem Baum und betrachte den Markt.  

Der Marktplatz in Nyungwe

Eine Marktstraße in Nyungwe

Ich sitze ca. eine Stunde unter dem Baum, als der Schweißer wieder auf mich zukommt. Es tut ihm furchtbar leid, dass ich hier alleine sitze, die meisten aus dem Ort würden sich sehr gerne mit mir unterhalten, aber nur wenige sprechen Englisch, sonst würde ich hier schon lange nicht mehr alleine sitzen. er würde sich sehr freuen, wenn ich ihm folgen würde, er möchte mich auf ein Bier in eine Bar einladen, als Entschädigung dafür, dass sich keiner mit mir unterhält. Er möchte mir gerne zeigen, das die Leute hier sehr gastfreunlich sind. 
Ich bedanke mich vielmals und muss leider ablehnen, da ich vermute, dass bald die anderen kommen und ich denen dann alles zeigen muss. Tatsächlich keine 5 Minuten später kommt die Nachricht, dass sie angekommen sind und keine 50 Meter von hier schon im Restaurant sitzen.

Es gibt Fleisch mit Reis. Jedes Fleischstück kostet 150 MwK den Reis gibt es gratis dazu.
Gleich nach dem Essen fallen wir ins Bett…
Zu platt sind wir alle von dem Tag.  

  

Freitag, 06.10.

Der Wecker klingelt um 4.30 Uhr. Ertaunlicherweie habe ich bis dahin ganz gut geschlafen – nichts hat gejuckt und die befürchtung der Bettwanzen hat sich nicht bewahrheitet. Verwundert bin ich auch, wie gut ich es schaffe aufzustehen. 
Ich versuche es am morgen doch noch Mal auf der Toilette. Es ist fast schon eine Art Adrenalinkick, ob man diese Toilette überlebt oder in dem Boden einbricht, ich überstehe sie schließlich unbeschadet und es geht auch nur einmal zwischendurch die Türe auf, weil jemand anderes versucht rein zu kommen.

Frühstücken tuen wir noch im Ort. In der Abgehenden Marktstraße finden wir ein Restaurant, dass um 5.30 Uhr schon die Feuerstelle eingeheizt hat und mit hilfe des Manne vom Laden gegenüber klappt es, dass wir ihr erklären können, dass wir Brot und Ei gerne zum Frühstück hätten. 
Mario isst nichts, ihm ist nicht danach, dafür schlagen wir anderen ordentlich zu. 

Gegen 6.30 Laufen nur Mario und ich los. Slymie ist der Hüftgurt an ihrem Rucksack gerisen und Francesco will ihr helfen im Ort einen Schneider zu finden um ihn reparieren zu lassen. Später zur Mittagspause wollen wir uns dann wiedertreffen.

Der Weg ist nett und er führt uns auch wieder näher an den See ran. 
Wie auch schon gestern sind immerwieder Kinder am Straßenrand oder in den Dörfern, die von der Ferne aus „Bye bye“ oder „Musungo, Musungo“ rufen und mit offenen Mündern auf uns starren. Selbst Erwachsene lassen ihre Arbeit stehen und liegen um uns hinterher zu gucken. Teilweise kommen sie an den Staßenrand gerant um uns mit Handschlag zu begrüßen. Nur selten sind Kinder dabei die betteln und einem entgegenrufen: „Give me a pen! Give me a dollar!“
Mario gegenüber sind sie aber meistens skektisch und gucken ihn manchmal an, al ob er etwas böses will, denn er ist zwar auch dunkelhäutig, aber der Hautton, ist nicht wie der, der Leute hier. Viele haben erstmal angst vor ihm und auf der Straße nennen sie ihn öfter auch Mal: „black man!“

Michael,wollten sie alle noch die Hand geben, mario hingegen beeugen sie mit Skepsis

Gegen 10 Uhr kommen wir in Ngara an. Es ist ein kleiner Fischerort, der direkt am See liegt. Man sieht von der Straße aus die Fischerboote am Strand und endlose Tische auf denen Fisch trocknet. ganz am Anfang finden wir einen kleinen Krämer und wärend ich genüsslich eine Cola schlürfe (denn Wasser wird hier wieder nicht verkauft)  versucht Mario für sich etwas zum Frühstücken aufzutreiben.  
Er findet etwas mit Hilfe einer jungen ansäßigen Frau. Er bestellt kurz mit ihrer Hilfe und holt mich dann ab. 
Das Restaurant liegt am anderen Ende vom Ort. Auf dem Weg dahin sieht man, das der Ort auch gerade noch in der Morgenstimmung ist. Man sieht die Fischerleute noch ihre Netze wegräumen, man sieht viele Leute anpacken, als ein Getränkelaster seine Ladung löscht und man sieht die Frauen, wie sie die Plätze vor ihrem Haus kehren. 
Den ganzen Dreck kehren sie einfach in den Bach der durch den Ort läuft. Er ist mehr eine Müllhalde, als eine Wasserlauf. Aus ihm trinken die Ziegen und Schweine und in ihm spielen die Kinder. 

Den Wasserlauf im Ort macht keiner sauber

Das Restaurant ist mehr ein Privathaus, auf das jemand Restaurant geschrieben hat. Es gehört einer älteren Dame, die in ihrem Wohnzimmer einen Tisch mit zwei Bänke stehen hat. Die Küche ist eine Kochstelle direkt vor der Tür.
Mario hat N´Sima und N´Sipa bestellt, also getrockneten und gebratenen Fisch mit Maisbrei.   

Wir stellen uns schließlich eine Bank vor die Tür, damit wir während Marios Frühstück dem Treiben im Ort zugucken können. 

Michael und Mario bei Essen vor dem Restaurant….

Das Essen ist noch nicht da, da stopt auf der Straße ein anderer Musungo auf dem Fahrrad. Er sieht uns, wir winken und da er auch gerade auf der Suche nach einem Frühstück ist, setzt er sich zu uns. 
Er heißt Michael, kommt aus Holland und will in 3-4 Monaten mit seinem Fahrrad von Kapstadt nach Kairo fahren. Die Länder Namibia, Botswana und Samiba hat er schon durchradelt. Mitte Dezember will er schließlich in Kairo ankommen. 
Für heute hat er sein Ziel schon erreicht, er bleibt in einer Lodge c. 3 km nördlich von hier. 
Das zubereitete Essen ist viel zu viel und schmeckt umwerfend gut. 2000 MwK bezahlen wir und mein Mittagessen kann ich bei der großen Portion getrost ausfallen lassen. 
Wir verstehen uns hervorragend mit Michael und sind uns nicht ganz sicher, ob wir uns nicht einfach ihm anschließen und in der Lodge über Nacht bleiben sollen. Es könnte unsere letzte Cache sein am See zu übernachten, da Mario übermorgen schon nach Tansania rüber will. Wir beschließen das also spontan zu entscheiden, jenachdem wie die Lodge und wie warm es dann schon ist. 
Wir sind kaum auf der Straße um zur Lodge zu laufen, da kommt uns ein Mädel in unserem Alter entgegen – sie grüßt uns freudig. Es stellt sich raus, sie ist wie Mario aus Canada und hier seit kurzem als Lehrerin im Ort. Sie fragt uns, was wir machen und wo wir heute Nacht bleiben.
In der Lodge 3km von hier, antwortet Mario – damit steht es wohl fest.
Sie findet das toll und verspricht mit einer Freundin auf ein Bierchen vorbei zu kommen. 

Die Lodge liegt idylisch am See. Es sind sonst keine Gäste da und der erste der uns in der Lodge begrüßt ist ein Pfau. Erst dannach die Servicekraft von der Bar, die aber genausoviel Englisch wie der Pfau spricht. Deshalb verhandeln wir am Ende mit der Mangagerin über die Zimmerpreise.

Pfau

Wir bekommen zum Schluß der Verhandlung die Zimmer für 5000 MwK – ein guter Preis. 
Schnell schreiben wir noch Francesco und Slymie wo wir sind und wie es aussieht und setze uns schließlich mit einem Kühlen Bier auf die Stufen der Lodge und starren auf den See. 

Zwei Stunden später treffen Francesco und Slymie ein, es hat wohl etwas länger gedauert, bis sie wen gefunden haben, der ihren Rucksack repariert.
Um 17.00 Uhr trifft auch das Mädel ein, nicht nur mit einer Freundin, wie angekündigt, sondern mit drei. 

Zum ersten Mal kann ich das Phänomen beobachten, dass ich schon vorher vermutet habe. Alle hängen von der ersten Sekunde an Marios Lippen und es entsteht ein regelrechter Konkurenzkampf, wer von den Mädels seine Gunst erwirbt. Den reslichen Abend über himmeln sie ihn an und als feststeht, welche von den Mädels bei ihm das rennen macht, wollen die anderen erstaunlich schnell gehen. 

Gegen 23.00 Uhr liegen wir schlielich im Bett.  

  

Samstag, 07.10.

Der wecker klingelt schon um 05.15 Uhr, zu früh wie immer. Auf dem Weg vor den Zimmern liegt ein schwerzer Teppich von toten Seefliegen. Sie sind eine Delikatesse hier und die Einheimischen sammeln sie um sie auf Burgern zu essen. Regelmäßig sieht man riesige Wolken von ihnen über dem See und wenn man an Land in so eine Wolke gerät, so isst man unfreiwillig mit jedem Atemzug dutzende von ihnen.

Immer wieder sieht man riesige Wolken von Seefliegen auf dem Wasser

Mario liegt noch in den Federn, als die anderen schon alle fertig sind. Wir versuchen derweilen wen von der Rezeption zu finden um die Rechung zu bezahlen.  
Das die Rechung nicht stimmt ist fast jedes Mal der Fall, aber dieses Mal stimmt sie vorne und hinten nicht, sie haben sogar zwei Zimmer zuviel aufgeschrieben. Es dauert ca. 30 Minuten bis wir mit der Managerin die Rechnung neu berechnet haben und das Ergebniss sind insgesamt 14.000 MwK weniger, als sie uns anfangs beanschlagt hat.  

Wir gehen zusammen mit Michael zur Straße hoch und verabschieden uns dort von ihm. Noch ein schnelles Abschiedsselfie von uns allen und weiter geht, für uns und für ihn. 

Auf der Straße ist viel los, man kann fast sagen, dass ein regelrechter Fußgängerverkehr herrscht.
Oft werden wir von den Fußgängern angeguckt als wären wir der bunte Hund, vermutlich sind wir das auch für sie. Nach einiger Zeit holt uns ein Ochsenkarren ein, schließlich reduziert er sein Tempo um neben uns her zu fahren und uns ungläubig zuzugucken, wie wir die Straße langlaufen. 
Nachdem er schon ca. 15 Minuten neben uns her fährt beschließen wir ihn zu okkupieren und fragen den Fahrer, ob es Ok ist, wenn wir unsere Rucksäcke drauflegen. Mario, Francesco und Slymie wollen die Gelegenheit nutzen um ein bisschen zu rennen, ich beschließe daher bei den Rucksäcken zu bleiben und somit neben ihnen auf dem Ochsenkarren her zu fahren. 
Bestimmt 1,5 km genieße ich die Fahrt auf dem Ochsenkarren, bevor dieser Abbiegen muss und wir unsere Rucksäcke wieder runternehmen müssen. 

Ca. 8km legen wir zurück bis wir in einem Ort ankommen in dem wir Frühstücken können. Es ist ein kleiner Ort wo zahlreiche Leute am Straßenrand stehten um geflochtene Grasmatten zu verkaufen. Der Ort besteht aus mehreren kleinen Läden, die alles anbeiten, was man so im täglichen Bedarf braucht.
Wir fragen uns durch und schließlich zeigt uns jemand einen Kleinen Laden, wo eine Frau davor eine Freuerstelle hat, das Konzept des Resturants hat starke ähnlichkeiten mit dem von gestern und es gibt genau einen Tisch mit zwei Bänken. Nur fällt es uns schwer ihr vertändlich zu machen, was wir wollen. Wir kaufen schlielich selbst ein; 8 Eier und ein bisschen Brot. Die Eier geben wir ihr und sie bereitet sie für uns zu.   

