Montag, 15.08.
Heute geht es weiter! Luisa fühlt sich wieder fitter und wir freuen uns aus Huye weg zu kommen, denn um ehrlich zu sein ist es so schön hier dann doch nicht…
Große Aufregung entsteht schon kurz nach dem Aufstehen. Luisa hat Nachricht von der Uni aus Uganda, der Streik wurde ausgeweitet und so wie es aussieht könnte die Uni noch für weitere zwei Monate geschlossen bleiben. Ein wening unruhe macht sich in Luisa und Franzi breit, ob sie dann am Ende überhaupt noch was von ihrem Semester haben.
Nachdem wir beide um die Ecke von Hotel essen waren, treffen wir uns mit Franzi und Luisa wieder um zum Busbahnhof zu gehen.
Unsere Planung hat sich gestern etwas verändert. Da wir noch nicht 100% wieder Fit sind beschließen wir zunächst zum Lake Kivu zu fahren um dort in schönerer Atmophäre die Seele baumeln zu lassen und dann von da aus mal wenn möglich in einer Tagestour zum Nationalpark zu fahren. Kibuye ist die Stadt die wir uns dafür ausgesucht haben. Sie liegt mittig am See und Luisa und Franzi haben diese Stadt sehr empfohlen bekommen.
Doch so schnell kommen wir aus unserem Motel noch nicht weg. Vor unserer Abreise will das Personal erst noch Fotos mit uns machen. Jede muss mal auf dem Bild gewesen sein, bestimmt 25 Fotos werden noch auf die Schnelle mit der Handykamera gemacht.
Etwa gegen 11.00 Uhr sind wir an der Busstation. Einen direkten Bus gibt es aber nicht, wir müssten über Muhanga fahren und dort umsteigen, durchbuchen können wir nicht, das Anschlußticket müssen wir dann dort vorort kaufen.
Gegen 13.30 sind wir schließlich in Muhanga.
Ein Busbahnhof kann man das Muhanga nicht wirklich nennen, in einer Straße sind mehrere Busunternehmen in zwei Läden angesiedelt, und der etwas breite Bürgersteig wird von den Fahrern einfach zum Busparkplatz umgewandelt. Das Busunternehmen mit dem wir losgefahren sind hat keine Ansclüsse in Richtung Kivu-See, stattdessen schicken sie uns weiter zum anderen Busunternehmen die Straße rauf. Dort steht schon eine große Schlange vor dem Schalter. Es dauert ein bisshen, bis wir uns durchgekämpft haben um nach dem Anschluß nach Kibuye zu fragen.
„No Bus Today! Bus full!“ bekommen wir als Antwort
Das war nicht die Antwort die wir hören wollten. Wir fragen noch Mal bei dem anderen Bus unternehmen, doch die verweisen uns nur wieder an das wo heute wohl kein Bus mehr geht. Uns bleibt wohl nix anderes übrig als heute Nacht hier zu bleiben und morgen den Bus weiter zu nehmen. Bevor wir uns aber auf die Suche nach einem Hotel machen, wollen wir fragen, ob wir für morgen gleich die Sitzplätze reservieren können.
„To Kibuye? at 14.30 pm.“ Ist dieses Mal die Antwort von der selben Frau wie eben.
Also fährt heute doch noch ein Bus, in etwa 45 Minuten. Wo der plötzlich herkommt ist uns schleierhaft. Wir buchen das Ticket sofot und werden mit auf die Liste geschrieben. Einen Quittung gibt es dieses Mal nicht und mit uns ist die Liste dann auch schon wieder fast voll.
Der Bus ist ein Kleinbus, er hat eher das Format der ghanaischen Tro-Tros, die vergleichbar mit einem VW-Bus sind. Das Gepäck müssen wir mit rein nehmen und auf unserem Schoß verstauen. Gabriele und Luisa werden hinten untergebracht, Franzi und duden sollen sich vorne auf die Beifahrersitze setzten. Es ist ehr eng, gefühlt sogar noch enger als die Tro-Tros aus Ghana.
Wärend sich duden auf dem Beifahreristz verrenken muss, damit der Fahrer noch an die Schaltung kommt, hat Gabriele ganz andere Probleme. Damit ihr Rucksack nicht auf die Nachbarin fällt, muss sie diesen mit den Füßen und Beinen ausgleichen, gleichzeitig muss sie sich mit der Hand festhalten um selbst nicht auf die Nachbarn zu kippen – die ganze Fahrt über.
Um später an ihre Tabletten im Rucksack zu kommen vollbringt sie ein wahres akrobatisches Kunststück, welches fast 10 Minuten dauert.
Die Passstraße, die wir jetzt fahren führt auf über 1600 Höhenmeter und hat gefühlt für jeden Höhenmeter eine Serpentine. Ihr Zustand wird mit jedem Kilometer schlechter, sie hat zunehmend mehr Schlaglöcher und immerwieder sieht man Steinschläge, die graße erst von der Straße geräumt wurden.
Ca 2 Stunden dauert die Fahrt. Bevor wir vor uns den See Kivu sehen. Er liegt auf 1462 Metern Höhe und schon beim Anblick beginnt die Entspannung.
Kibuye ist nicht sehr groß heute hat es gerade Mal rund 45.000 Einwohner. Ein wirkliches Stadtzentrum gibt es nicht, vieles spielt sich aber rund um den Busbahnhof ab.
Als wir ankommen fängt es gerade an zu nieseln. Unser Guestouse ist zum Glück nicht weit weg, ca. einen Kilometer, doch mit dem Gepäck wollen wir dennoch lieber fahren. Hier ein Taxi zu bekommen ist aber noch schwerer als in den anderen Städten zuvor. Ein Boda-Boda-Fahrer hilft uns netter Weise und orgnisert uns einen Fahrer. Nach Taxi sieht das Fahrzeug nicht aus, eher nach Privatjeep. Der Fahrer spricht kein Eglisch, welshalb der Boda-Boda-Fahrer umdingt überetzten will. 2000 RWF halten wir für die Stecke als angemessenen Touristenpreis, doch der Fahrer will 10.000 RWF.
„10.000 is mutch to mutch! it is only one kilometer. 1500 is the normal price for this distance, not more.“ geben wir ihm zur Antwort.
„Ok, 5000“ übersetzt der Boda-Boda-Fahrer
„No, why he wants so mutch? It is only a short distance! 2000 is our Maximum.“
Nein er besteht auf 5000 RWF. Seine Begründung ist, dass es anfangen würde zu Regnen, wir deshalb ein Taxi nehmen müssen und er deshlab mehr verlangen kann.
Wir laufen schließlich doch. und nach wenigen Minunten hört auch das Nieseln auf.
Unser Guesthouse mit dem Namen Home Saint Jean ist ein Guesthouse der katholischen Mission in Ruanda. Es liegt Idyllisch auf dem Gipel eines Hügels, der in eine Lagune Reinragt, so dass man von jeder Seite aus einen Traumhaften Seeblick hat. Die Zimmer hier kosten genau so viel wie wir bisher auch bezahlt haben, dafür sind Dusche und Toilette auf dem Flur.
Als wir uns auf die Verana unsere Guesthouses setzten ist es etwa 17.00 Uhr und das erste was wir machen ist uns endlich unser verspätetes Mittagessen zu bestellen. Die Preise sind nicht gerade güstig. Ab 3500 RWF gibt es hier den Teller Pommes, dafür steht dabei wie ange das Essen dauert. Wir suchen uns extra etwas raus, was den Angaben nach schnell geht, da wir einen Bärenhunger haben.
Luisa hat wieder eine neue Nachricht von ihrem Komilitonen aus der Uni in Uganda bekommen: der Streik ist vorbei, man hat sich geeinig, vorrausichtlich geht morgen die Uni wieder los.
Das kommt unerwartet und zieht einige Kriesengespräche bei den beiden nach sich. Es sieht so aus, als wäre für Luisa und Franzi der Ruanda Urlaub apruppt zu Ende. Noch wärend wir das diskutieren kommt eine ältere Frau auf uns zu und setzt sich zu uns an den Tisch.