Wiedermal gibt es im Ort kein Wasser zu kaufen und so langsam fühlen wir schon wie unsere Diabetes auf Grund der vielen Cola und Fanta Zuckerdrinks immer näher kommt. Wirklich Energiegebend sind diese Sorftdrinks auch nicht, im Gegenteil.  

Die Landschaft beim Laufen ist mitterweile sehr einseitig, sie besteht aus Büschen und ab und an mal ein Baum, der aber im Regelfall zu weit weg von der Straße ist, als das er Schatten spenden würde.
Gegen 11.00 Uhr ist es schon 38°C warm und ich gebe schließlich nach fast 15 km auf. Zu sehr setzt mir die Hitze zu. 

Ich halte einen Minibus an und will schon Mal nach Karonga unerem heutigen Tagesziel vorfahren um dort wieder eine Unterkunft zu organisieren. 
Der Minibus stinkt nach Fisch – kein Wunder, da hinten drei Körbe mit Fisch transportiert werden.
Als ich einsteige beginnen die Diskusionen im Minibus auf Tonga. Alles was ich verstehe ist, dass zwischendurch immer Mal das Wort „Musungo“ fällt.
Schließlich spricht mich der Mann hinter mir an, der wohl der einzige zu sein schient, der im Bus Englisch kann. 

„Are you married?“ fragt er mich und deutet auf den Ring an meinem Finger.

„Yes“ behaupte ich einfach.

„Where ist your wife?“ fragt er.

Ich denke kurz darüber nach und beschließe, dass es besser ist, keine indizien zu geben, dass ich aus Europa kommen könnte.

„She is waiting for me in Namibia“, sage ich wohl auch in der stillen Hoffnung, dass es am Ende auch so sein wird.

„Ah, Namibia! She knows where you are?“ antwortet er

„Propaply!“ sage ich und frage mich worau er hinaus will.

„She wants to have sex with you.“ sag er und deutet auf das Mädel zwei Reihen vor mir. 

Ich bin mir nicht ganz sicher, wie tief mir die Kinlade runterklappte in dem Moment, aber ich lehne dankend ab. 

„No,no. you don´t understand“ sagt er „she wants a baby from you“

Noch einmal lehne ich dankend ab, was eine lebhafte diskusion im Bus nach sich zieht und mich von nun an die Mehrheit der Leute im Bus auf Tonga anquatschen. Ich habe das Gefühl, dass sie mich dazu überzeugen wollen. 
Schließlich nimmt das Mädel meine Hand und gibt mir Geld, besitmmt 8.000 – 10.000 MwK ich bin irritiert und gebe es ihr wieder. 

„No, no! Take it!“ sagt der Mann wieder „She wants to pay for it“

Glücklicherweie kommen wir gleich darauf in Karonga an. So schnell war ich noch nie aus einem Minibus draußen. 

(Anmerkung: später erfahre ich, dass viele hier glaube, dass man automatisch Geld hat wenn man eine helle Hautfarbe hat, was auch heißt, dass viele hier glaube, dass wenn sie ein hellhäutiges Baby bekommen, dieses automatisch mehr Geld bekommt. Zudem ist es eine gute Investition, denn oft verlangen die Mütter dann wohl unterhalt für die Kinder. Sehr viele Kinder für die gezahlt wird, gibt es hier von chinesischen Gastarbeitern.)

Karonga ist ähnlich wie Lilongwe eine unglaublich weitläufige Stadt und wenn man durch sie durchläuft, mag man gar nicht glauben, dass es sich um eine Großstadt handelt. 
ich klappere vier mögliche Unterkünfte ab, bevor ich schließlich in der Safari Lodge ein passables Angebot bekomme. 
Ich schreibe den anderen, wo sie die Unterkunft finden, lege mich ein bisschen hin und schlafe. 

gegen 16.00 Uhr packt mich der Hunger und ich suche mir ein Restaurant. Ich bin gerade fertig mit Essen, da schreibt mir Mario, dass sie schon da sind und auch gerne was essen wollen. 
Mario geht es offensichtlich nicht gut, er ist benommen und wankt eher. Vermutlich hat er sich in der Hitze übernommen. Zum essen ist er nicht mehr in der Lage, stattdessen legt er sich sofort hin. 

Den Abend verbringe ich also alleine damit ein bisschen blogschreiben nachzuholen. 

 

Sonntag, 08.10.  

In anbetracht, dessen, wie es Mario gestern ging, schlafen wir heute lieber ein bisschen länger. Erst gegen 7.00 Uhr stehen wir auf, gehen frühstücken, zahlen die Rechnung und machen uns los. 

Heute ist mein letzter Tag, den ich mit den dreien laufe. hier bei Karonga soll irgendwo ein Flüchtlingslager sein, welches wir finden wollen und je nachdem wie spät es ist, will ich heute dann doch noch nach Mzuzu wieder runterfahren. 
Das Flüchtlingslager ist eines von zweien in Malawi. Die Flüchtlinge hier kommen immernoch täglich aus Burundi als Kriegsflüchtlinge, oder aus Äthiopien als Wehrdienstflüchtlinge an. Wo genau es ist kann uns bislang keiner sagen. Ab und an steht es in der Zeitung, aber wohl mit keiner genauen Ortsangabe. Die genaueste Ortsangabe die wir von einem Einheimischen bekommen können ist:

„It might be direktly when the road comes back to the lake“

Die Kinder posen für uns auf der Brücke über den Fluss

Wir laufen also los, der Straße Richtung Norden nach, zum See. Unterwegs sind wieder zahlreiche Kinder die winken. Wir passieren eine Brücke, unter der tatsächlich ein Fluß fließt und enden nach ca. 6 km an einer Weggabelung. Ab hier führt die Straße wieder von dem See weg. Bisher haben wir kein Flüchtlingslager gefunden. Es ist schon ca. 15 Uhr, die Stimmung wegen dem mangelnden Erfolg angespannt und als wir die Leute hier fragen beommen wir zur Antwort, dass sie von dem Flüchtlingslager wissen, aber wo es ist wissen sie nicht, auf jeden Fall nicht hier. 
Eine ganze Weile stehen wir und diskutieren wärend die Schar von Kindern um uns herum wächst. 

Beim Diskutieren wächst die Schaar von Kindern um uns…

Wir beschließen schließlich, dass wir es wohl  nicht mehr finden werden. 
Der Abschied von Slymie, Mario und Francesco fällt nicht leicht, aber auch sie haben gerade zu dritt ihre Kriese durchzustehen und so beschließe ich, dass es besser ist, sie jetzt auch alleine zu lasen.
Ich winke mir also den nächsten Minibus ran, sage schnell Tschüss und fahre nach Mzuzu. Ca. 200 km. 

Der Minibus ist wiedermal voll. ich sitze auf der hintersten Bank, meine Füße angewinkelt auf einem Sack Maismehl und in meinem Nacken ein Korb mit fisch, auf meinem Schoß mein Rucksack. nicht die bequemste Art des Reisens. 
Ich bin nur froh, das die Leute neben mir ebenfalls bis Mzuzu fahren und ich nicht noch aussteigen muss um sie raus zu lassen. Der Herr neben mit heißt Stala er ist Prediger und Ingeneur von Beruf, so erzählt er mir. 

Der Fahrer macht sich keine Sorgen um die Sraßenverhältnisse und fährt mit vollem Karacho über jeden Geschwindigkeitshubbel und durch jedes Schlagloch. Auf halber Stecke tut es einen Schlag und ein klirren. Auf der rechten Seite ist hinten bei uns das Fenster rausgefallen, mitten auf die Straße, es ist Kaputt. Der Grund ist aber noch viel schlimmer, denn die ganze Rechte Seite vom Minibus verabschiedet sich so langsam.
Die Frau von Stala wird schließlich eingespannt, sie soll die Seite festhalten, damit sie nicht ganz runterbricht. Alle 20 km hällt der Fahrer nun an und drückt die Seite wieder in ihre Halterung.  

Als wir in Mzuzu ankommen ist es schon dunkel und spät, fast 21.00 Uhr, dass es so spät wird hätte ich nicht gedacht. Es ist auch nicht ganz ungefährlich für Touristen so spät auf der Straße noch unterwegs zu sein. 

Stala biete mir schließlich an, dass er mir noch ein Motoradtaxi ruft, das mich zu meiner Unterkunft bringt, was ich dankend annehme. 

Die Unterkunft hatte mir Mario noch empfohlen. Ein Zetlplatz mitten in Mzuzu, der auch einen Dorm hat und noch recht neu ist. Entsprechnd bin ich auch der einzige Gast als ich ankomme. Ich trinke noch ein Bierchen mit dem Besitzer und falle gleich ins Bett.   

Lake of stars

​Freitag, 30.09.

Meine Entscheidung am nächten Morgen stehet. Das Festival Lake of Stars findet nur einmal im Jahr statt und alles andere kann ich auch noch päter machen und sehen. 
Mein Ziel heute ist damit Nkhata Bay. Cherry hat mir diesen Tip gegeben, da sie auch dort übernachtet. Cherry haben Gabriele und ich schon in Ruanda kennen gelernt. Für 6 Monate reist sie um die Welt und für sie stand Lake of Stars schon lange im Terminkalender. 

Beim Frühstück in meiner Unterkunft sitze ich nicht allein. Als ich ankomme sitz bereits ein junger Mann in Unterhose am Tisch. Er scheint noch halb betrunken zu sein und es ist nicht gerade so, dass sein Körper so gebaut wäre, als dass er halb nackt schön aussähe.
Es folgt noch eine ganze Gruppe von Leuten, die sich auch an den Tisch setzten. Sie kommen alle aus Großbritnien und wollen ebenfalls zu dem Fetival. Hinfahren sie mit angeheuerten Fahrer, nur leider haben sie keinen Platz mehr frei. 

Ich beschließe meinen Taxifahrer von gestern wieder anzurufen, da ich eh erstmal zum Geldautomaten muss und vlt hat er eine Idee, wie ich am besten zum Festival komme.
Er hat keine Idee, aber er will ein Paar Leute fragen.
Doch erstmal zum Geldautmaten.
Der erste Geldautomat an dem wir halten ist leer, der zweite auch. 5 Minuten Autofahrt weiter ist der nächste. Er scheint zu funktionieren, doch es steht eine lange Schlage davor. Ich bin der achte in der Reihe. Als der Mann zwei vor mir fertig ist, dreht er sich um und sagt etwas in die Runde, was ich nicht verstehe, alle ziehen frustriert ab und mir ist klar, was sich bei einem Blick auf den Geldautomaten bestätig: Auch er ist jetzt leer. 

Mittlerweile hat mein Fahrer ein bisschen rumtelefoniert.
Es gibt einen Shuttleservice der zum Festival fährt. Er fährt von einer Tankstelle aus und ist offiziell vom Fetival eingerichtet worden. 
Doch ich habe Pech. Als wir dort ankommen, erfahre ich das der Shuttle gerade vor einer Stunde weg ist. Minibusse fahren wohl nicht direkt, man müsste mehrfach umteigen, die Fahrt würde ca. 10 Stunden nach Nkhata Bay dauern und vorraussichtlich um die 20.000 MwK kosten. 

Rein aus Spaß frage ich einfach mal meine Taxifahrer, was er nehmen würde mich hoch zu fahren. 

„No idea, we will ask“ ist seine antwort. „I have never been in the north of Malawi“

Er hält schließlich neben ein paar anderen Taxifahrern und fragt diese. Dieser kramt eine Liste raus und zeigt sie mir.  