Sie heißt Christa und ist auf Einladung einiger Priester hier in Kibuye:
„Ich könnte euch ja jetzt erzählen, was ich schon alles tolles erlebt habe, aber ich will euch ja nicht neidisch machen. Aber das war schön, was ich bisher hier alles erlebt habe. Ich bin ja jetzt das zweite Mal hier und nur mit Priestern und Bischöfen unterweg.“
Sie heißt Chrita und kommt von der frankofonen Gemeinde aus Bonn.
Luia und Franzi haben derweilen auch weitere Informationen von ihrer Uni. Es genügt wohl, wenn sie erst Montag kommen; sie haben also noch bis Ende der Woche Zeit. Das heißt aber das aus einem entspannten Reisen nicht so viel wird, wenn sie bis dahin noch etwas von Ruanda sehen wollen.
Sie sind wärend unerem Gespärch mit Christa, auch schon mit dem Program für Kibuye weiter gekommen. Zwei weitere Reisende die hier übernachten planen für morgen eine Tour auf die vorgelagerten Inseln. Das Boot kostet 30.000 RWF und wenn wir es uns teilen wird es für jeden Günstiger. Los würde es dann morgen von hier aus um 11.00 Uhr gehen.
Christa erzählt uns noch ein bisschen was spannendes über die Region und beantwortet uns noch ein paar Fragen die wir zum Genozid haben. So haben wir schon länger die Frage, wie eigentlich die Täter von damals verurteilt wurden. Das weiß sie, durch ihre Reisen für die Kriche hat sie schon mit mehreren Opfern von damals gesprochen:
Die Verurteilung der Täter fand nach dem Genozid in traditionellen Gacaca-Gerichten statt. Bei diesen Gerichten versammelt sich das ganze Dorf und der Täter muss von der Tat erzählen. Weigert er sich, so geht er direkt in das Gefängnis. Wenn er bereit ist zu erzählen, so wird das Gericht alle paar Wochen wiederholt, bis der Täter tatsächliche Reue zeigt und bis das Opfer bereit ist zu verzeihen.
Ein Beispiel hat sie auch:
Sie hat vor kurzem wohl mit einer Frau gesprochen, die Opfer vom Genozid, war. Damals klopfte ihr Nachbar, mit dem sie gut befreundet waren an der Tür. Als sie ihm öffnete, weil sie sich nichts böses dabei dachte, begann er mit der Machete erst auf sie einzuschlagen und dananch ihre sechs Kinder umzubringen. Sie überlebte als einzige schwer verletzt. Jahre Lang wurden die Gacaca Gerichte von diesem Fall alle zwei Wochen mit dem gesammten Dorf wiederholt. Nach ca. einem Jahr hat er seine Tat eingesehen, doch die Frau wollte ihm nicht vergeben. Schließlich hat der Mann ihr Haus, welches in der Zeit zerstört wurde wieder vollständig aufgebaut und hilft ihr seit dem bei der Bewirtschafftung ihrer Äcker. Mittlerweile hat sie ihm wohl vergeben, weil sie weiß, dass er damals der Hetze zum Opfer gefallen ist.
Sie empfiehlt uns auch ein Buch (welches wir mittlerweile gelsen haben und auch sehr weiterempfehlen können) welches einen guten Einblick in die Abläufe und Geschichte des Genozids in Ruanda gibt. Es hat den Titel: „Über 1000 Hügel wandere ich mit dir“ von Hanna Jansen.
Schließlich kommt auch unser Essen Eine Stunde später als den Angaben in der Karte nach. Wir erfahren auch gleich, dass das hier normal ist und man unter Umständen bis zu zwei Stunden auf sein Essen waren muss.
Also bestellen wir auch besser gleich einen Nachtisch und beschließen, dass das unser Mittag- und Abendessen ist. Den Abend verbringen wir warm eingepackt auf der Verranda, denn Nachts müssen wir feststellen, dass es hier doch recht kalt wird.
Dienstag, 16.08.
Heute morgen treffen wir uns zum Frühstück mit den anderen, die planen die Bootstour zur den vorgelagerten Inseln zu machen. Gegen 11.00 Uhr treffen wir uns – mittlerweile sind wir zu neunt, zwei deutsche Mädels und ein sehr ruhiger Britte haben sich noch dazugesellt, die sich auch die Kosten teilen wollen.
Die anderen beiden mit denen Luisa und Franzi schon gestern Kontakt geschlossen haben Dominik, aus Korea, der seit zwei Jahren um die Welt reist und Sherry aus den USA, die sich für ein halbes Jahr eine Auszeit nimmt um durch einige afrikanische Länder zu reisen.
Unsere Bootstour beginnt um 11.00 Uhr, durch die mittlerweile besseren Umrechnungskurse der Währung (Knapp 1 €: 920 RWF) kostet die Bootstour bei neun Leuten nur knapp 3,50€ pro Person. Das Boot liegt unterhalb vom Guesthouse am Ufer, die Frau an der Rezeption zeigt uns den Weg.
Unten wartet ein altes Holzbot, über dem man aus einem alten Werbeplakat einen Sonnenschutz gebastet hat; das Plakat macht dem Anschein nach Werbung für einen Metallbetrieb. Mit den neun Sitzplätzen kommen wir genau hin, mehr Plätze hat das Boot nicht. Auf den Stuhllehnen der Sitzplätze liegen bereit die Schwimmwesten aus.
Los geht richtung Napoleoln Island. Wir haben das volle Program gebucht: zwei Inseln mit Führung.
Nicht alle sind Bootstouren so gewöhnt und einige haben bei dem leichten Wellengang etwas Angst, dass wir untergehen oder unser Boot voll Wasser laufen könnte. Untermauert wird ihre Angst vorallem dadurch, dass unser Boot auch tatsächlich immer mehr voll Wasser läuft und wir dabei zugucken können, wie das Wasser in der Bilch kaum merklich steigt.
Der Übeltäter ist schnell gefunden, direkt hinter dudens Sitz ist ein Loch im Bug, durch das Wasser eindringt. Eine Lösung ist schnell gefunden. Mit zwei Kaugummis stopft duden das Loch und fühlt sich dabei wie MacGyver, zuminest für die Überfahrten sollte es dicht genug sein.
Ca. eine Stunde dauert die Fahrt zur Napoleon Insel, die ihren Namen trägt, da der Berg auf ihr wohl an den Hut Napoleons erinnert.
Hier legen wir an, unter einem Baum und folgen einem Trampelfahrt auf die Insel. Unserem Guide müssen wir mehr hinter her rennen als laufen, wirklich viel Spaß an seiner Arbeit scheint er nicht zu haben. Zusätzliche Informationen über die Ineln hat er auch keine für uns. Irgendwann auf der Insel zeigt er auf eine Trampelfahrtabzweigung. Sie führt in eine Sackgasse und beim genaueren Hinschauen sehen wir hunderte von Fledermäusen, zwischen den Bäumen hängen. Da wir aber leider keine sonderlich leise Gruppe sind, sehen wir sie bald mehr Fliegen als hängen.
Eine ganze Weile geht das Schauspiel und wir halten uns einige Zeit auf, bevor wir weitergehen Richtung Gipfel der Insel.
Während unser Guide an seinem Handy hängt, genießen wir den Ausblick. Normalerweie können wir bis zum Congo sehen sagt er uns noch, aber nicht heute- es ist zu neblig.
Dennoch ist der Blick schön und noch schöner ist das Gefühl es in so kurzer Zeit auf den Gipfel geschaft zu haben. Für ein Gruppenfoto lässt sich dann doch unser Guide noch Mal aktivieren, dannach ist er aber relatv schnell wieder auf dem Rückweg, so das wir fast Mühe haben ihm zu folgen.
Unten angekommen muss unser Guide erstmal durch das Wasser steigen, die Variante wie er sein Boot angebunden hat war wohl doch nicht die Beste, zumindest ist es so weit abgetrieben vom Ufer, dass er nicht einfach so an das Boot dran kommt.
Das wir ihn dazu verpflichten, erst Mal das gesammelte Wasser aus dem Boot zu schöpfen gefällt ihm auch nicht, aber vorher – so sagen wir ihm – wollen wir nicht wieder einsteigen.