„If they show you a list, it is never the real price!“ Sage ich zum meinem Taxifahrer und er lacht zustimmend.

100.000 MwK steht auf der Liste. Ich schüttel mit dem Kopf und behaupte, dass ich so viel nicht habe. Ich bin Low-Budget-Tourist und hätte nur 50 USD für die Tage auf dem Festival eingeplant.
Wir verhandeln noch eine ganze Weile und der letzte Preis der anderen Taxifahrer ist schließlich 65.000 MwK.
Ich sage trotzdem meinem Taxifahrer, dass er weiter fahren soll.

Als wir ein bisschen weg sind, sage ich ihm, dass ich ihn als Fahrer sehr schätze und ihm deshalb anbieten möchte, dass er mich da hinfahren kann – ich biete ihm 55.000 MwK (ca. 65 Euro), wenn er mich dafür dort hin fährt. 
Er strahlt mich bis über beide Ohren an und willigt sofort ein. 
Auch wenn ich mir nicht sicherbin, ob sein Auto wohl die lange Strecke überlebt, oder wir irgendwo mit einer Panne enden werden, aber irgendwie mag ich den Fahrer. Er ist ehrlich, freundlich, hat Humor, kann Englisch und ich habe keine Lust, erst nachts um 11 Uhr im Dunkel, in einem unbekannten Gebiet anzukommen. 

Wir Tanken noch schnell und ich wechsel schließlich Geld in einem Forex Büro, da wir mit den Geldautomaten kein Glück haben. 
Ich setze mich auf dem Beifahrersitz, lege meinen Rucksack auf die Rückbank und los geht die Fahrt.

Die Straßenverhältnisse außerhalb von Lilonge sind relativ einfach, genauso wie die Wohnverhältnisse. Oft sind es nur einfache Lehmhäuse mit Strohdach. Je weiter man von der Stadt weg ist, desto mehr Müll liegt auch wieder auf den Straßen rum. Das Land ist extrem trocken und man sieht kaum Grün, geschweige denn Ackerbau.

Ein ständiger Begleiter sind die Polizeikontrollen unterwegs. Immerwieder werden wir angehalten und mein Fahrer muss seine Papiere vorzeigen. Mal beschwert sich die Polizei über eine Bäule, mal über die Reifen und jedes Mal gibt man dem Polizisten zwischen 500- 2000 MwK und plötzlich ist doch alles gar nicht so schlimm, so das man weiterfahren kann. 

Wir sind gerade in Madisi, kaum 50 km von Lilonge weg, als es einen Schlag tut und die Motorhaube von dem Taxi auf die Windschutzscheibe donnert.
Die Windschutzscheibe hat dannach zahlreiche Risse und die Motorhaube ein paar Beulen mehr  zudem geht sie nicht mehr zu. Zum Glück habe ich immer ein bisschen Seil dabei und so gebe ich ihm etwas von dem Seil und er fixiert die Motorhaube schließlich notdürftig.

An der nächsten Polizeikontrolle ist das natrülich nicht mehr mit 2000 MwK Bestechungsgeld getan. 5000 MwK kostet es Strafe, dafür bekommt er dieses Mal einen Quitungsbeleg.
Ab jetzt fahren wir auch besser nicht mehr schneller als 50 km/h, wir wollen ja nicht riskieren, dass die Motorhaube sich ein zweites Mal löst und ich nehme ab jetzt lieber hinten im Taxi Platz.  

Die Landschaft nach Norden hin verändert sich und wird grüner und hügeliger.
Erst fahren wir vorbei an einem Wald aus Savannenbäumen und schließlich durch riesige Nadelwälder. Immer wieder sieht man Buschbrände, einmal fahren sogar wir mitten durch den Buschbrand durch. Auch Affe sind ein ständiger Begleiter. Sie hocken immerweider am Straßenrand, oder blockieren die Straßen gar ganz.
Noch zwei Mal müssen wir anhalten, um das Seil, das die Motorhaube fixiert nachzuziehen.     

Kurz vor Mzuzu, der Stadt im Norden, bei der wir einmal abbiegen müssen, wird die Landschaft fast Urwaldartig und sehr Grün. Dafür aber auch die Straßenverhältnisse schlechter und mein Fahrer muss teilweise Slalom um die Schlaglöcher fahren. 

Nach ca. 8 Stunden sind wir in Nkhata Bay. 

Die Unterkunft liegt am südlichen Ende des Ortes und wir müssen ein bisschen suchen bis wir sie gefunden haben, da die Straße dorthin in der Karte nicht verzeichnet ist. 
Butterfly Space ist der Name der Unterkunft und die Location liegt ein wenig verschlafen an einem Steilhang der Küste entlang.

Shery sitzt bereits in der Lobby und wartet auf mich. Sie begrüßt mich sehr herzlich und wir tauschen uns ertmal aus, was wir so in der letzten Zeit erlebt haben. 
Sie fährt leider doch heute schon wieder. Der Festivalplatz ist von hier ca. 60 km entfernt und sie hat durch Freunde nun doch noch einen Platz in einem Hotel ergattern können, dass in Laufweite vom Festival ist. Sie ist mit einem Freund hier unterwegs, den sie in Mosambik kennen gelernt hat.
Er kommt aus Israel und erklärt mir erstmal, dass ich ein schlechter Mensch bin, weil ich aus Deutschland komme. Alle Deutschen, erklärt er mir weiter sind schlechte Menschen. Dennoch lädt er mich auf einen Gin-Tonic ein und nutz die Zeit wärend wir diesen schlürfen um mir zu erklären warum man alle Pandas diese Welt besser heute als morgen umbringen sollte- so schnell habe ich noch nie ein Glas Gin-Tonic runter gekippt. 
Als ich das Glas geleert habe, entschuldige ich mich, dass ich jetzt erstmal den Dorm beziehen muss, bevor mir wer das letzte freie Bett, wer vor der Nase wegschnappt. 

Die Hotelanlage ist Traumhaft. Entlang des Hangs stehen zahlreiche kleine Hütten mit einem Scharm des gepflegt Improvisierten. Von überall hat man einen wunderschönen Ausblick auf den See und jedes Haus hat eine Verranda, dass man diesen Ausblick auch genießen kann. 
Auch vor dem Dorm stehen mehrere Sitzgelegenheiten, er ist ganz hinten in der Hotelanlage. Dahinter liegen nur noch die Toilette und die Dusche, die Toilette ist eine halb offene Hütten, von der man – wärend man seinen Aktivitäten denen man halt so auf der Toilett nachgeht – den Wellen auf dem See zu gucken kann. 
Zur Hotelanlage gehört außerdem noch eine Bar direkt am Wasser. Auf einem riesiegen Holzsteg stehen Tische und Stühle und aus der Mitte des Stegs ragt eine einsame Palme hervor. 

Ein Panorama, dass man einfach nur genießen muss. 

Der Blick Richtung Dorm

 

Samstag, 01.10.

Die Affen sind es, die mich heute morgen wecken, als sie über das Dach des Dorms turnten. Zu dem Zeitpunkt ist es gerade Mal 5.30 Uhr und bevor ich frühstücken gehe versuche ich zumindest noch ein bisschen liegen zu bleiben. 

Die Morgendliche dusche findet unter freiem Himmel statt, in einem Abgemaueten Bereich,  den man vom Hang aus gerade so nicht einsehen kann, steht ein einsamer Duschkopf und wärend man, versucht sich an das kalte Wasser zu gewöhnen, genießt man hier wärend dessen den Ausblick auf den See. 
Das Frühstück ist genauso schön, es birgt fast schon eine gewisse Romantik inne. Sitzend auf der Holzterasse der Bar, mit dem Blick auf das Wasser. Immerwieder kommen Traditionelle Fischerboote vorbei, die nach dem Fang wieder in die Stadt Rudern.

Ich verweile hier eine ganze Weile um noch Blog zu schreiben. Zwischendurch unterhalte ich mich immer Mal mit anderen Toristen, die hier gerade auch residieren. Die meisten von ihnen wollen heute auch zum Festival Lake of Stars. Dabei ist auch vier Leue vom Piece-Corps aus Tansania, sie nehmen sich hier vier Tage Urlaub und wollen bevor sie auf das Festival fahren noch Mal in den Ort. 
Zwei wollen heute aber nochmal einen Tag frei machen um auzuspannen. Mit den anderen beiden, Carolin und Susan, beschließe ich mich schließlich zusammen zu tun, damit wir uns gemeinsam ein Taxi teilen können. 
Nkhata Bay, ist eine kleinere Stadt, die ein zwischending zwischen Verschlafen und belebt ist. Man könnte sagen, sie ist ungefähr, so, wie man sich eine Afrikanisch Stadt vorstellt. Ein bisschen Chaotisch, aber mit einem gewissen Charme im Chaos. 

Der Markt in Nkhata Bay

Gegen 14.00 Uhr machen wir uns schließlich auf zum Festival. Unser Taxi fanden wir auf dem Weg in die Stadt durch Zufall. Ein Mann sprach uns darauf an, er ist Aussteller auf dem Gelände und muss ab 14.00 Uhr runterfahren. Sein Fahrer will sich gerne noch was dazu verdienen und so bietet er uns an, dass er uns heute und morgen für 5000 MwK pro Person fahren kann, das ist vermutlich 1/3 des normalen Preises. Allerdings nur als Gruppe, nicht einzeln, damit sein Fahrer nicht mehrfach fahren muss. 

Das Festival, ist ca. 60 Km von hier, die Fahrt dauert ca. 50 Minuten und fürt uns auf dem Weg durch endlose Kautschukwälder. Am Straßenrand stehen immerwieder Leute mit Bällen aus Kautschuk in der Hand, den sie in auf den Plantagen geklaut haben und so verkaufen.

Das Felstival ist Größer als ich es erwartet habe. Zwei Bühnen und um das Gelände herum sind gefühlt endlose Zeltplätze. Alles ist ein bisschen mehr improvisiert, die Bühnen sind aus Holz gebaut und das Kassenhäuschen ist aus Grasmatten zusammengebunden. Der Charme schwebt zwischen Professionell und improvisiert. Auf den Bühnen ist bunters Program, von Theater, über Poetryslam bis hin zu Musik wird alles geboten. Selbst eine Modenschau wird am Strand veranstalltet. Das Publikum ist ein internationaler Mix aller Kontinente.

Poetryslam auf der Hauptbühne

Das Festivalgelände liegt direkt am Strand

Theater vor der kleinen Bühne

Um 18.00 Uhr sind Carolin und Susan bereits betrunken, scheinbar halte ich wohl mehr aus oder trinke langsamer. Susan ist fixiert darauf, dass sie nur noch Tanzen will und Carolin versinkt in Mellakolie. Die Situation mit ihrem Freund ist kompliziert und da komme ich gerde recht, damit sie mal Ihr Herz ausschüten kann. Ihr Freund ist Tansane und sie US-Amerikanerin. Er kann nicht in die Vereinigten Staaten und sie will nicht ewig in Tansania Bleiben. In wenigen Monaten ist ihr Dienst hier zu Ende und sie sieht keine Zukunft für die Beziehung. 

Die Stimmung auf dem Festival steigt und die Hauptbühne ist umringt von tanzenden Menschen.
Um 22.00 Uhr beschließen wir leider schon zu gehen, denn Susan ist zu betrunken um noch gerade zu laufen und Carolin, hat inzwischen mit ihrem Freund via SMS schluß gemacht – ihr Melankolli ist also mittlerweile volkommen.
Ich rufe den Fahrer an und wenige Minuten später sammelt er uns am Festivaleingang ein.
Den Rückweg unterbrechen wir noch zwei Mal: Einmal weil die Mädels aufs Klo müssen und ein zweites Mal, weil Susan sich die Getränke des Abend noch Mal durch den Kopf gehen lässt. 