Die nächste Insel ist die Peace Island. Warum sie s0 heißt weiß unser Guide nicht, dafür weiß er auf dem Weg dahin, dass das andere Boot, dass uns entgegen kommt die Fähre ist, die seiner Information nach zweimal die Woche von Süden nach Norden durch den See fährt.
Den Kanuten der uns unterwes entgegen kommt kennt er auch, das Kanu, so erzählt er uns, würde ihm gehören und der uns da Entgegen rudert hätte es von ihm geliehen. Er hängt sich auch gleich bei uns dran und steigt in unser Boot um.
Die Peace Island ist schön, unser Guide lässt uns vorne raus und wir sollen die Insel auf eigene Faust erkunden oder baden gehen. Groß ist die Insel nicht, deshalb ist das auch ohne weiteres machbar. In einer halben Stunde haben wir alles gesehen.
Einer aus unserer Gruppe geht auch baden, doch das mit dem Baden im Lake Kivu ist so eine Sache. In fast allen afrikanischen Seen ist Bilharziose an der Tagesordnung. Ein kleiner Wurm der für unseren Körper nicht gerade gesund ist. Das Problem bei Lake Kivu, fast alle Quelle im Internet sagen, dass auch dieser See davon betroffen ist. Die einzigen die das nicht behauptet sind einige Reiseführer, weswegen viele diesen See als zum baden unbedenklich einstufen, sich dabei aber nur auf das berufen, was sie in ihrem Reieführer gelesen haben.
Gegen 16.00 Uhr sind wir wieder von der Bootstour zurück. Trinkgeld für den Guide gibt es nicht, denn extra hat er für uns ja nichts gemacht, im Gegenteil, manchmal hatten wir Probleme ihm mit seinem schnellen Schritt zu folgen. Doch zu allem überfluss behauptet er jetzt auch noch, dass die Tour nicht 30.000 RWF kosten würde, die wir jetzt bei ihm bezahlen sollen – das wäre nur der Prei für eine Insel, wir hätten aber zwei gesehen, dass würde dann 45.000 RWF kosten.
Doch wir weigern uns, als Sherry gestern die Tour im Hotel gebucht hat zu der der Guide gehört, hieß es dass beide Inseln inklusive sind, nur eine Insel kostet sonst auch nur 15.000 RWF. Wir bestehen also auf den Preis und sagen ihm, dass er das dann mit der Rezeption diskutieren soll. Eine Quittung kann er seinen eigenen Angaben nach auch nicht ausstellen, weswegen wir ihm schließlich sagen, dass er dann hoch kommen soll zu Rezeption. Da könnte er das dann gleich ausdiskutieren und uns auch eine Quittung ausstellen. (Den unsere Beführchtung ist, dass er sonst zum Schluß behauptet, dass wir ihn noch nicht bezahlt hätten)
Er lässt sich nur widerwillig drauf ein, aber schließlich bleibt ihm nix anderes übrig. Er will erst sein Boot parken und dann kommen.
Ca. 45 Minuten warten wir auf ihn an der Rezeption, schließlich kommt die Dame an der Rezeption zu uns und gibt uns die Quittung ohne das er da war. Auf der Quittung steht: Boattrip Napoleon + Peace Island, 30.000.
Ein Versuch schien es dem Guide wohl Wert gewesen 15 RWF mehr raus zu holen.
Den Abend lassen wir auf der Veranda ausklingen, während einige drinne die Olympischen Spiele schauen, spielen wir draußen Gitarre. Außer uns ist noch eine Gruppe von mehreren Priestern da. Einer von ihnen heißt Philbert und ist total begeistert von unserem Gitarrenspiel, er will auf jeden Fall in den nächsten Tagen wiederkommen, damit wir gemeinsam Gitarre spielen.
Luisa und Franzi schenken wir an dem Abend noch einer der Ketten, welche wir an einem der letzen Tage in Ghana am Strand gebastelt haben.
Mittwoch, 17.08.
Heute ist Tag der Abreise zumindest für fast alle außer uns. Luisa und Franzi fahren zusammen mit den beiden anderen deutschen Mädels, die mit uns gestern im Boot waren weiter nach Norden und Sherry will Richtung Süden.