Im Hostel angekommen, beschließe ich morgen, lieber alleine zurückzufahren.
Den restlichen Abend lasse ich auf den Steinen am See ausklingen und falle schließlich halbtodt gegen 00 Uhr ins Bett.   

 

 Sonntag, 02.10.

Am Morgen bin ich der letzte, der im Dorm aufsteht, als ich runter komme an die Bar sind die anderen schon am Frühstücken, auch die beiden Mädels von gestern. Sie errinnern sich an den gestriegen Abend nur noch dunkel.

Erst am Nachmittag wollen wir wieder auf das Festival, vorher gehen wir nochmal in der Gruppe in die Stadt zum Essen runter. Im Restaurant essen wir Butterfisch, für den der Malawi-Lake bekannt ist und lassen uns gegen 15.00 Uhr vom Fahrer am Bausbahnhof abholen.
Er ist begeistert mich wieder zusehen und steigt zur Begrüßung sogar aus um mich aufs herzlichste mit einem Handschlag zu begrüßen- scheinbar habe ich wohl bei ihm ein Stein im Brett… 

Das Festival ist heute schon wesentlich leerer als gestern und ich ärgere mich, nochmal im nachhinein, dass ich vom gestrigen Tag nicht mehr hatte. Dieses Mal sind wir in der Gruppe zu fünft und die Rollen innerhalb der Gruppe der vier Peace-Corpe-Voluntiere werden mir recht schnell klar. Die beiden mit denen ich gestern unterwegs war, sind eher die Draufgänger und die beiden die heute noch mitgekommen sind, Piet und Marlen, sind eher das Moralapostelpäarchen.  
Als ich mich schließlich von der Gruppe absetzten will um nicht wieder später „Alkoholleichensitter“ zu spielen, bechwert sich Marlen, dass ich das nicht machen kann. Die Gruppe habe zusammen zu bleiben und ich kann mich nicht einfach davon absetzten ist ihre Meinung. 

Ich sehe das anders und nach einer langen Diskusion gibt sie sich schließlich damit zufrieden, dass ich ihnen zumindest meine Telefonnummer für Notfälle da lasse.

Das Festival ist vom Program heute nicht so aufregend wie gestern. Weswegen ich ein bisschen unter die Leute mische um vlt. ein paar nette Menschen kennen zu lernen. Als erstes treffe zufällig ich Mario, welchen Gabriele und ich in Sansibar in Jambiani kennen gelernt haben. Er läuft und rennt eigentlich für drei Jahre durch Afrika, vom Süden in den Norden. Für das Festival ist er jetzt noch mal wieder nach Malawi gekommen, obwohl er durch Malawi eigentlich schon durch ist und den Malawisee schon hinter sich gelassen hat. Er ist mindestens genauso überrascht vom Wiedersehen, wie ich. Er ist nurnoch für ein Paar Tage in Malawi, bevor er von Dar es Salam weiterrennt.
Vorher will er aber noch ein Flüchtlingscamp im Norden des Landes besichtigen. Auch ich finde das sehr spannend und so tauschen wir unsere Nummern aus und wollen versuchen uns in ein paar Tagen bei Livingtonia wieder zu treffen.  

Bin 20 Uhr habe ich schließlich den Anschluß gefunden. Helfe ein paar Voluntären vom Festival am Kassenhäuschen und amüsiere mich prächtig. 

Das ganze hat aprupt ein Ende als gegen 9.00 Uhr die vier Peace-Corp-voluntiere vor mir stehen. Susan ist so betrunken, dass sie nicht mehr stehen kann und ständig umfällt. Als sie ihren Schuh verliert, ist sie nicht mehr in der Lage ihn selbsttätig auszuziehen. Carolin ist auch schon gut betrunken und hat sich einen Einheimischen angelacht, mit dem sie knutschend hinter der Gruppe steht.

„We have to go now!“ wirft mir Marlen ohne hallo, oder vorhergehenden Smaltalk entgegen. 

„I can call you the driver and you can go, I will defnetly stay longer.“ antworte ich.

Ihre Miene verfinstert sich schlagartig. „No! YOU COME WITH  US!“ brüllt sie mir nahezu entgegen. „Never leave someone of the group allone!“ 

Ich versuche ihr also noch Mal zu erklären, dass ich nicht zu ihrer Gruppe gehöre und das sie gerne auch ohne mich fahren dürfen. Carolin ist begeistert, sie will dann auf jeden Fall auch länger bleiben verkündet sie und verschwindet gleich darauf knuschend mit ihrem neuen Lover in der Masse. 

Bei Marlen ist darauf hin alles vorbei. Daran wäre nur ichSchuld und schließlich beginnt sie mich auf Englisch auf das übelste zu beschimpfen, was ich denn für ein Matscho sein und dass man Typen wie mich verbrennen sollte, die sich einen Dreck um Frauen scheeren würden, ich hätte nur mich selbst im Kopf, ein Arschloch sei ich und schließlich verschwindet sie in der Masse um Carolin zu suchen. 

Mit Piet kann ich vernünftiger reden. Er sieht es schließlich ein, dass ich verständlicherweise noch keine Lust habe wieder zu gehen, da es noch zu früh ist und ich gerne noch was vom dem Festival haben will. Wir beschließen also den Fahrer anzurufen. Da wir aber nur einmal in der Gruppe zurückfahren dürfen, wie es von vorneherein vereinbart war, erkläre ich ihm, dass es kein Problem ist und ich dann stattdessen mit dem Taxi zurückfahre. Die anderen können dann jetzt schon fahren. 

Die Nummer vom Fahrer ist umgeleitet und wir erreichen direkt seinen Chef, der hier den Stand auf dem Festival hat. Wir bitten ihn, dass er seinen Fahrer schicken möge, da einige von uns zurück wollen.

„How many people are driving back?“ fragt er.

„four“ antworte ich.

„but today you where five people driving down?“ 

„Yes, but I will take a Taxi later“ sage ich und wundere mich, warum das ein Rolle spielen soll.

„You booked as a group and all of you drive back or nobody.“ Antwortet er schließlich.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das recht verstanden habe, und gebe ihn schließlich noch Mal weiter an Piet. Doch der bekommt die gleiche Antwort:
Weil wir als Gruppe gebucht haben, dürfen wir bei ihm auch nur in der gleichen Gruppe wieder zurückfahren, nicht mit weniger Leuten, sonst führe er uns gar nicht. 

Wir diskutieren noch eine ganze Weile mit ihm, derweilen taucht auch Carolin wieder auf, deren Romanze in der letzten dreiviertelstunde scheinbar etwas wilder zugegangen ist, zumindest sitzen ihre Klamotten teilweise nicht mehr so wie vorher. Auch sie kann mittlerweile nicht mehr gerade aus gehen. 

Gegen 10.30 uhr gebe ich schließlich nach. Das wars wieder mit dem Festival für mich. Gemeinsam ordern wir das Taxi. 

Der Fahrer ist völlig fertig als er uns abholt. er sagt selbst, dass er sich nicht mehr ganz fahrtüchtig fühlt, weswegen er nicht schneller als 30 –  40 km/h fahren will. Er erzält schließlich, dass sein Chef ihn die Ganze Nacht über hin und her fahren lässt, insgesamt 4 Gruppen fährt er für seinen Chef hin und her. Ich fordere ihn auf Mal eine Pause zu machen um Luft zu holen, schließlich bricht er in der Pause völlig in Tränen aus. 

Er erzählt, dass er mit seinen Chef Roy am Anfang verhandelt hat. Die Vereinbarung war, 30.000 MwK + 10.000 für den Sprit. Die hat er ihm auch am ersten Tag gegeben. Am Zweiten aber nicht mehr und als er am dritten nach seinem Lohn gefragt habe, habe ihm sein Chef erklärt, dass, das die insgesammt 40.000 für die ganze Zeit von 2 Wochen der Lohn sei und er nicht mehr bekommen würde.
Als ich ihn darauf anspreche, dass sein Chef uns erzält hat, dass das hin und her fahren der Gäste sein zuverdienst ist, guckt er mich ungläubig a: von dem Geld bekomme er nichts. Dafür müsse er aber den Sprit zahlen. Er habe mittlerweile mehr für den Sprit zahlen müssen als die 40.000 MwK, die er am Anfang bekommen habe, so dass er sogar jetzt im Minus ist. 

Bestimmt 15 Minuten unterhalten wir uns und ich rate ihm schließlich, dass er einfach nach Hause fahren soll und sich lieber einen anderen Job suchen soll, wenn er hier vorraussichtlich nur noch mehr Verlust machen würde. 

Wir fahren weiter und geraten kurz vor Nkhata Bay noch Mal in einer Polizeikontrolle. 
Im Kofferraum findet die Polizei schließlich einen Kautschukball. Unser fahrer hatte ihn am ersten Tag für 300 MwK am Straßenrand gekauft, erklärt er – er wolle ihn seinen Sohn mitbrignen.
Er soll austeigen, wir auch. Alle müssen einmal die Taschen ausleeren und ihre Pässe vorzeigen. Es sei verboten diese Bälle zu kaufen, weil das Kautschuk von den Farmen geklaut ist. Es handle sich hierbei um eine Straftat. nach 10 Munten dürfen wir wieder einsteigen. Unser Fahrer noch nicht. 

5000 MwK soll er schließlich Strafe bezahlen, dafür darf er den Ball behalten. 

Gegen 01 Uhr in der Nacht sind wir schließlich bei unserer Unterkunft angekommen. Da ich ja ihrer Meinung nach eh nur ein Egoist bin, der sich nicht um Frauen scheert, beschließe ich, dass Piet und Marlen, diesesmal dran sind die Alkoholleichen runtertragen zu dürfen und verkrümmel mich so lange an das Wasser. 

Gegen 02.00 Uhr liege ich endlich im Bett. 

 

Montag, 03.10.

Das Aufstehen heute versuche ich möglichst lange raus zu zögern. Dennoch bin ich schon um 7.30 Uhr wach.
Die betrunken Peach-Korp-Voluntäre sind schon aufgestanden, sie sitzen bereits mit Katerstimmung beim Frühstück. Ich genieße erstmal eine Dusche, denn heute kommt zum ersten Mal seit fast zwei Tagen wieder Wasser aus der Leitung.  

Gleich dananch frage ich ob, ggf. ein Singleroom freigeworden ist. Es ist und er kostet gerade Mal 5000 MwK wesewegen ich beschließe umzuziehe, in der Hoffnung, dass ich dann vlt. ein bisschen länger schlafen kann. 
Von den Peace-Korp-Voluntieren verabschieden sich bei mir nur Caroline und Susan, bevor sie alle wieder nach Tansania zurück fahrem. Sie fanden es eine tolle Zeit mit mir und wenn ich mal wieder nach Tansania komme, soll ich sie besuchen. Die anderen beiden, sehe ich nicht mehr, sie gehen einfach ohne Tschüß zu sagen.

Den Tag nutze ich schließlich um alles beim Blogschreiben nochmal revue passieren zu lassen. 

Erst im Verlauf des Nachmittags kommen wieder mehr und mehr Gäste, denn am Abend soll hier die Festival-After-Party stattfinden. 
Es kommen zahlreiche Leute und die Zimmer sind wiede voll belegt. Ich bin froh ein Einzelzimmer zu haben. 
Unter anderem lerne ich hier eine Gruppe kennen, die genau den gleichen Weg wie ich reisen will. Sie haben sich auf dem Festival zusammengefunden und wollen bis Dezember via Sambia und Namibia nach Süd-Afrika reisen. 

Auch Caro und Charlotte lerne ich an diesem Abend kennen. Sie kommen beide aus Berlin, anfang zwanzig und gerade für mehrere Monate in Dar es Salam. Caro hat sich hier vor einiger Zeit einen Freund angelacht, der dort ein Hotel besitzt und den sie jetzt mehrfach im Jahr besuchen. Sie überlegen sogar ganz nach Dar zu ziehen und ihr Leben in Deutschland an den Nagel zu hängen. Ihren Urlaub finanzieren sie, indem sie ihre Wohnung via AirBnB vermieten. 