Mit Sherry, den Mädel aus den USA tauschen wir noch schnell unsere Kontakte aus, da wir festgestellt hben, dass sie in der nächsten Zeit die selbste Route hat wie wir.
Der Abschied von allen wird kurz und schmerzlos. Mit Franzi verabreden wir uns noch, dass wenn wir wieder in Deutschland sind, wir uns mal treffen müssen.
Der einzige der auch noch bleibt ist Domink aus Korea. Er will erst am Donnerstag weiterreisen, wir sind uns da noch nicht so ganz schlüssig, wann es bei uns weiter gehen soll und werden das wohl eher spontan entscheiden.
Unsere Idee ist es wenn möglich die Fähre zu nehmen, die wir gestern vom Boot aus gesehen haben. Dafür müssen wir aber erstmal rausfinden, wo sie hält und wann genau sie fährt. Das, so haben wir uns vorgenommen, soll heute auch schon unser einziger Tagesinhalt sein.
Es scheint wohl gerade Schulschluß zu sein, als wir uns am späten Vormitag auf den Weg machen. zumindest kommen uns dutzende Schulkinder in ihrer Uniform entgegen. Meisten grinsen sie einen schüchtern an und bringen kein Wort raus, einige Winken auch. Auf dem Weg von unserem Guesthouse in die Stadt kommt es aber erstaunlich oft vor, dass sie an uns vorbeigehen, grinsen, die Hand zu uns halten und im vorbegehen „Money“ sagen.
Wir fragen uns, ob das wohl manchmal funkioniert, das ihnen Touristen dann Geld geben.
So bald wir über den Ortskern sind passiet uns das nicht mehr. Die Viertel hier werden einfacher und die Kinder interessierter. Einige laufen uns hinterher, weil sie uns einfach interessant finden oder beliben stehen und gucken uns hinterher.
Die Straßen sind mittlerweile zu Lehmpisten geworden und auch die Häuser sind hier simpler als in dem Viertel unseres Guesthouses wo die Kinder nach „Money“ fragen.
Es ist spannend für uns diese Ecke der Stadt zu sehen, dennoch müsen wir feststellen, dass wir uns, wenn wir zur Fähre wollen, wohl verlaufen haben.
Auf unserem Weg zurück kommen wir an einem Park vorbei. In dem Park stehen lauter Gruppen zusammen, in der Mitte der Gruppe oder vor ihnen steht jemand mit einem Block und die Leute erzählen den Leuten etwas.
Wir versuchen herauszufinden was es ist, doch am Anfang finden wir niemanden, der Französisch oder Englisch spricht. Schließlich finden wir eine Frau, die Französisch kann. Sie erklärt uns, dass es hier Geld gibt. Von wem das Geld kommt konnten wir leider nicht rausfinden, aber sie suchen die Person, die das Geld am meisten nötig hat, damit sie es dann bekommt.
Die Straße zur Fähre ist asphaltiert und brand neu. Ca. 30 Minuten laufen wir, bis auf der rechten seite eine Bucht auftaucht in der wir tatsächlich auch die Fähre sehen. Neben ihr stehen noch diverse traditionelle Fischerboote im unterschiedlichsten Erhaltungszustand.
Einen Anschlag finden wir auch, leider nur in Kinyarwanda. Zahlreiche Menschen stehen dort rum und wir beschließen sie einfach Mal zu fragen. Dabei ergibt sich das übliche Problem.Zwar können viele Leute hier ein bisschen Französisch und einige Jüngere auch ein bisschen Englisch, aber meistens nicht viel und manchmal haben sie einen so starken Dialekt, dass es oft schwer ist sie zu vertehen. Mit uns geht es ihnen nicht anders und so spricht man selten nur eine Person an, wenn man eine Frage hat, sondern es scharren sich oft gleich mehrere Personen zusammen, die sich gegenseitig übersetzten, was wir sagen und die gemeinsam die Vokabalen sammeln um uns wieder zu antworten. Meistens formen den Satz verschiedene Personen noch Mal um, bis wir ihn verstanden haben. Wir machen es genauso, wobei duden sehr froh ist, dass Gabriele relativ fließend Französisch und Englisch spricht. Man könnte es Ping-Pong-Gespräch nennen, weil ständig alle Personen was ergänzen, bis man hofft sich gegenseitig verstanden zu haben.
Bis man sich gegenseitig verstanden hat braucht es meistens etwas Geduld, aber zum Glück haben wir uns daran schon gewöhnt.
Nach ca. 10 Minuten Ping-Pong-Gespräch kennen wir die Abfahrtszeiten. Drei Mal in der Woche fährt sie in Richtung Süden und jeweils am darauf folgenden Tag zurück nach Norden. Kibuye liegt in der Mitte der Strecke. Abfahrt ist jeweils um 07.00 Uhr im Norden, bzw. Süden und irgendwann zwischendurch ist sie dann in Kibuye, das Zeitfenster lässt sich aber nur auf drei Stunden genau eingrenzen, man muss also einfach rechtzeitig genug da stehen.
Auf dem Rückweg von der Fähre treffen wir eine jungen Mann, er heißt Joan Piere, will aber JP gennant werden. Er unterhält sich mit uns eine ganze Weile, die wir in die gleiche Richtung laufen. Von ihm erfahren wir auch, warum die Straße so neue ist: die Chinesen Bauen sie, sie haben einen Vertrag, in dem sie innerhalb von 5 Jahren die komplette Küstenstraße am Kivu-See erneuern müssen. Auch sonst gibt er uns noch ein paar Tips beim Obstkauf und zeigt uns schließlich den Markt.
Er selbst arbeitet auf einem Campingpaltz, erzählt er uns, den er uns noch Mal auf der Karte zeigt. Er würde sich freuen, wenn wir ihn Mal beuchen kommen und so verabreden wir uns mit ihm für morgen zum Mittagessen in dem Restaurant am Campingplatz.
Der Markt von Kibuye ist nicht sehr groß, ein anderer Reisender hat von ihm gesagt „er ist kein Foto wert“ – im Gegenteil finden wir. Der Markt besteht aus zwei länglichen Gebäuden, die mehr einer Bauruine gleichen. Die Läden hier wirken sehr improvisiert. Im Untergeschoß haben Leute auf Tüchern Bohnen und Getreide augebreitet, dass sie verkaufen. Im Erdgechoss sind Nähereien und Schlachtereien und im hinteren Gebäude sind Läden mit drogerieähnlichem Bedarf. im Ersten Stock des hinteren Gebäudes haben Frauen auf Tischen Obst und Gemüse augebreitet. Die Restlichen Stockwerke beide Gebäude stehe leer.
Das Obst ist günsig und so decken wir uns noch mit diversen Früchten ein: eine Annanas, 10 Bannanen, 2 Avocado, 1 Papaja und 10 mal eine Frucht deren Namen wir bisher nicht raufinden konnten, die aber wahnsinnig lecker ist. Für alles zusammen bezahlen wir umgerechnet gerade mal 1,50 €.
Der Abend heute wird nicht lang, schon früh fallen wir ins Bett.
Donnerstag, 18.08.
Auskurieren ist immernoch angesagt! Gabrieles Verdauung ist mittlerweile wieder ziemlich Fit nur duden hüstelt immernoch vor sich hin. Deshalb haben wir beschlossen uns ab jetzt bis zur Abfahrt der Fähre auszukurieren, damit wir Gesund in unsere weitere Reise starten könen.
Den Vormitag verbringt Gabriele deshalb damit das Buch welches uns Christa empfohlen hat am E-Book-Reader weiter zu lesen und duden damit den Blog weiter zu lesen.
Erst gegen Mittag wollen wir uns zu unserer Verabredung mit JP von der Terrasse des Guesthouses erheben.
Das tuen wir dann auch. Weil sich Gabriele aber nur so schwer von ihrem Buch trennen kann, allerdings erst gegen 14.00 Uhr.