Die Party ist nicht wirklich zugange. Zwar it der DJ da und die Leute auch, aber seit ca. 18.00 Uhr ist Stromausfall und so sitzen wir alle im Dunkeln. 
So gegen 22.00 Uhr beschließen wir, dass das wohl mit der Party nichts mehr wird und so gehen Caro, Charlotte und ich, nochmal gucken ob im Nachbarhotel vlt. mehr los ist. 
Auch hier ist wegen dem Stromausfall nicht viel los, aber an der Theke sitz einer der DJs, die wohl auf dem Festival aufgelegt haben und so setzten wir uns den restlichen Abend zu ihm und quatschen gemütlich.

Erst gegen 0 Uhr ist der Stromausfall vorbei. 

 

Dienstag, 04.10.

Eigentlich habe ich mich darauf gefreut heute mal in meinem Einzelzimmer so richtig ausschlafen zu können, doch schon um 6 Uhr klopft es wie wild an die Tür. Gerade mal 4,5 Stunden schlaf waren mir vergönnt. 
Es ist Caro, die ihre Handtasche nicht mehr findet. Also geht die Suche los und auch ich gehe im Geiste noch Mal alle Orte ab, an denen wir gestern noch so waren. 
Gegen 7 Uhr taucht sie wieder auf, an der Rezeption. Jemand hätte sie wohl gestern Nacht abgegeben. Alle Karten und die Pässe sind noch drin, nur Geld fehlt. Das der Euro hier ungerne genommen ist, zeigt einmal mehr die Tatsache, dass der, der das Geld aus der Tasche genommen hat nur Dollar, Malawische Kwatscha und Tansanische Schilling rausgenommen hat. Die Euros, hat er im Portemonaire gelassen. Umgerechnet rund 200 Euro in den anderen Währungen fehlen dafür. Viel Geld, wenn man bedenkt, dass das durchschnittliche Monatseinkommen auf dem Dorf gerade mal bei rund 20.000-25.000 MwK (also rund 25 – 30 Euro) im Monat liegt. 

Einschlafen kann ich jetzt nicht mehr, Charlotte auch nicht und so legen wir uns beide in die Leigestühle an der Bar und Dösen den Tag vor uns hin. 

Der Ausblick von der Bar aus…

Den Tag über bewegen wir uns von hier nicht weg, außer um Frühstück und Mittagessen zu bestellen. Derweilen schlafen wir oder unterhalten uns über die Artikel in dem Neon-Magazin, dass sie aus Detuschland mitgebracht hat. 

Erst am Nachmittag stehen wir aus den Stühlen wieder auf. Da die beiden schließlich wieder Geld von dem Geldautomaten in der Stadt brauchen. Die Stadt kennen sie auch noch nicht und da es die Stadt ist, in der Caros Freund geboren wurde, wollen sie diese sich doch nochmal in Ruhe angucken. 
Caro erzählt, dass ihr Freund mal die Storry erzählt hat, dass wen ein Nilpferd sich in den Ort verirrt, sie es im Ort erschlagen würden und dann jeder sich ein Stück davon rausschneiden kann. Nilpferd schmeckt wohl sehr unterschiedlich, jenachdem von welchem Teil das Fleich kommt, schmeckt es eher wie Hühnchen, wie Rind oder Ziege. 

Zur Bank wollen wir erst auf dem Rückweg, denn es ist nie gut, mit zu viel Geld durch die Gegend zu laufen. Voher suchen wir uns noch für das Abendessen ein nettes Restaurant. 
Wir finden eines welches uns etwas touristisch erscheint, aber Pizza hat und das ist es was Charlotte umbedingt will. 
Die Bedienung ist ein Rastafari, der allem anschein nach heute schon genug geraucht hat, als das er völlig tiefenentspannt ist. 

Das essen ist nicht gerade umwerfend gut, vorallem sind die Portionen für den Preis winzig. Die Wartezeit verbrignen wir mit Kartenspielen und Kniffeln. 
Unser Spiel nimmt ein jähes Ende, als ein Würfel unter den Tisch rollt und prompt in das einzige Loch im ganzen Boden fällt. 

Beim Zahlen, lege ich den Mädels erstmal vor, denn Geld haben sie gerade nicht mehr. Die Rechnung ist nicht ganz Billig, 50 MwK bekommen wir noch an Wechselgeld. (ca. 6 Cent) 
Der Rastafari verschwindet kurz und kommt nach einiger Zeit wieder.

„Sorry, no change“ sagt er, „but take this“

und reicht mit einen Papierumschlag in dem ein großes Packen Marihuana eingewickelt ist. 

Für den Rückweg beschließen wir ein Taxi zu nehmen um damit auch am Geldautomat zu halten. 
Aber es ist, wie so oft, der Geldautomat ist leer. 

„Ey! Erst flieg isch Äthiopien, dann Afrika“

Dienstag, 27.09. 
„Ey! Erst flieg isch Äthiopien, dann Afrika“ sagt der junge Mann hinter mir in der Schlange am Flughafen in sein Telefon. 

Ja ganz Recht, nicht hinter UNS, denn leider muss duden erst Mal alleine weiter fliegen. 
Zwar hat Gabriele kein Typhus, aber so ganz geklärt, was sie hat, ist es noch nicht. Die Medikamente, welche sie genommen hat haben nicht angeschlagen und so hat sie beschlossen vor erst in Deutschland zu bleiben, sich ganz auszukurieren und erstmal so richtig bei sich anzukommen, bevor sie weiter reist. 
Da eine ärztliche Untersuchung von duden, auf der Grundlage von Gabrieles Untersuchungsergebniss auch nicht nötig war, haben wir beschloßen, dudens Versicherung in Deutschland ruhen zu lassen. Im Rahmen der Auslandsreiseversicherung, darf man sich aber nicht mehr as 10 Tage im Jahr in Deutschland aufhalten. Deshalb reist duden schon mal Weiter. 
Später auf der Reise wollen wir beide uns wieder treffen. 
Wann genau? das wissen wir noch nicht und wollen wir so genau noch nicht planen. Das wichtigste ist erstmal das Gabriele wieder gesund wird. 

Wundert euch also nicht, das der Blog ab jetzt wieder aus der Ich-Perspektie geschrieben wird, denn abe jetzt reise ich, duden, erstmal allein weiter.

  

Es ist schon eine kommisches Gefühl jetzt so alleine am Frankfurter Flughafen zu stehen. Um 22.05 Uhr geht der Flieger mit Ethiopien Airlines, an Board jede Menge Deutsche, darunter der junge Mann hinter mir in der Schlange, der scheinbar keine Ahnung hat, wo Äthiopien liegt. Aus dem Gespräch, dass er lautstark führt geht hervor, dass er für drei Wochen nach „Afrika“ fliegt. Er hofft, dass er nicht zu viel Gepäck hat, weil er nur 46 Kg frei hat, aber 50 Kg dabei. Aber er braucht alles, was er in seinen Koffern hat, sagt er, dem anderen am Telefon, da gibt es nichts, von dem er sich trennen kann. 
Ich hingegen reise fast nur mit Handgepäck. Fast, in Deutschland haben Gabriele und ich unser Gepäck noch Mal reduziert, dennoch habe ich immernoch ein kleines Päckchen, in dem ich mein Messer und eine Flasche Wein aufgebe. Das Päckchen ist A4 Groß und gerade mal 10 cm Dick. Die Dame am Checkin guckt nicht schlecht als sie das sieht und scherzt, dass ich mit dem Gepäck aber aufpassen muss, das Maximalgewicht nicht zu überschreiten.
Im Dutyfree kaufe ich dann noch schnell eine Flasche Whisky, damit ich vlt. am Anfang doch auch mal ein Gastgeschenk habe.

Der weitere Flug ist merklich unspektakulär, Eigentlich bekomme ich gar nicht so viel von ihm mit, da ich den ganzen Flug durchschlafe. Erst in Addis Abeba wache ich wieder auf, als wir schon längst gelandet sind. Gut geschlafen habe ich nicht, aber immerhin sind ca. 5 Stunden schlechter Schlaf doch besser als nix, oder?

 

Mittwoch, 28.09.

Der Flugafen Addis Abeba ist genauso, wie ihn mein Vater schon vor 15 Jahren geschildert hat. Viel zu klein, dafür dass er einer der größten Transit-Flughäfen in Afrika ist. 
Zunächst kommt man in den Duty Free bereich, hier ist auf einer Seite alles vollgestellt mit Liegen und auf der Anderen Seite sind die Shops. Dazwichen sind unmengen von Menschen, zwischendurch kommt man kaum durch. Vor der Herrentoilette ist eine Warteschlange, von der mir einer der Wartenden vorne Sagt, dass er schon seit 30 Miunten ansteht. 
Bis ich durch den Sicherheitscheck bin vergeht noch mal fast eine Stunde. 

Gegen 13.00 Uhr lande ich schließlich in Lilongwe in Malawi. 
Der Flughafen ist warscheinlich der kleinste Hauptstadtflughafen, den ich je gesehen habe, er passt auf ein Foto und wir sind die einzige Maschiene, die hier gerade hält. Direkt vor dem einzigen Gebäude. 

Flughafen Lilongwe

Doch Überraschung: auf dem Rollfeld warten zwei Busse, in die wir einsteigen sollen. Keine typischen Flughafen Transferbusse, sondern herkömmliche Reisebusse. Die Sitze sind so eng, das jeder mit seinem Handgepäck zwei von ihnen in Beschlag nimmt. Mein Sitznachbar aus dem Flugzeug hat mir netterweise einen Platz frei gehalten. 
Warum wir noch in den Bus einsteigen mussten verstehen wir spätestens dann nicht mehr, als der Bus nur 20 Meter vorfährt und uns dann wieder aussteigen lässt. 
In der Passkontrolle geht es erstaunlich schnell. Der Beamte guckt nur auf das Visum, drückt ein Stempel drauf und vergleicht es nicht mal mit dem Passbild vorne im Pass Unmittelbar dabinter stehe ich auch schon vor dem einzigen Gepäckband, auf dem meine kleine Kiste schon rundläuft. Sie ist heil angekommen und ich packe sie, so wie sie ist, einfach in meinen Rucksack den ich als Handgepäck mitgenommen habe. 

Am Zoll nehmen sie es dafür genau. Alle müssen ihre Tasche öffnen. Darüber hängt das obligatorische Schild zum Thema Drogen und daneben zum Thema Freimengen. 1 Lieter Alkohol ist bei der Einfuhr erlaubt. Und ich habe noch am Flughagen 0,7L Whisky nachgekauft, dass sind also mit der Weinflasche 0,5 l zuviel. 

Vor mir sind noch 2 Leute und ich beschließe einfach cool zu bleiben und so zu tun, als hätte ich das Schild nicht gesehen. Der Beamte vor mir guckt noch am Freundlichsten von allen, dennoch gestresst von den Leuten vor ihm. 

„You are Backpacker?“ fragt er mich, wärend er den Kofer vom anderen vor mir in der Schlange öffnet.

„Yes, only travelling with hand luggage“

„Ok! You can go.“ 

Puh! Glück gehabt, dass lass ich mir nicht zwei Mal sagen und gehe schnellst möglich durch den Zoll durch.

Draußen in der Ankunftshalle sind zahlreiche Shops und Geldautomaten. Die zwei wichtigsten Dinge erledige ich also gleich hier: Simkarte kaufen und Geld abheben.