Der Campingplatz, bei dem wir uns mit JP um die Mittagszeit zum essen verabredet haben liegt ungefähr zwei Kilometer von unserem Guesthouse. Wir sind echt gespannt, wie er aussehen mag und überlegen, ob wir nicht sogar die letzten zwei Nächte dann lieber auf den Campingplatz gehen sollten, da es ja bestimmt günstiger ist.
Der Weg führt immer nur der Straße nach, auf die andere Seite der Gebirgskette auf der auch unsere bisherige Unterkunft liegt. Irgendwann wechselt die Straße mal den Straßenbelag, bzw. irgendwann gibt es keinen Straßenbelag mehr und sie wird zur Sandpiste, aber die Landschaft durch die wir laufen ist traumhaft und geht immer am See entlang.
Irgendwann denken wir uns, dass der Campingplatz doch bald kommen müsste, tatsächlich sagt das auch unsere Kartenapp – doch an der Stelle wo der Campingplatz sein müsste ist ein Hotel mit dem Namen „Holiday Hotel“. Wir beschließen dort einfach mal zu fragen.
Es ist idylisch gelegen an einer Bucht mit einer sehr gut gepflegten und durchdachten Grünanlage drumrum. Das Hotel besteht aus lauter einzelnen Bugalows im Grünen von denen die Mehrheit Seeblick hat.
Die Rezeption ist in einem kleinen Pavillion vor dem Hotel, an ihr sind gleich zwei Leute, die uns empfangen. Ein bisschen fehl am Platz kommen wir uns mit unserer Frage hier schon vor.
„Excuse me! we are searching for a campsite?“ fragt duden die Rezeptionistin.
„Yes. Camping is for 20.000 Franc posible.“ bekommt er zur Antwort
Also sind wir hier wohl doch richtig, nur das hier Camping mehr kostet als unser Doppelzimmer mit Frühstück in dem Guesthose in dem wir bisher sind. Jean Pierre kennen sie auch, er macht hier die Bootstouren, ist aber seit heute morgen unterwegs und nicht da.
Ob wir uns das Restaurant dann leisten können wagen wir auch zu bezweifeln. Dennoch riskieren wir es und beschließen sonst einfach nur eine Kleinigkeit zu uns zu nehmen, quasi ein Happen der Höfflichkeit, damit wir unser Wort gegenüber JP halten.
Oben ist alles besetzt, weshalb uns der Ober einen Platz direkt am See zuweißt. Mitten auf dem Zeltplatz, wo gerade aber kein einzige Zelt steht. Ein einzelner Tisch mit Sonnenschirm, die Nächsten Restaurantgäste sitzen erst wieder 20 Meter weiter.
Von der Menüauswahl sind wir positiv überrascht. Essen und Trinken sind hier wesentlich günstiger als in unserem Guesthouse. Für gerade Mal 8500 RWF bekommt Gabriele ein gegrilltes Hähnchen und duden zwei mittelgroße Fische, beides jeweils mit üppiger Beilage.
Auch der Service ist nicht zu vergleichen mit unserem Guesthouse. Sobald man die Menükarte in die Hand nimmt steht der Ober neben einem und wartet darauf die Bestellung in Empfang zu nehemen. Der Serice ist rundum einfach gut, so gut, das wir die Zeit vergessen und schließlich bis zum Sonnenuntergang hier verweilen.
Zurück im Hotel ist Christa mit einer ganzen Gruppe von Priestern auf der Veranda des Guesthouses am Essen und trinken. Auch Pfarrer Philbert, welcher neulich Nacht so begeistert war von unserem Gitarrenspiel, ist wieder da. Er kommt sofort auf uns zu und bittet uns, dass wir später mit ihm zusammen Musik machen sollen. Gerne machen wir das und holen die Gitarre. Den restlichen Abend ist der Pfarrer immer mal bei Christa und Mal bei uns am Tisch.
Wieder ist Pfarrer Philbert begeistert von unserer Musik und schließlich lädt er uns für Samstag ein. Sein Namenstag, der in seiner Gemeinde groß gefeirt wird. Mit Tanz, Musik und einer Messe. Wir sollen auch dazu kommen, um 8.00 Uhr geht es dann da los. Wir sollen zu dieser Feierlichkeit ihn in seiner Gemeinde besuchen.