Das mit dem Geld ist wieder Mal so eine Sache, die Währung hier heißt Malawische Kwatscha (MwK). ca. 800 Kwatscha sind 1 Euro. Der größte Geldschein ist der 1000 Kwatschaschein. Der Geldautomat kann maximal aber nur 40 Geldscheine ausgeben, also 40.000 MwK, ca. 50 Euro. Folglich muss man mehrfach abheben um etwas Geld in der Hand zu halten und man kann zugucken wie schnell das Bündel in der Hand wächst… 

Vor dem Ausgang stehen direkt drei Taxifahrer. Bevor ich zu ihnen gehe, frage ich noch schnell am Handystand die Bedienung, wieviel es normalerweise vom Flughafen in die Stadt kostet. 20.000 MwK (Ca. 25 €) ist ihre Antwort. 
Die Taxifahrer frage ich, ob sie mich für 15.000 MwK in die Stadt fahren. Mit der Frage sorge ich für große Aufregung. Nein ist die Antwort, der Normalpreis ist 35 USD, drinne würde auch ein Schild hängen, auf dem die Preise angeschlagen sind. 

„but normal Price is 18.000 MwK they told me.“ Antworte ich.

„Who told you that?“ fragen die Taxifahrer. 

„One of the guys inside.“ Antworte ich um meine These zu untermauern. Wohl wissend, dass drinn dutzende arbeiten und die Taxifahrer bestimmt niemals nachfragen oder dem nachgehen würden. „But OK! I am a tourist, I know that as a tourist i have to pay more. So lets say 20.000!“

Gewonnen, sie willigen ein und einer der drei bringt mich zu seinem Taxi (Später erfahre ich, das der Normalpreis um die 10.000 MwK liegt, also haben sie immernoch gut Gewinn gemacht.) 

Der erste Einruck von Malawi ist, dass es ein sehr sauberes Land ist, man sieht kaum Müll rum liegen und nur hier und da ein gut gepflegtes Häuschen. Die Strecke ist länger als ich dachte und den Eindruck in eine Stadt zu fahren habe ich nicht wirklich. Bestimmt 30 Minuten dauert die Fahrt. Erst kurz vor meiner Unterkunft habe ich das Gefühl, dass das hier eine Stadt sein könnte, als man ein paar Häuser enger beieinander stehen sieht.

In dieser Straße mitten in Lilonge wiegt meine Unterkunft …

Das Hotel in dem ich unterkomme. Liegt in der Area 3, die wohl zum Historischen Altstadtkern gehört. Als wir hier ankommen ist es ca. 15.00 Uhr.  
Die Hotelanlage ist fast Parkartig, mit einer endlosen Auffahrt und vielen Bäumen. Es scheint eher als Villa, denn als Hotel errichtet worden zu sein. 

Die Auffahrt zum Hotel.

Im Hotel sind sie nicht glücklich, dass ich über das Internet gebucht habe. Scheinbar wissen sie das gar nicht. Erst als ich die Buchungsbestätiung vorlege, glauben sie mir. Mit dem Preis sind sie auh nicht einverstanden, im Internet habe ich das hotel für 10 USD weniger gebucht, als es Vorort angeschlagen ist. Sie diskutieren ein bisschen darüber und schießlich ist der Preis doch Okay. 

Gebucht habe ich ein Singleroom, im Zimmer stehen dennoch zwei Betten. 
Als ich mich nur kurz auf das Bett lege, schlafe ich sofort ein. 

Wach werde ich est wieder am Abend, als der Mann von der Rezeption klopft um zu Fragen, ob ich etwas zu Essen bestellen möchte. Der Einfachheit halber, beschließe ich heute hier zu Essen und nicht Auswärts etwas zu suchen. 

Zwischen der aufgabe der Bestellung und dem Servieren des Essens liegen ca. 2,5 – 3 Stunden und ein Stromausfall, der ebenfalls 3 Stunden dauert. In der Zeit dazwischen sitze ich in der Hotellobby, währrent man im Hintergrund das Wimmern eines Stromgenerator hört, man riecht ihn auch, es ist eine latente note on Diesel, die in der Luft liegt. Außer mir sind hier noch zwei Dänen. Sie sind heute aus Botwana gekommen und schreiben hier ihre Masterthesis in afrikanischen Politikwissenschaften. 

Sie erzählen mir, das ich echt Glück hatte geld am Flughafen zu bekommen, als sie gegen 16 Uhr gelandet sind, waren bereits alle Geldautomaten leer.

Alt werde ich heute nicht mehr. 

 

Donnerstag, 29.09

Mein Wecker hätte zwar erst um 8.00 Uhr geklingelt, doch wache ich wesentlich früher auf. Bis um 07.30 Uhr bleibe ich zumindest noch liegen, früher aufzustehen macht heute auch keinen Sinn. 

Auf meinem Plan für heute steht eigentlich nur Einkaufen und die nächsten Visa in den Botschaften beantragen. Vorallen Dingen bei dem Visum von Simbabwe will ich sichergehen, das Visum für Sambia sollte kein Probem sein, da ich bereits mitbekommen habe, dass man dieses auch unproblematisch an der Grenze bekommen kann. 

Das Frühstück im Hotel ist nicht gerade üppig. Es besteht aus einer scheibe Schwarzem Toast, einem Ei und der trockensten Bananne meines Lebens – man könnte sie fast als knusprig bezeichnen.

Der Mitarbeiter aus dem Hotel kennt da einen Taxifahrer, den er mir empfehlen will und gibt mir gleich seine Nummer. Pünktlich ist der Taxifahrer, und der Preis, den er ausruft (für 4 km 4000), erscheint mir für einen Touristen als Fairer Preis. 
Nur sein Auto ist nicht mehr das jüngste, aber das kann man in den meisten Ländern nun wirklich nicht erwarten. 

Wir halten erstmal am Geldautomaten, denn wie ich bereits bemerkt habe, geht das Geld hier doch schneller weg als man meint. Um die Ecke vom Hotel ist direkt einer. Der Taxifahrer hält für mich direkt vor dem Automaten. Drei Mal kann ich hier abheben, bevor der Automat mir die Meldung gibt, dass er leer sei. Immerhin sind das 120.000 MwK.
Als ich mich zum Taxi umdrehe, steht der Fahrer vor der offenen Motorhaube und bastelt an seinem Motor, er hält ein Kabel von der Baterie in der Hand und ein anderer Mann ist dabei ihm zur Hand zu gehen. Sein Motor ist offenbar abgesoffen und jetzt sucht er nach der Ursache.

Zu erst geht es zu der sambischen Bootschaft, von der ich vermute, dass das Visum am schnellsten geht. Er lässt mich direkt vor der Tür raus und will auf mich warten. 

Das Gebäude der Botschaft gehört definitiv mit zu den hässlichsten Regierungsgebäuden, in denen ich bisher war. Vieleicht ist das auch der Grund für die Stimmung der Mitarbeiterin am Empfang. 

Das Botschaftsgebäude von Sambia liegt im Citycenter.

„Hello, how are you? I´m here for a getting a visa.“ Sage ich mit der schleimerischten Stimme, die ich auflegen kann und lege meinen Pass auf die Theke. 

„With out any documents? no way!“ ist ihre Antwort, ohne auf jede Form von Höflichkeitsfloskeln einzugehen. 

„Oh? Witch Documents I need to get a visa?

Sie nimmt einen Zettel und schreibt auf: 
– 2 VISA APPLICTION FORMS
– 2 PASSPORT SIZE PHOTOS
– 2 COPIES OF PASSPORT + ORIGINAL 
– 2 COPIES OF PERMIT FOR MALAWI
– COVERING LETTER x2
– INVITATION LETTER x2
– VISA FEES UDS 50

Dazu erklärt sie mir noch, dass es kein Einladungsschreiben eines Hotels sein darf und der Grund der Besuches drauf stehen muss. Was ein „Covering Letter“ ist, will sie mir nicht beantworten. Ihr Antwort ist stattdessen:
„Bring it or you don´t get a Visa.“ 

Das Visum gestalltet sich also als komplizierter als erwartet. Bisher sind meine Informationen, dass man es einfach an der Grenze bekommt. Ich überlege also, ob ich es nicht einfach riskieren soll, oder alternativ, das wenn es sich von Malawi als so schwierig gestalltet, ich von Tansania aus einreisen soll. 

Direkt gegenüber der Botschaft ist ein Supermarkt, keiner von der kleinen Sorte, sondern einer von einer großen europäischen Handelskette, welche in Europa eher ein Supermarkt für den kleinen Geldbeutel ist, hier ist er eher ein Supermarkt für Highsociety-Shopping. Wasser ist das einzige, da ich kaufen muss. Ich suche bestimmt 5 Minuten, bevor ich jemanden von den Mitarbetern frage. 

„Water empty. No water.“, ist die schüchterne Antwort.

Auf dem Weg zur Botschaft von Simbabwe  ergibt sich das selbe Bild. Erst im dritten Supermarkt habe ich Glück. 

Bei Botschaften scheint in Malawi „hässlich“ das neue hübsch zu sein, das Gebäude der Botschaft von Simbabwe nimmt sich nichts im Vergleich zu dem der sambischen Botschaft. 
Auch hier sitzt eine Dame am Empfang. Als ich reinkomme fragt sie erstmal nach meiner Nationalität. Anschließend Blättert sie durch ein Heft und sagt mir dann:
„You don´t need a visa bevor. You can just get it at the border. You only need two fotos and 50 Dollar.“

Der Taxifahrer hat derweilen wieder auf mich gewartet, als ich ihn Frage was die Rückfahrt kostet, guckt er mich verwundert an und erklärt mir, dass diese im Preis von 4000 MwK schon drin ist. Nach dem er mir das erklärt hat, speichere ich mir seine Nummer erstmal im Handy ab – so viel Ehrlichkeit muss belohnt werden – und verspreche ihm, dass wen ich wieder ein Taxi brauche, ich ihn in Zukunft anrufen werde.   

Zu Mittagessen gehe ich nicht weit vom Hotel. Die Straße runter entdecke ich einen Nepalesen. Das Essen schmeckt umwerfend gut. Ich bin der einzige Gast und so setzt er sich ein bisschen zu mir. Es kommt schließlich raus, dass er seit ca. einem Jahr hier ist. Bei dem Erdbeben in Nepal hätte er nahezu alles verloren, seine Tochter und Frau haben nur mit Glück überlebt. Mit dem Geld, das noch auf dem Bankkonto lag sind sie schließlich ausgewandert und leben jetzt in Lilongwe.  

Everest Restaurant in Lilongwe

Am Nachmittag im Hotel treffe ich die beiden Dänen wieder. Sie hatten heute ein Treffen mit dem Stellvertreter des Präsidenten. Das Gespräch fanden sie sehr erfolgreich. 
Den restlichen Nachmittag verbringe ich mit der Planung meines Tripps in Malawi. Mir ist immernoch nicht klar, was ich hier sehen oder die nächsten Tage machen will. 
Ein Mädel, welches wir in Ruanda getroffen hatten schrieb just heute Gabriele, dass sie auch in Malawi, am Malawi See und die nächsten Tage hier ein Festival besuchen will, von dem sie uns schon in Ruanda erzählt hat.
Ein Päarchen, welches ich in einem Socialmedia Forum über Afrika kennengelernt habe, hat mich eingeladen, sie in Lilonge zu besuchen. Sie wohnen hier, können mir aber nur wage für Samstag zusagen.  
Zu letzt sind da noch die Dänen. Mit denen ich Abends gleich noch mal beim Nepalesen essen gehe, kaum sind wir bei Restaurant angekommen ist wieder Stromausfall (dieses Mal dauert er ca. 4,5 Stunden). In einer nahezu romantischen Stimmung, laden sie mich bei Kerzenschein dazu ein, dass ich auch gerne mit ihnen morgen mitkommen kann. Sie fahren dann an im Süden über das Wochenende an die Küste. 

Ich beschließe es schließlich morgen Früh, je nach Stimmung spontan zu entscheiden….  

Diagnose Thyphus 

Sonntag, 11.09.

Unser letzter Tag in Jambiani, heute geht es weiter nach Stone Town. Die letzten Tage waren schön und haben gebracht, was sie sollten: Gabriele ist ihren Husten losgeworden. 

Dafür quälen uns neue Beschwerden:

Duden hat sich beim Anschieben eines Traitionellen Bootes im Wasser einen Muskelfaserriss zugezogen, wonach er einige Tage nicht mehr laufen konnte und Gabriele hat seit ein paar Tagen schmerzen in den Rippen.

Dennoch beschließen wir solangsam weiter zu reisen. 

Unser nächtes Ziel ist erstmal Stone Town, von wo aus wir nach Norden auf Pemba wollen. In einer Woche haben wir uns dann mit Silvi einer Freundin von duden in Moshi verabredet um gemeinsam die Serengeti zu entdecken.

Doch vorher führt unser Weg nochmal nach Stone Town, wo in den Tagen das Traditionelle Eet-Fest gefeirt wird, bei den es um die Mekkareisenden geht und dem zum Anlass sich halb Sansibar Urlaub genommen hat um in die Hauptstadt zu reisen. 

Die Verabschiedung von den Leuten in Jambiani dauert lange und zieht sich. Teilweise wird sie emotional, denn in den zehn Tagen hier haben wir das halbe Hotelpersonal kennengelernt und uns mit zahlreichen Leuten im Ort angefreundet. 

Am Nachmittag nehmen wir ein Dalla-Dalla aus Jambiani nach Stone Town. Eines von der lokalen Sorte, oder anders gesagt, keinen Kleinbus, sondern so eines, was aussieht wie ein Pritschenwagen, auf den man hinten ein Dach gebaut hat. 

Gabriele ist in letzer Zeit schon öfter mit solchen gefahren.

In Jambiani fährt es einmal die Stunde nach Stone Town, das letzte um 16.00 Uhr. Man stellt sich einfach an den Straßenrand und wenn es vorbei kommt, gibt man ihm ein Zeichen zum halten. Dann krabbelt man hinten rein. Die Ladefläche ist ca. 6 qm groß und außenrum ist U-förmig eine Bank gebaut. Die Deckenhöhe beträgt ungefähr einen Meter und man muss aufpassen, dass man sich nicht beim Einsteigen oder beim Bremsen während der Fahrt den Kopf an den Eisenträgern stößt. Das Dalla-Dalla wird dieses Mal besonders voll, denn für die Feierlichkeiten wollen alle nach Stone Town. Immer wieder steigen Leute ein und wir hatten Glück, das wir noch ziemlich am Anfang zugestiegen sind. Das Gepäck und so auch unsere Rucksäcke, wird auf dem Dach transportiert, unten wäre gar kein Platz dafür.

18 Erwachsene sind wir auf den 6 qm, dazu kommen ca. 12 Kinder, die jeweils den Erwachsenen auf den schoß gesetzt werden. Auch wir beide bekommen ein Kind auf den Schoß gesetzt. Einige Kinder sitzen auch noch im Fußraum zwischen den Bänken. Hinten stehen ein paar Herren auf dem Trittbrett und wir können es nicht genau sehen, aber wir haben den verdacht, dass es dieses Mal so voll ist, das auch ein paar Leute auf dem Dach mitfahren.  

Die Fahrt kosten bis Stone Town mit dem Dalla-Dalla 2000 TSh, die Fahrt dauert ca. 2,5 Stunden – bequemes Reisen ist etwas anderes.  

In Stone Town müssen wir noch einmal umsteigen, denn das Dalla-Dalla fährt nur bis zum Stadtrand.

In Stone Town gehen wir dieses Mal zielstrebig zu dem Hotel, in dem wir auch schon das letzte mal waren. Letztes Mal haben wir hier 15 USD pro Person im Dorm bezahlt. Mehr wollen wir auch dieses Mal nicht ausgeben, wenn es geht hätten wir aber dieses Mal gerne ein Zimmer für uns. Doch für ein Doppelzimmer wollen sie vergleichsweise zu den Normalpreisen in Sansibar zuviel wie wir festgestellt haben. 

Diesesmal versuchen wir deshalb einen kleinen Trick, bei der Verhandlung an der Rezeption:

„Hello again! We would like to have a double room. Is it posible to get it for 30 USD like last time?“

„Yes of course, which room you had last time?“

„oh it was an nice room next to the Stairs, but I forgot the room number.“ 

Von uns war das glatt gelogen. Doch eines haben wir mittlerweile in Tansania gelernt. Beim verhandeln wird man hier stänig belogen und wenn man einen fairen Preis haben will, so muss man in diesem Land mit Tricks arbeiten. 

In keinem anderen Land haben wir einen solchen Rassismus erlebt, wie hier in Tansania.

Beim Abendessen in Stone Town treffen wir einen jungen Mann in unserem Alter. Er arbeitet bereits seit knapp einem Jahr hier in Stone Town in der Hotelbranche. Auch ihm ist der Rassismus hier in Tansania schon länger aufgefallen. Der Rassismus aber richtet sich ausschließlich gegen europäisch aussehende Menschen und schlägt sich in erster Linie in den Preisen nieder, erzählt er. Asiatisch oder südamerikanisch aussehnde Leute, so erzählt er weiter habe er in seiner Zeit im Hotel immer wieder beobachtet, zahlen fast die Lokalpreise. Europäisch ausehende Menschen immer nahezu das 5-7 fach vom Normalpreis. 

Das ist auch unsere Beobachtung. Eigentlich haben wir damit kein Problem, den obligatorischen Aufschlag für Ausländer zu zahlen, doch in Tansania ist das extrem.Teilweise wurden Preise für uns und andere, die wir hier kennen gelernt haben aufgerufen, die selbst für Deutschland überteuert wären. 

Was es daran um so anstrengender macht, ist, dass viele dann auch nicht bereit sind über den Preis zu verhandeln. Obwohl der Preis völlig überteuert ist, helfen manchmal selbst hartnäckige Verhandungen nicht weiter um sich dem realistischen Preis zu nähern. 

 

 

Montag, 12.09.

Gabrieles Rippen tun immer noch weh. Duden hingegen kann mittlerweile zumindes augenscheinlich schon fast wieder normal gehen. 

Beim Frühstück treffen wir Jessica, welche wir schon an unserem ersten Tag in Stone Town hier in diesem Hostel kennengelernt haben. Gabriele hat sich auf Anhieb mit ihr gut verstanden und so hat sie uns zwischendurch sogar Mal in Jambiani besucht. Morgen fliegt sie wieder nach Frankreich und würde sich deshalb freuen, wenn wir uns mit ihr am Abend noch Mal treffen würden. Gemeinsam, so ist der Plan, könnten wir dann mit ihren Freunden aus Stone Town das muslimische Fest besuchen. 

Den ganzen morgen schon hört man Trommeln und Gesänge zu den Festivitäten in Stone Town, diese kommen von Gruppen, die von Haus zu Haus ziehen um Segenswünsche ihren Nachbarn zu überbringen.  

Am Vormittag wollen wir erstmal nach den Möglichkeiten gucken um nach Pemba zu kommen. 

In der Touristeninformation werden wir schließlich fündig. Für 9 USD pro Person kann man vier Mal am Tag nach Pemba fliegen. Eine Fähre gibt es auch noch, allerdings nur noch eine von ursprünglich drei, denn die anderen Beiden sind in der letzten Zeit gesunken.  

Buchen können wir den Flug aber nicht gleich, dass müssten wir bei seinem Kollegen, der aber heute wegen dem Fest frei hat. 

Auch der Kochkurs, den wir überlegt hatte zu besuchen, fällt wegen dem Fest aus – schade. 

Da Gabrieles Rippenschmerzen im Verlauf des Vormittags schlimmer geworden sind, beschließen wir vorsichtshalber einfach mal zum Arzt zu gehen und es untersuchen zu lassen. 

Das Krankenhaus ist um die Ecke von unserem Hotel, viel ist nicht los. Weder viele Patienten, noch viel Personal. Wegen dem Fest haben die meisten Mitarbeiter frei. 

Mittlerweile haben wir es geschaft in jedem Land, das wir zusammen durchreist haben mindestens ein Krankenhaus zu besuchen. Auch dieses mal, ist es wie auch schon in den Krankehäusern zuvor. Man geht zuerst zur Kasse und zahlt dort, dann kann man zum Arzt. 24.000 TSh kostet die Visite für uns, das sind umgrechnet ca. 10 Euro. Beim Arzt sind wir sofort dran, der ordnet verscheidene Untersuchungen an, von denen wir unteranderem Malaria für völlig überflüssig halten.

104.000 TSh (ca. 43 Euro) sollen die Folgeuntersuchungen kosten. Für einmal Blutabnehmen und eine Urinprobe. Selbst hier zahlt man Touristenpreise. Wenn der Tristenaufschlag wenigstens den Krankhäusern oder den ärmeren Patienten zu Gute käme, würden wir ihn mit Freude zahlen. Doch wie wir schon in den letzten Tag erfahren haben, verschwinden diese Zuschläge eher privat in den Taschen der Ärzte. Dennoch zahlen wir aus Angst, sonst nicht behandelt zu werden und zum Glück haben wir ja schließlich eine Krankenkasse, die uns die Auslagen wieder zurück erstattet. 

Ein anderes Schweizer Pärchen hat dieses Glück nicht. Sie hatten einen Motorradunfall und die junge Frau hat ein geschwollenes Bein. 40 USD hatten ihnen Freunde als Richtwert gesagt, was die komplette Behandlung und Untersuchung nromalerweise kosten sollte. Sie haben zwar eine Krankenkasse, aber nicht mehr genug Geld bei sich: nachdem sie beim Arzt waren, sollen sie nur für das Röntgen alleine 205 USD zahlen. Zu viel beschließen sie zu Recht und fangen an zu verhandeln. 195 USD ist schließlich das letzte Angebot der Klinik und wenn sie das nicht innerhlab von 30 Minuten zahlen, würden sie heute gar nicht mehr behandelt. 

Na gut, sagt schließlich das schweizer Pärchen, dann gehen wir halt zu der anderen Klinik in Stonetown und lassen uns dort behandeln. 

Schließlich rechnet der Herr an der Kasse noch mal nach, spricht mit dem Arzt und entschuldigt sich bei dem schweizer Päarchen: sie hätten sich verrechnet, die Behandlung würde nur 120 USD kosten und da wäre dann nicht nur das Röntgen drin, sondern auch schon die weitere Behandlung und das Verbandsmaterial. 

Während die Schweizer gerade verhandeln, sitzen wir vor der Notaufnahme um Gabriele das Blut abnehmen zu lassen. Sie kann schon bald rein gehen, duden muss draußen warten. Außer Gabriele ist noch ein kleiner Junge drin, der offensichtlich einen schwereren Unfall hatte und von dem sie wohl gerade das gebrochene Bein richten. Wohl ohne Schmerzmittel, denn er schreit vor Schmerzen Mark und Bein erschütternd.

Schließlich kommt Gabriele an die Reihe. Die Sprize mit der ihr klassisch das Blut abgenommen wird ist steril eingepackt als Komplettpaket. Nur beim Umfüllen in die Kanülen zur Untersuchung stellt sich der Arzt nicht so geschickt an. 

Als die Türe zur Notaufnahme wieder aufgeht, sieht duden als erstes einen Mann mit Wischmopp in den Raum huschen, der Gabrieles Blut vom Boden wischt. Ein Anblick, der keine Sympathien weckt, aber Gabriele geht es gut, sie muss angesichts der Umstände grinsen. 

Ca. 45 Minuten später haben wir die Ergebnisse. 

„You have Thyphoid Fever“ sagt der Arzt.

Eine lange Pause entsteht bei uns. 

„what do we have?“ fragen wir.

„Thyphoid Fever“ wiederholt der Arzt. „you can see the Testresults here“ und er zeigt uns die Auswertungen von Urin- und Blutprobe.

„can you write it down for us?“ fragen wir ungläubig. 

Irritiert guckt er uns an, reißt ein kleines Stück von einem großen Blat ab und schreibt „Thyphoid Fever“ auf den Zettel.  

Im Hotel recherchieren wir erst Mal im internet, ob Thyphoid Fever noch andere Bedeutungen haben kann. Doch Fehlanzeige! 

Thyphus ist die Diagnose. Eine Krankheit, deren Verlauf immernoch in manchen Fällen tödlich sein kann und auch schwierige Komplikationen mit sich bringen kann. Die Krankheit ist eigenlich nur fäkal-oral übertragbar. Wann und wie wir genau in Kontakt mit dieser Krankeit gekommen sind, wollen wir uns lieber gar nicht zu genau ausmalen.

Nur eines wissen wir: Gabriele gehört wohl scheinbar zu den 40% der Bevölkerung, bei denen die Impfung nicht anschlägt. 

Bis zum späten Nachmittag diskutieren wir, wie wir jetzt weiter verfahren sollen. 

Schließlich steht die Entscheidung. Wir fliegen zurück nach Deutschland. Der nächste Flug geht am Dienstagmorgen – netterweise ein Direktflug – für 400 Euro pro Person. Mit der Krankheit wollen wir uns lieber in Deutshland behandeln lassen. Vorher informieren wir uns noch bei unserer Versicherung und im Intenet, ob wir damit überhaupt fliegen dürfen, oder wie asteckend sie ist. Doch alle sagen uns, dass so lange Gabriele noch keinen Durchfall hat noch alles OK ist und wir ohne weiteres damit fliegen können. 

In Anbetracht dessen, dass wir gerade von einem Krankehaus in das andere rennen, halten wir es auch für besser, erstmal wieder vollständig gesund zu werden, bevor wir eventuell weiterreisen. 

Den Abend wollen wir dennoch nutzen. So richtig Lust auf Aktion haben wir nach den Ergebnissen des Tages aber wiederum nicht. Dennoch haben wir uns mit Jessica verabredet und diese Verabredung wollen wir auch zumindest wahrnehmen. Mit afrikanischer Pünktlichkeit (ca. 3/4 Stunde Verspätung) erreichen wir den vereinbarten Treffpunkt. Ein Cafe am Strand, in dem wir uns zum Abendessen treffen wollen. 

Von Jessica ist keine Spur zu sehen. Vielleicht haben wir sie verpasst. Wir beschließen hier einfach zu warten und von hier aus dem bunten Treiben am Strand anlässlich der Festivität zuzugucken. 

Gegen 21.00 Uhr – nach ca. 1,5 Stunden beschließen wir, dass sie wohl nicht mehr kommt, oder schon weg ist.

Im Hotel treffen wir sie schließlich wieder.

Es tut ihr leid, dass sie zu unserer Verabredung nicht kommen konnte, ihr Freunde aus Stonetown haben sie von einem Ereigniss der Feierlichkeit zum nächsten geschleppt und da wollte sie nicht unhöflich sein und ihre Freunde verlassen um uns zu treffen. 

 

Dienstag, 13.09.

Heute packen wir. Motivation haben wir nicht wirklich und es ist ein komisches Gefühl, dass die Reise jetzt doch aprupter zu Ende ist, als gedacht. Außerdem muss in Deutschland alles für unsere Rückkehr vorbereitet werden, was so viel heißt wie Familie informieren, Versicherung mit der Bitte um Wiederaufnahme anschreiben und uns beim Tropeninstitut für die Untersuchung schon Mal anmelden. 

Außer Packen und Vorbereiten passiert aber heute nicht viel.

Erst am Abend verlasen wir das Hotel um gemeinsam den Tag am Strand von Stonetown ausklingen zu lassen. Bei einem wunderschönen Sonnenuntergang mit einem Schiffs- und Inselpanorama hauen wir die letzten Schilling auf den Kopf, die wir noch haben.

Mittwoch, 14.09. 

Früh müssen wir aufstehen um den Flieger zu bekommen. Gegen 5.30 Uhr stehen wir auf und suchen das erstbeste Taxi. Der Flughafen ist für eine kleine Insel wie Sansibar sehr voll, auf dem Rollfeld stehen dennoch überwiegend nur Kleinstmaschienen mit 6 – 10 Sitzplätzen und zwei große Boings, die im Vergleich zu den Kleinstmaschienen fast schon deplaziert ausehen. 

Von den zwei Maschinen fliegt eine nach Russland und eine nach Deutschland. Noch ein letztes Mal dürfen wir den latenten Rassismus spüren, denn im Gegensatz zu den Fluggästen nach Russland müssen wir an dem Schalter nach Deutschland noch einmal eine Flughafengebühr von 47 USD pro Person bezahlen. Die wird aber auch nur willkürlich per Gesichtkontrolle erhoben. Nicht alle der Fluggäste müssen sie zahlen und eine richtige Quittung gibt es auch nicht, nur einen Abriss auf dem der Betrag steht.  

Gegen Spätnachmittag landen wir schließlich in Deutschland. Gabrieles Tante holt uns netterweise vom Flughafen ab. 

Es ist ein merkwürdiges Gefühl hier in Deutschland und man fragt sich welcher Kulturschock größer ist:

Der als wir in Afrika ankamen, oder der, als wir jetzt nach Deutschland zurück kommen.

Als wir im vertrauten Haus ankommen erwartet uns ein Anblick, der uns zeigt, wie unere Familien mit unseren Berichten mitfiebern. Der Tisch im Esszimmer ist komplett belagert von Karten und Atlanten, versehen mit zahlreichen Zetteln auf denen unsere Zwischenstationen notiert sind und die dann an der Stelle im Atlas aufgeklebt sind. 

Es ist doch schön zu wissen, dass wir Zuhause vermisst werden. 

 

Donnerstag, 15.09. 

Auf zum Tropeninstitut. Für alle Fälle haben wir eine Tasche für Gabriele gepackt, die alles beinhaltet, was sie braucht, wenn sie da bleiben muss.

Eigentlich sind die Krankehäuser doch gar nicht so verschieden. Nur hier müssen wir nicht im Vorhinein zahlen, sondern die Rechnung geht direkt an die Krankenkasse. 

Wir müssen ein bisschen warten, Gabriele darf sich derweilen aber im Arztzimmer ein wenig hinlegen. 

Der Arzt ist ein ältere Mann, der seinen eigenen Worten nach hier im Institut schon längst „archiviert“ ist. Er kommt gleich mit einer jungen Studentin, die noch was lernen soll, denn so häufig haben sie den Verdacht auf Thyphus nicht. Schon als er Gabrieles Hand schüttelt, hat er die erste Diagnose.  

„Also Thyphus haben sie nicht, dann sähen sie anders aus“.

Dennoch untersucht er natürlich noch mal Gabriele und befragt sie zu ihren Symptomen.

Seine Diagnose: Ein übersäuerter Magen, der aufsteigt und als dessen Syptom die Rippen weh tun. Völlig harmlos. Sie soll schlicht ein paar Säurehämmer nehmen, dann würde es nach ein paar Tagen besser sein. 

Auf die Frage wie es kommen kann, dass die Untersuchungsergebnisse erhöhte Antikörperwerte von Thyphus aufweisen sagt er:

„Naja, stellen sie sich vor, sie laufen über die Straße und sehen eine hübsche Frau. Dann haben sie diese ja auch nicht gleich geheiratet, nur weil sie an dieser vorbei gelaufen sind. Genauso ist das mit den Thyphuserregern. Sie sind irgendwo in letzter Zeit warscheinich mit einer höheren Dosis der Erreger in Kontakt gekommen, aber ihr Körper hat gut reagiert.“

Also kein Thyphus, in Deutschland sind wir jetzt dennoch und wir halten es auch weiterhin für die richtige Entscheidung, dass wir bei dieser Diagnose vorsichtshalber nach Deutschland zurück gekommen sind. 

Wie es jetzt weiter geht wollen wir in den nächsten Tagen entscheiden…

Auszeit im Paradies 

01.09. –  10.09.

Eigentlich wollten wir auf Safari gehen, da Gabriele aber Ende August immernoch mit ihrem schweren Husten zu kämpfen hat, beschlossen wir noch in Ruanda die Safari auszulassen, unseren Geplanten Aufenthalt in Sansibar schon früher anzutreten und die Zeit in Jambiani um 5 Tage zu verlängern. Schließlich haben wir Mal gehört das Meerluft den Lungen gut tut. 

Jambiani ist ein kleiner Ort mit 6000 Einwohnern, der für die Verhältnisse von Sansibar schon eher zu den Städten gehört. Der Ort hat eine Sandstraße, die von nord nach süd durchgeht und liegt dirket an der Ostküste, die für ihren weißen Sand und ihr azurblaues Wasser bekannt ist. 
Die Häuser hier sind fast alle aus alten Korallenbrocken gemauert und meistens mit Palmblättern gedeckt. In Jambiani herrsch normales Treiben, man sieht mehrfach am Tag die Schulkinder durch die Straßen renne, die Leute neben dem Baum unter der Oppositionsflagge wild diskutieren, die Feuerstellen in oder neben den Häusern qualmen, ab und zu mal eine Kuh oder ein Huhn über die Straße laufen und am Strand sieht man Leute die versuchen den Touristen Schnorcheltouren an schlechten Plätzen zu überteuerten Preisen zu verkaufen. 

Der Blick von der Straße zum Meer

 

Jamibani lebt also hauptsächlich vom Tourismus (wie ganz Sansibar). Daneben aber noch vom Fischfang, von der Muschelsuche und vom Algenanbau. 

Die Bauern auf den Algenfeldern

mit der beginnenden Ebbe fahren auch die Fischerboote raus

 

Es ist also ein ganz normales Dorf, in dem jeder jeden kennt und jeder über jeden redet. 

 

Uns verschlägt es in das Dorf, weil wir hier in ein paar Tagen Silvi treffen wollen, eine Freundin von duden, die uns außerdem noch ein bisschen Nachschub von diversen Sachen mitbringt. 

  
Wir haben uns hier in einem Hotel direkt am Strand einquartiert. Das Hotel besteht aus mehreren Bungalows von denen wir einen besonders schönen am hinteren Ende des Hotels in ruhiger Lage bekommen haben. Das Zimmer ist nicht sehr groß, hat aber ein eigenes Bad und ein Himmelbett.

Das Hotel it voll ausgestattet, mit einer eigenen Bar, einem ausgedehnten Liegenbereich und einem Frühstücksraum im esten Stock des Hauptgebäudes mit einem Traumhaften Blick auf das Meer. Die Besitzerin hat das Hotel gerade erst übernommen und so stiefeln noch ab und an die Handwerker durch die Anlage – das tut dem Flair aber keinen Abbruch. 

 

Die ersten Tage machen wir noch gar nichts und Gabriele genießt die Zeit um ihren Husten los zu werden. Die meiste Zeit aber nehmen wir uns für uns: Kein Blog schreiben und an keine Aufgaben denken. 
Los war fast täglich etwas, ob Abendessen mit neuen Freunden, oder hier und da mal ein Tagesausflug zum Schnorcheln. Oder um sich das Riff vor der Küste anzgucken.

Blick auf die Hotelbar

Bohnen gibt eszu fast jedem Essen…

Der Fleischbasar in Stone Town

Der Gewürzbazar in Stone Town

Die Massai und kommen zum arbeiten aus Arusha nach Sansibar

Bei Ebbe zieht sich das Meer mehrere 100 Meter zurück

Frühstück im Hotel

Unser Hotelzimmer, direkt am Meer…

Der Strand ist vor dem Hotel